Donnerstag,
18. Juli 2024
Das sanfte Joch
18. Juli 2024
Donnerstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Br. Valentin Schmidts LC
Mt 11,28-30
In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.
Einführendes Gebet: Herr, in aller Demut bin ich hier und werde deiner gewahr. Du bist mein Schöpfer und ich bin dein geliebtes Geschöpf. In meiner Sünde entferne ich mich oft von dir, dennoch will ich auf dich hoffen, denn du hast den Tod und die Sünde besiegt. Du wirst mich niemals im Stich lassen.
Bitte: Ich bitte dich, gewähre mir, mich selbst immer mehr mit deinen Augen zu sehen!
1. "Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir." Manchmal ist Jesus zwar streng und ermahnt uns, aber dafür gibt er auch den Trost, den die Welt nicht geben kann. Das tut er nicht mit der "Zuckerbrot-und-Peitsche-Methode", sondern weil er wahrhaft mein Glück will. Wie an verschiedenen Stellen des Alten Testaments verweist auch hier das Joch darauf, Gottes Geboten zu gehorchen, um so zur Fülle zu gelangen. Vielleicht erkenne ich das nicht immer so, aber Gott handelt an mir so, wie gute Eltern es tun. Ich möchte ihn darum bitten, mein Leben mehr in dieser Perspektive sehen zu können.
2. "Denn ich bin gütig und von Herzen demütig." Wieder eröffnet mir Christus hier sein Inneres, seine unfassbar tiefe Liebe, die all sein Tun motiviert. Noch besser: damit erinnert er uns daran, wer Gott überhaupt ist: ein ewiges gegenseitiges Sich-Hin-Schenken. Und durch Christus haben wir als Getaufte schon jetzt realen Zugang in diese Liebesgemeinschaft. Da kann ich einfach nur staunen, anbeten, danken und darum bitten, dieses Geheimnis immer tiefer zu begreifen.
3. "Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt." Jesus lädt mich ein, ihm meine Sorgen zu übergeben, mich ihm ganz anzuvertrauen, und zwar gerade auch in der Mission, die er mir anvertraut hat. Manchmal scheint sie meine Kräfte zu übersteigen, doch darf ich in Christus ruhen. Auch wenn ich leide, so darf ich dieses Leid mit ihm als Freund an meiner Seite durchstehen.
Gespräch mit Christus: Jesus, mein Leben ist nicht immer einfach. Dir nachzufolgen ist nicht einfach. Aber heute zeigst du mir dein Herz und sagst: "Du gehörst mir und ich will ganz dir gehören. Ich bin immer für dich da!" Wie kann ich da auf andere Weise antworten, als der Psalmist es tut: "Dankt dem HERRN! Ruft seinen Namen aus! Macht unter den Völkern seine Taten bekannt! Gedenkt der Wunder, die er getan hat, seiner Zeichen und der Beschlüsse seines Munds!" (Psalm 105,1 u.5)
Vorsatz: Es gibt bestimmt einen Moment, von dem ich jetzt schon weiß, dass er mir heute besonders schwerfallen wird. Ich werde kurz davor innehalten und ihn voller Vertrauen Jesus übergeben.