Tägliche Meditationen
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Sonntag,
15. September 2024

Eure Wege sind nicht meine Wege

15. September 2024

Vierundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Gedächtnis der Schmerzen Mariens

P. Michael Hemm LC

Mk 8,27-35
In jener Zeit ging Jesus mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsaréa Philíppi. Auf dem Weg fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen? Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elíja, wieder andere für sonst einen von den Propheten. Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Christus! Doch er gebot ihnen, niemandem etwas über ihn zu sagen. Dann begann er, sie darüber zu belehren: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. Und er redete mit Freimut darüber. Da nahm ihn Petrus beiseite und begann, ihn zurechtzuweisen. Jesus aber wandte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus mit den Worten zurecht: Tritt hinter mich, du Satan! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.

Einführendes Gebet: Herr, ich nähere mich dir jetzt mit offenem Herzen und mit der Bereitschaft, mich deinem Wort und deinem Willen anzupassen. So wie Petrus deine Zurechtweisung gehört und sie in seinem Leben umgesetzt hat, so will auch ich jetzt deine Weisungen hören und umsetzen.

Bitte: Dein Wille geschehe, nicht meiner! Bilde mein Herz nach deinem Herzen!

1. Anders als erwartet.  Warum verbietet Jesus seinen Aposteln im heutigen Evangelium (wie auch in anderen Situationen), den Menschen zu erzählen, dass er der Messias ist? Sendet er uns nicht in die Welt hinaus? Das gängige Messiasbild zur damaligen Zeit war das des politischen Befreiers, der die Unterdrückung durch die Römer beendet und das politische Königreich Israel wieder herstellt. Jesus jedoch geht es um viel mehr: um die geistliche Befreiung und Erlösung vom Bösen. Dafür steht das Kreuz. Aus diesem Grund möchte er nicht vor seinem Tod und seiner Auferstehung offen als Messias verkündet werden.

2. Dein Wille geschehe! Der Weg des Kreuzes war nicht nur damals für Petrus ein Stein des Anstoßes, sondern er bereitet auch uns heutzutage oft Probleme. Selbst Jesus hat am Ölberg innerlich gekämpft, um den Kelch anzunehmen. "Dein Wille geschehe" ist das Wort, das uns auf diesem steilen Weg ins Herz Jesu führt und unser Herz seinem Herzen ähnlicher macht. Es ist das Wort, das den Ungehorsam der Sünde überwindet und rückgängig macht.

3. Das Messiasbekenntnis. Wenn die Wege Gottes in unserem Leben unbegreiflich sind und wir das Kreuz nicht verstehen, dann brauchen wir wie Petrus den starken Glauben daran, dass Jesus nicht nur irgendein Prophet ist, sondern der Christus, unser Erlöser. Wir brauchen den Glauben an Gott als Fundament. Nicht weil immer alles glatt laufen würde, schlussfolgern wir, dass wir an Gott glauben können, sondern umgekehrt: Wir glauben an die Güte und Allmacht Gottes und deswegen können wir die Momente der Dunkelheit durchstehen.

Gespräch mit Christus: Jesus, manchmal begreife ich das Kreuz nicht. Manchmal verstehe ich nicht, warum du das Leid in unserem Leben zulässt. Aber ich danke dir, dass du in diesem Leid bei uns bist. Du bist zuerst den Weg des Leidens gegangen. Gib mir einen starken Glauben, damit ich deinen Willen immer erkennen und annehmen kann!

Vorsatz: Ich werde heute einer Person in meinem Umfeld das Leben erleichtern und eine Freude bereiten, indem ich ihr für etwas danke oder sie für etwas lobe.

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