Donnerstag,
2. März 2023
Wirklich wahr?
Donnerstag der ersten Woche der Fastenzeit
P. Štefan Kavecký LC
Mt 7,7-12
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann
werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet;
und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um
Brot bittet, oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren
Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten. Alles,
was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.
Einführendes Gebet: Herr, ich bin da. Ich mache nun halt mitten in meinem Tag, um bei dir zu sein. Ich brauche deine erneuernde Gnade, lass nicht zu, dass meine Kräfte nachlassen. Herr, bitte, steh mir bei.
Bitte: Herr, bitte, lass mich Dein wahres Angesicht erkennen. Lass meine Vorstellung von Dir, mein Gottesbild der Wirklichkeit näherkommen.
1. Wirklich wahr? Es hört sich ermutigend an. Wer bittet, der empfängt, wer sucht, der findet. Wer könnte sagen, dass es immer so gewesen war? Wer hat noch nicht vor verschlossener Tür gestanden, trotz hoffnungsvollen Klopfens? Wer hat nicht schon einmal lange gesucht und dann die Suche aufgegeben? Wir haben schon erfahren, dass nicht alle unsere Wünsche in Erfüllung gehen. Jesus aber verbürgt sich dafür, dass die Suche zu einem Ergebnis führt, weil der himmlische Vater der Empfänger aller Bitten ist. Es ist kein Geheimnis, dass wir Menschen auch geizig sind und unseren Nächsten durchaus vor der Tür stehen lassen können. Gott Vater ist aber nicht so.
2. Ein großzügiger Vater. Im Himmel haben wir einen Vater, dem alles gehört und der seinen Kindern Gutes gibt, wenn sie darum bitten. Er gibt nicht alles, was sie erbitten, sondern das Gute. Manchmal zweifeln wir daran, dass ER es gut mit uns meint, weil seine Zeiten nicht unsere Zeiten sind, und weil er anders handelt, als wir es erwarten, stellen wir ihn selbst infrage: Kann ER uns denn helfen? Will er uns überhaupt helfen? Ist die Situation für ihn zu schwer? Anstatt dass wir im Vertrauen akzeptieren, dass der himmlische Vater sehr hoch über unserem Verstand steht, lästern wir. Seien wir uns dessen sicher: Am Ende wird sein Versprechen erfüllt. Es bedarf eines geduldigen Vertrauens.
3. Es kann nicht anders sein. Für den Fall, dass wir unsere Zweifel nicht loswerden, gibt Jesus ein Beispiel, dass den Zweifel ausräumt. Jesus weist darauf hin, dass sogar die bösen Menschen fähig sind, ihren Kindern gute Gaben zu geben. Um wie viel mehr dann unser himmlischer Vater? Fragen wir uns, ob wir vielleicht nicht ausschließlich unsere menschlichen Vorstellungen auf Gott projizieren? Gott ist wirklich anders, und es fällt uns nicht leicht, seine Zeiten zu akzeptieren, denn uns scheint es oft, dass seine Antwort zu knapp ausfällt oder zu spät kommt.
Gespräch mit Christus: Herr, du übersteigst mich so sehr, oft kann ich deine Wege einfach nicht begreifen und bin versucht, sie nicht anzunehmen. Wenn Du lange nicht eingreifst, kommt es sogar so weit, dass ich an Dir zweifle. Bitte, gib mir Geduld, und erlaube mir, dich so anzunehmen, wie du bist.
Vorsatz: Ich werde jemandem, mit ich nicht so gut auskomme, etwas schenken.