Dienstag,
1. Oktober 2024
Der kleine Weg der Liebe
1. Oktober 2024
Dienstag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Theresia vom Kinde Jesu, Ordensfrau
Gedenktag
Dorit Wilke-Lopez
Lk 9,51-56
Als die Zeit herankam, in der Jesus in den Himmel aufgenommen werden sollte, entschloss er sich, nach Jerusalem zu gehen. Und er schickte Boten vor sich her. Diese kamen in ein samaritisches Dorf und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen. Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war. Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet? Da wandte er sich um und wies sie zurecht. Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf.
Einführendes Gebet: Jesus, danke für deine Geduld! Wie den Jüngern fehlt es mir oft genau daran. Ich rege mich auf, wenn Menschen dich nicht aufnehmen, wenn Menschen in scheinbar gleichgültiger Haltung kommunizieren oder gar nicht zur Messe kommen. Verzeih mir und öffne mich.
Bitte: Weise mich bitte zurecht, wenn ich solche Gedanken habe.
1. Die kleine Therese. Heute feiern wir eine Kleine: die junge Karmelitin Therese von Lisieux, die sich immer als kleines Kind vor Gott gesehen hat, das sich alles schenken lassen muss, weil die eigenen Kräfte nicht reichen. Sie fühlte sich zu schwach, die Stufen zur Heiligkeit zu erklimmen, und stellte sich vor, dass die Arme Jesu sie von hochhoben, so wie der damals gerade erfundene Aufzug einen ohne eigene Kraftanstrengung nach oben brachte. Dieses Bild ist ein Geschenk an die Kirche von ihr, der Kirchenlehrerin. Daher darf ich beten: Jesus, nimm mich auf deine Arme und erhebe du mich zur Heiligkeit.
2. Der kleine Weg der Liebe. Therese bemühte sich, alle alltäglichen kleinen Dinge aus Liebe zu Gott zu tun, und sei es nur das Aufheben einer Stecknadel. Wenn mein Alltag zu voll ist, um viel zu beten, kann ich so alles zum Gebet machen, indem ich es mit Liebe für Jesus tue.
3. Dein Reich komme. Wir brauchen und sollen also kein Feuer vom Himmel regnen lassen, damit die Gegner Jesu vernichtet werden. Wir sollen das Reich Gottes durch die Liebe im Kleinen verbreiten.
Gespräch mit Christus: "Herr der Töpfe und Pfannen, ich habe keine Zeit, eine Heilige zu sein und Dir zum Wohlgefallen in der Nacht zu wachen, auch kann ich nicht meditieren in der Morgendämmerung und im stürmischen Horizont. Mache mich zu einer Heiligen, indem ich Mahlzeiten zubereite und Teller wasche. Nimm an meine rauen Hände, weil sie für Dich rau geworden sind. Kannst Du meinen Spüllappen als einen Geigenbogen gelten lassen, der himmlische Harmonie hervorbringt auf einer Pfanne? Sie ist so schwer zu reinigen und ach, so abscheulich! Hörst Du, lieber Herr, die Musik, die ich meine? Die Stunde des Gebets ist vorbei, bis ich mein Geschirr vom Abendessen gespült habe, und dann bin ich sehr müde. Wenn mein Herz noch am Morgen bei der Arbeit gesungen hat, ist es am Abend schon längst vor mir zu Bett gegangen. Schenke mir, Herr, Dein unermüdliches Herz, dass es in mir arbeite statt des meinen. Mein Morgengebet habe ich in die Nacht gesprochen zur Ehre Deines Namens. Ich habe es im Voraus gebetet für die Arbeit des morgigen Tages, die genau dieselbe sein wird wie heute. Herr der Töpfe und Pfannen, bitte darf ich Dir anstatt gewonnener Seelen die Ermüdung anbieten, die mich ankommt beim Anblick von Kaffeesatz und angebrannten Gemüsepfannen? Erinnere mich an alles, was ich leicht vergesse; nicht nur um Treppen zu sparen, sondern, dass mein vollendet gedeckter Tisch ein Gebet werde. Obgleich ich Martha-Hände habe, hab’ ich doch ein Maria-Gemüt, und wenn ich die schwarzen Schuhe putze, versuche ich, Herr, Deine Sandalen zu finden. Ich denke daran, wie sie auf Erden gewandelt sind, wenn ich den Boden schrubbe. Herr, nimm meine Betrachtung an, weil ich keine Zeit habe für mehr. Herr, mache Dein Aschenbrödel zu einer himmlischen Prinzessin; erwärme die ganze Küche mit Deiner Liebe und erleuchte sie mit Deinem Frieden. Vergib mir, dass ich mich sorge, und hilf mir, dass mein Murren aufhört. (Theresa von Avila)
Vorsatz: Heute ohne Murren alles Alltägliche mit Liebe tun, auch wenn es keiner sieht.