Dienstag,
31. Januar 2023
Die Macht Jesu kennt keine Grenzen
Dienstag der vierten Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes Bosco, Priester, Ordensgründer (SDB)
Gedenktag
P. Anton Vogelsang LC
Mk 5,21-43
In jener Zeit fuhr Jesus im Boot an das andere Ufer des Sees von Galiläa hinüber, und
eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, kam ein Synagogenvorsteher
namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine
Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt.
Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn. Darunter war eine Frau, die
schon zwölf Jahre an Blutungen litt. Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu
leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war
immer schlimmer geworden. Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn
heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich
geheilt. Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war. Im
selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um
und fragte: Wer hat mein Gewand berührt? Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um
dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt? Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte. Da
kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und
sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in
Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein. Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des
Synagogenvorstehers gehörten, und sagten zu Jaïrus: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den
Meister noch länger? Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht;
glaube nur! Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Sie
gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten
und jammerten, trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es
schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die
Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag. Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!,
das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war
zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen. Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe
etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben.
Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.
1. Kommen wir mit unseren Problemen zu Jesus! In der heutigen Passage erfahren wir, wie Jesus zwei Wunder vollbringt. In der ersten heilt er die Frau, die zwölf Jahre lang an Blutfluss gelitten hatte. Nach dem Gesetz würde alles, was oder wen sie berührte, auch unrein werden, so dass sie all diese Jahre ihren Ehemann (falls sie verheiratet war), Kinder (falls vorhanden) oder andere Familienmitglieder und Freunde nicht berühren konnte. Sie wurde sogar von Gott getrennt, weil Menschen mit Unreinheiten nicht in den Tempel oder die Synagogen gehen konnten, um zu beten. Wie groß muss ihr Leid all die Jahre gewesen sein! Wir haben gehört, wie sie all ihr Geld ausgegeben hatte, aber ohne Erfolg. Sie muss verzweifelt gewesen sein. Eines Tages hörte sie von Jesus und dass er in die Stadt komme. Er war ihre letzte Hoffnung. Also nähert sie sich ihm von hinten und berührt ihn heimlich. Warum? Man hätte zwar erwartet, dass sich durch die Berührung ihre Unreinheit auf Jesus überträgt, aber das Gegenteil geschieht: Jesus überträgt ihr seine Reinheit, und das heilt sie. Dasselbe kann sich bei uns ereignen, wenn wir unsere Probleme zu Jesus bringen.
2. Mädchen, ich sage dir, steh auf! Im zweiten Wunder erweckt Jesus die Tochter des Jaïrus von den Toten. Wir lesen im Alten Testament, wie Gott zwei Jungen von den Toten auferweckte. Aber diese Wunder geschahen erst, nachdem die Propheten Elija und Elischa lange Gebete und Rituale gesprochen hatten. Die heutige Lesung aus dem Evangelium lädt uns ein, diese Wunder mit dem Wunder Jesu zu vergleichen. Er musste nicht zu Gott beten oder irgendwelche Opfer darbringen, um das Mädchen aufzurichten. Er sagte lediglich: "Mädchen, ich sage dir, steh auf." Das zeigt uns, dass Jesus Macht über Leben und Tod hat. Mit anderen Worten, es zeigt uns, dass Jesus mehr ist als nur ein Prophet wie Elija oder Elischa. Es zeigt uns, dass er Gott ist.
3. Fürchte dich nicht, glaube nur! In den letzten Tagen haben uns die Lesungen im Evangelium vier Wunder Jesu vorgestellt: die Besänftigung des Sturms, die Heilung des Besessenen von Gerasa, die Heilung der blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jaïrus. Markus fasste diese Wunder in den Kapiteln 4 und 5 seines Evangeliums zusammen, um uns zu zeigen, dass die Macht Jesu keine Grenzen kennt. Er steht über den Unreinheitsgesetzen, er hat Macht über die Natur, über das Dämonische, über den Tod, und seine Macht ist nicht auf das Gebiet Israels beschränkt. Indem Markus dies tut, lädt er uns ein zu glauben, dass Jesus Gott ist. Wir sollten die Worte Jesu an Jaïrus auf unser eigenes Leben anwenden: "Fürchtet euch nicht, glaubt nur".
Gespräch mit Christus: Guter Jesus, ich glaube, dass du wahrer Gott bist und dass du in diese Welt gekommen bist, um uns von unseren Sünden zu erlösen. Aber manchmal, wenn etwas schwierig wird oder wenn sich Stürme in meinem Leben erheben, vergesse ich das und beginne, mich zu fürchten. Stärke meinen Glauben, und lass mich verstehen, dass ich nichts zu befürchten habe, wenn ich bei dir bin.
Vorsatz: Ich will für jemanden beten, der vor einer schwierigen Situation steht.