Samstag,
28. Januar 2023
Gott auch in Krisen finden
Samstag der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Thomas von Aquin, Ordenspriester (OP), Kirchenlehrer
Ellen Charlotte Petermann
Mk 4,35-41
An jenem Tag, als es Abend geworden war, sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wir wollen ans
andere Ufer hinüberfahren. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg;
einige andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen
in das Boot, so dass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und
schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen? Da stand er
auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich, und es trat völlige
Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da ergriff sie
große Furcht, und sie sagten zueinander: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See
gehorchen?
Einführendes Gebet: Jesus, auch in meinem Leben gibt es Momente, in denen es "Abend" wird und ich Situationen als ausweglos betrachte.
Bitte: Jesus, bitte hilf mir, gerade in diesen Situationen völlig auf dich zu vertrauen.
1. Kontrollverlust. Die Jünger, die mit Jesus auf den See hinausgefahren waren, hatten die Kontrolle über das Boot verloren. Es drohte zu sinken und sie waren in Panik geraten. Auch bei uns gibt es Situationen, in denen uns "das Wasser bis zum Halse steht". Wenn wir plötzlich schwer krank werden, wenn eine Beziehung in die Brüche geht, oder große finanzielle Probleme das Leben extrem erschweren. Wir verlieren die Kontrolle und fühlen uns machtlos.
2. Glauben und zweifeln. Wo ist Gott in unserer Not? "Liegt er da etwa auch irgendwo herum und schläft"?? Ein allwissender, allgütiger und allmächtiger Gott müsste doch intervenieren – so glauben wir. Der Glaube kann durch das Akzeptieren von Zweifeln zerbrechen und so nehmen viele Menschen ihre persönlichen leidvollen Erfahrungen, um Rückschlüsse auf Gott zu ziehen. Sie fragen: "Wo war Gott? Wie konnte er das zulassen?"
3. Gott im eigenen Leben finden. Die Erfahrung der Jünger war trotz allem die, dass Jesus ihnen nahe war, dass er da war und sie bewahrt hat. Wie können wir in unserem Leben diese Erfahrung auch für uns machen? Indem wir uns ganz bewusst und intensiv an Jesus Christus festmachen. Auch in unserem Leben gibt es Situationen, die gut ausgegangen sind. Das sind die Momente, in denen man erkennt: Jesus war doch da an meiner Seite. Und wir haben die Verheißung, dass Gott nicht von unserer Seite weicht. Das gibt uns Hoffnung und Zuversicht, nicht unterzugehen.
Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir, dass ich mich auf dich verlassen kann, dass du immer bei mir bist und mich nicht allein lässt.
Vorsatz: Heute werde ich die Herz-Jesu-Litanei beten.