Dienstag,
2. April 2024
Freude festhalten
2. April 2024
Dienstag der Osteroktav
Hl. Franz von Paola, Einsiedler, Ordensgründer
P. Bertalan Egervári LC
Mt 28,8-15
Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen hatten, verließen sie sogleich das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen. Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt. Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist.
Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, erfülle mein Herz mit dem Licht des Glaubens und dem Feuer deiner Liebe. Begleite mich in dieser Gebetszeit und schenke mir deine Osterfreude.
Bitte: Hilf mir, ganz ohne Angst und aus dem Glauben zu leben.
1. Ein froher Moment. Natürlich ist die Freude der Frauen darüber, dass Jesus auferstanden ist und lebt, riesig. Wer würde sich nicht freuen, wenn das Unmögliche geschieht und ein geliebter Mensch, dessen Verlust man zu verarbeiten hatte, plötzlich vor einem steht? Die Frauen werfen sich Jesus zu Füßen und umfassen ihn. Am liebsten würden sie diesen Moment festhalten und nicht wieder loslassen. Es ist sehr menschlich, dass wir freudige Momente ewig verlängern und immer wieder erleben möchten. Wenn wir besondere Glaubenserfahrungen machen, wünschen wir uns, dass das Leben immer so sein sollte. Jedes Gebet, jede Erfahrung sollte so schön sein. Aber das scheint nicht der Plan Gottes zu sein. Wir dürfen die schönen Momente genießen, sollen dann aber auch wieder für die nächste Herausforderung bereit sein, denn auch dieses Leben geht noch weiter.
2. Fürchtet euch nicht. Tatsächlich ist der Freudenmoment der Frauen nur von kurzer Dauer. So plötzlich, wie Jesus aufgetaucht ist, ist er auch wieder weg. Seine Botschaft ist einfach: Habt keine Angst und überbringt die gute Nachricht. Sehr häufig sagt der auferstandene Jesus den Menschen, denen er erscheint, sie sollen sich nicht fürchten. Die Angst dürfte eigentlich keinen Platz mehr im Leben der Gläubigen haben. Teufel, Sünde und Tod sind besiegt, Gott ist immer bei uns und bewahrt uns vor allem, was unserer Seele schadet. Wir haben also allen Grund, immer hoffnungsvoll, zuversichtlich und froh zu sein. Aus Erfahrung wissen wir: Das ist alles andere als einfach. Wir sind so sehr gewohnt, den Glauben mit Angst vermischt zu leben, dass es uns ganz natürlich erscheint. Ja, tatsächlich ist es über-natürlich, ihn ohne Angst zu leben! Genau dazu lädt Jesus uns ein: einen über-natürlichen Blick aufs Leben zu lernen und ohne Angst aus dem Glauben zu leben.
3. Ich sende euch. Der zweite Teil der Botschaft Jesu an die Frauen lautet: Geht zu meinen Brüdern und überbringt ihnen die gute Nachricht. Interessanterweise ist die Begegnung mit dem Auferstandenen immer mit einer Aufgabe, einer Mission verbunden. Sie kann klein oder groß sein, einfach oder schwer erscheinen, aber es gibt sie immer. So ist auch für uns heute eine Begegnung mit Gott, eine Erfahrung seiner Liebe und Gegenwart, mit einer Sendung verbunden. Die Glaubenserfahrungen sind nicht für uns selbst, sondern immer auch für andere. Hier finden wir auch einen Weg, wie wir freudige Glaubensmomente bewahren können: nicht indem wir uns an die Freude klammern, sondern indem wir sie anderen mitteilen. Wenn Jesus uns eine Sendung gibt, wenn christlicher Glaube von seinem Wesen her missionarisch ist, dann nicht, damit wir das als eine Last empfinden. Es geht im Grunde einfach darum, die eigene Erfahrung und Freude anderen mitzuteilen.
Gespräch mit Christus: Ich danke dir, guter Gott, für alles, was du für mich getan hast. Danke, dass du Sünde und Tod besiegt hast und ich mit dir ohne Angst leben kann. Hilf mir, jede Angst, die ich verspüre, in dir zu überwinden und immer mit einem übernatürlichen Blick zu leben. Herrsche du über mich und bewahre mich vor und in allen Angriffen des Bösen.
Vorsatz: Ich will heute darauf achten, die Ereignisse des Tages mit einem übernatürlichen Blick zu leben.