Tägliche Meditationen
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Freitag,
4. Oktober 2024

Machttaten

4. Oktober 2024

Freitag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Franz von Assisi, Ordensgründer
Gedenktag

Dorit Wilke-Lopez

Lk 10,13-16
In jener Zeit sprach Jesus: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. Tyrus und Sidon wird es beim Gericht nicht so schlimm ergehen wie euch. Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen. Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.

Einführendes Gebet: Jesus, deine Sprache ist hart. Rüttle mich durch das auf, was du zu Chorazin, Betsaida und Kafarnaum gesprochen hast. Zeige mir, was das für unser und mein heutiges Leben bedeutet; denn deine Worte sind zeitlos und auch hier und heute gültig.

Bitte: Herr, schenke mir die Gnade, deine Wunder wahrzunehmen und rückhaltlos auf dich zu vertrauen.

1. Tyrus und Sidon wird es beim Gericht nicht so schlimm ergehen wie euch. Sidon war die zweifelhafte von Heiden durchdrungene Hafenstadt, aus der die üble Königin Jezebeel stammte, die König Ahab vom Glauben abgebracht hatte (1 Kön 16,38). Auch Tyrus war als Hafenstadt mit lebhaftem Handel besonders mit den Phöniziern stark heidnisch geprägt. Sie hatten deswegen beide einen sehr schlechten Ruf in Israel, in dessen Augen sie den göttlichen Zorn auf sich zogen.

2. Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Und du, Kafarnaum? Betsaida war die Heimatstadt von Philippus, Andreas und Petrus, also richtig geheiligte Ortschaften. Dort waren zudem viele Wunder geschehen, ebenso in Kafarnaum, wo Jesus zeitweise wohnte und bis in die Abendstunden die Leute heilte, die vor seinem Haus Schlange standen. Aber dennoch beklagt Jesus hier, dass dies nicht zu Bekehrungen geführt hat. Die Leute sind nach den Heilungen und Machttaten offenbar größtenteils wieder zur Tagesordnung übergegangen. Ich habe in den letzten Monaten angefangen, um körperliche Heilungen zu beten und einige Menschen sind wirklich geheilt worden. Aber erstaunlicherweise hat das nicht zu den dramatischen Bekehrungen geführt, die ich erwartet hatte. So wie von den 10 Aussätzigen, die Jesus geheilt hat, nur einer zurückkam, um zu danken und Jesus zu ehren, hält uns offenbar die Selbstbezogenheit davon ab, wirklich Konsequenzen aus der Heilung zu ziehen, wirklich zu Jesus zu gehen und den Weg mit Ihm zu gehen.

3. Wer euch hört, der hört mich. Das ging den Leuten in Kafarnaum so, und das geht uns in der Kirche heute auch so. Bleiben wir wachsam, damit wir die Wunder Jesu nicht verpassen, und lernen wir das dankbare, ehrfürchtige Staunen über Gottes Machttaten, die auch heute noch geschehen. Rechnen wir aber immer auch mit unserer Selbstbezogenheit, die uns Wunder übersehen oder über sie hinweggehen lässt, weil wir zu beschäftigt sind, um beim Herrn innezuhalten. Aber rechnen wir genauso mit Seiner Barmherzigkeit! Die heilige Margareta Maria von Alacoque sagt: "Von meiner Bosheit fürchte ich alles, aber von deinem heiligsten Herzen erwarte ich alles." Lasst uns auch heute noch Heilungen erwarten und darum vertrauensvoll beten, und lasst uns davon erzählen und Jesus dadurch bekanntmachen.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist in der Eucharistie gegenwärtig. Das ist das größte Wunder! Ich möchte darüber immer wieder staunen und es nie alltäglich werden lassen! Öffne meine Augen für all die anderen Wunder, öffne mein Herz in Dankbarkeit und schenke mir das Vertrauen, mit kranken Personen in gemeinsam gesprochenem Gebet um körperliche Heilung zu beten, auch wenn das Mut erfordert.

Vorsatz: Für die Eucharistie staunend danken.

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