Freitag,
3. März 2023
Das Herz muss dabei sein
Freitag der ersten Woche der Fastenzeit
Weltgebetstag der Frauen
P. Štefan Kavecký LC
Mt 5,20-26
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer
ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Ihr habt
gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht
verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen
sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber
zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. Wenn du deine Opfergabe zum Altar
bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar
liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern
Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner
vor den Richter bringen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und du wirst ins Gefängnis
geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
Einführendes Gebet: Jesus, ich bin da. Bitte erlaube mir, Dir zu begegnen. Ich habe mir jetzt die Zeit frei genommen, mach Du bitte nun mein Herz weich und komm mir entgegen. Lass mich bitte deine Liebe spüren.
Bitte: Bitte mach meine Gerechtigkeit groß, und lass nicht zu, dass ich mich mit der äußerlichen Erfüllung meiner Pflichten zufriedengebe.
1. Eine größere Gerechtigkeit. Pharisäer und Schriftgelehrte haben den Bund ernst genommen, vom auserwählten Volk wurde erwartet, dass es zahlreiche Gebote und Verbote beachtet. Die Pharisäer, wie sie im Evangelium geschildert sind, bemühten sich, sie zu erfüllen. Einerseits ist es bestimmt lobenswert, was sie taten, anderseits aber entstanden gerade zwischen ihnen und dem Herrn oft solche Spannungen. Jesus hat versucht, sie darauf aufmerksam zu machen, dass eine rein äußerliche Erfüllung des Gesetzes nicht der Weg zur Gerechtigkeit oder zur Erfüllung des Bundes ist.
2. Spannungen in der Familie behindern die Gerechtigkeit. Jesus weist darauf hin, dass der Mensch nicht die Opfergabe opfern und zugleich seinen Bruder verfluchen kann. Nach dem Verständnis der Pharisäer und Schriftgelehrten wäre es aber möglich: Sie konnten sich vorstellen, die Gabe im Tempel aufzuopfern, im Herzen aber Hass auf den eigenen Bruder zu tragen. Eine solche Gerechtigkeit im Sinne der äußerlichen Erfüllung der Vorschriften, weist Jesus als unzureichend zurück. Anstatt aber die Pharisäer zu verurteilen, sollten wir auf unser eigenes Leben schauen: Kann ich meine Opfergabe mit ruhigem Herzen dem Herrn darbringen? Wird meine Opfergabe sein Wohlgefallen finden?
3. Es muss nicht sein. Jesus rät uns, den Frieden ohne Zögern wiederherzustellen. Es macht wenig Sinn, die Versöhnung auf später zu verschieben. Verletzungen werden ohne Aussöhnung mit der Zeit nicht besser, sie führen nur zur Verhärtung des Herzens. Die Versöhnung braucht manchmal Zeit, aber auch die richtigen Schritte. Es muss nicht sein, dass wir im Gefängnis des "Nicht-verzeihen-wollens" landen. Jemand hat einmal gesagt: Wenn wir nicht verzeihen, ist es so, als ob wir Gift trinken würden und hofften, dass der Andere Schaden davon nimmt. Wenn wir Schuld auf uns geladen und jemanden verletzt haben, dann lasst uns die Versöhnung ohne Zögern suchen, und wenn wir unschuldig waren und verletzt worden sind, dann lasst uns verzeihen, damit unsere Gerechtigkeit weit größer ist als die der Pharisäer und Schriftgelehrten.
Gespräch mit Christus: Jesus, du möchtest uns ein neues Herz schenken, ein Herz, dass deinem göttlichen Herzen ähnlicher wird. Wir können uns solche Herzen nicht selbst erarbeiten, es muss von dir geschenkt werden. Wir öffnen uns dir, bitte schenke uns ein sanftes Herz.
Vorsatz: Ich nehme teil am Weltgebetstag der Frauen. Nähere Informationen findet man in Internet.