Freitag,
23. Februar 2024
Eine größere Gerechtigkeit
23. Februar 2024
Freitag der ersten Woche der Fastenzeit
Hl. Polykarp, Bischof, Märtyrer
Gedenktag
P. Štefan Kavecký, LC
Mt 5,20-26
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
Einführendes Gebet: Jesus, ich bin da. Bitte erlaube mir, Dir zu begegnen. Ich habe mir jetzt die Zeit frei genommen, mach Du bitte nun mein Herz weich und komm mir entgegen. Lass mich bitte Deine Liebe spüren.
Bitte: Bitte mach meine Gerechtigkeit ausreichend groß, und lass nicht zu, dass ich mich mit der äußeren Erfüllung meiner Pflichten zufriedengebe, sondern schenke mir ein neues Herz.
1. Eine größere Gerechtigkeit. Pharisäer und Schriftgelehrte haben den Bund ernst genommen. Vom auserwählten Volk wurde erwartet, dass sie zahlreiche Gebote und Verbote beachten. Die Pharisäer, wie sie im Evangelium geschildert sind, bemühten sich, ihren religiösen Pflichten gewissenhaft nachzugehen. Einerseits ist, was sie taten, bestimmt lobenswert, anderseits sind zwischen ihnen und dem Herrn oft Spannungen entstanden. Jesus hat versucht, sie darauf aufmerksam zu machen, dass eine rein äußere Erfüllung des Gesetzes nicht der Weg zur Gerechtigkeit oder zur Erfüllung des Bundes ist. Er weist auf eine größere Gerechtigkeit hin.
2. Spannungen in der Familie hindern die Gerechtigkeit. Jesus nimmt ein Beispiel aus dem Leben. Er sagt, dass der Mensch nicht die Opfergabe opfern und zugleich seinen Bruder verfluchen kann. Nach dem Verständnis der Pharisäer und Schriftgelehrten wäre es aber möglich: Sie konnten sich vorstellen, die Gabe im Tempel aufzuopfern, im Herzen aber Hass auf den eigenen Bruder zu tragen. Sollten wir heutzutage nicht zufrieden sein, wenn jemand sich wenigsten für die äußere Erfüllung, zum Beispiel der Sonntagspflicht, entscheidet? Nun möchte Gott uns aber mehr und mehr nach seinem Abbild gestalten, und das wird nicht geschehen, wenn unser Herz nicht von der Liebe erweicht wird. Von daher bleibt die äußere Erfüllung unzureichend, solange mein Herz nicht verändert wird.
3. Frieden ohne Zögern. Ein mit Liebe erfülltes Herz lässt Hass und Rache nicht zu. Liebe und Rache vermögen sich nicht zu vermischen, wie Wasser und Öl nicht eng miteinander vermischt werden können. Sie werden nie eine Sache, wie z.B. Honig und Tee. Jesus rät uns, diesen inneren Zwiespalt nicht lang aufrecht zu erhalten. Der heilige Paulus rät uns (Eph 4,26), die Sonne solle nicht über unserem Zorn untergehen. Aber auch wenn sich Öl und Wasser nicht vereinigen, wenn wir sie nicht reinigen und voneinander trennen, wird das Wasser verschmutzt bleiben und nicht mehr trinkbar sein. Das Herz, das zögert, Frieden zu schließen, wird mit der Zeit verdorben und härter.
Gespräch mit Christus: Jesus, Du möchtest mein Herz nach Deinem Herzen bilden. Dein Herz schlägt nur mit Liebe, und das sogar den eigenen Feinden gegenüber. Ich bin noch nicht soweit, bitte schenke mir ein Herz wie das Deine.
Vorsatz: "Vorösterliche Putzaktion": Wem in meinem Leben habe ich noch nicht von Herzen verziehen? Über wen bin ich zornig?