Freitag,
16. Februar 2024
Fasten oder nicht?
16. Februar 2024
Freitag nach Aschermittwoch
Br. Peter Hemm LC
Mt 9,14-15
In jener Zeit kamen die Jünger Johannes‘ des Täufers zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten.
Einführendes Gebet: Gott, du mein Vater, ich möchte mir jetzt wieder ein bisschen Zeit nehmen, um mit dir zu sprechen, dir zuzuhören und einfach nur bei dir zu sein. Komm du mir entgegen, nimm mich an der Hand und hilf mir, in diesen Momenten des Gebets bei dir zu sein.
Bitte: Herr, richte den Blick meines Herzens auf dich. Lass mich zu dir umkehren.
1. Ein lang erprobtes Mittel. Das Fasten spielte in der damaligen jüdischen Kultur eine wichtige Rolle. In der Heilsgeschichte gab es immer wieder Zeugnisse, wie Umkehr und Fasten Schicksalsschläge abgewehrt haben. Gottes Barmherzigkeit scheint häufig in direkter Verbindung mit dem Fasten des Bittenden zu liegen. Jesus selbst begann sein öffentliches Wirken mit 40 Tagen des Fastens und Betens. Und auch heutzutage geschehen Bekehrungen, Wunder und Gebetserhörungen, unter anderem dank des Fastens. Der Verzicht auf etwas Gutes und Schönes aus Liebe zu Gott ist ein großartiger Ausdruck der Liebe.
2. Hochzeit? Jesus, der in einigen Momenten seines Lebens selbst das Fasten praktizierte, ergreift in dieser Situation Partei für seine Jünger. Doch scheint sein Argument auf den ersten Blick wenig mit der Realität zu tun zu haben. Wie kommt Jesus denn plötzlich auf das Bild einer Hochzeit? Dieser Vergleich ist im gegebenen Kontext schwer auf Anhieb zu verstehen. Doch wir wissen, wer sich hier mit dem Bräutigam identifiziert: Jesus. Er verdeutlicht, dass er hier im Mittelpunkt steht. Alles hat seinen Sinn in ihm, wie sich auch bei einer Hochzeit alles um das Brautpaar dreht. Jesus ist das einzig Wichtige! Das Fasten soll uns helfen, unseren Blick neu auf ihn zu richten und ihn in den Mittelpunkt unseres Lebens zu stellen.
3. Wie richtig fasten? Mit den letzten Worten des heutigen Evangeliums unterstreicht Jesus, dass das Fasten durchaus einen Wert hat. Verzicht und Opfer sind kein Selbstzweck, sie sollen uns innerlich freimachen für Gott, besonders wenn wir ihn aus den Augen verloren haben. Es geht darum, den Blick des Herzens auf ihn auszurichten. Diese Suche des Herzens nach Gott ist nicht traurig oder deprimiert, sondern aktiv, fröhlich und dynamisch. Den Kopf hängen lassen, sich mit Sack und Asche bedecken sind nicht die Art des Fastens, die dem Herrn gefällt (vgl. Jes 58,5).
Gespräch mit Christus: Jesus, zeige mir, wie ich mein Herz neu auf dich ausrichten kann. Offenbare mir die Liebe deines Herzens, die sich mir offenbaren möchte. Reinige mein Herz von allem, was deine Gegenwart erschwert, und mache es zu einer würdigen Wohnstatt der Heiligsten Dreifaltigkeit.
Vorsatz: Heute bemühe ich mich, nur positive und konstruktive Kommentare von mir zu geben.