Sonntag,
3. Juli 2022
Die Ernte ist groß
Vierzehnter Sonntag im Jahreskreis
Hl. Thomas, Apostel
Anton Stehmer
Lk 10,1-12.17-20
In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit
vor sich her in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist
groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte
auszusenden! Geht! Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit,
keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemanden auf dem Weg! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als
Erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird euer Friede auf ihm ruhen;
andernfalls wird er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet;
denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt
kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt
ihnen: Das Reich Gottes ist euch nahe! Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt,
dann geht auf die Straße hinaus und ruft: Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen
wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe. Ich sage euch: Sodom wird es an jenem
Tag erträglicher ergehen als dieser Stadt. Die Zweiundsiebzig kehrten zurück und sagten voller Freude: Herr,
sogar die Dämonen sind uns in deinem Namen untertan. Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz
aus dem Himmel fallen. Siehe, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und
über die ganze Macht des Feindes. Nichts wird euch schaden können. Doch freut euch nicht darüber, dass euch
die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!
Einführendes Gebet: Herr, ich öffne dir mein Herz. Sprich durch dein Wort zu mir. Stärke mich, und hilf mir zu erkennen, was ich zu ändern habe. Danke für deine Gegenwart.
Bitte: Herr, berufe Erntearbeiter!
1. Bitte um Erntearbeiter. Jesus sendet 72 seiner Jünger aus. Durch seine Jünger wird das Evangelium bis an die Enden der Erde verkündet werden. Doch Jesus wusste, dass es viel zu wenige sind, um die große Aufgabe zu erfüllen. Wie könnten sie mehr werden? Wenn sie das Evangelium verkündeten, würden es mehr werden. Heute macht man viele Analysen, warum es so wenige Erntearbeiter gibt. Dabei vergisst man, wer der Herr der Ernte ist. Beten und evangelisieren wir einfach durch den Glauben, dann kommen weitere Erntearbeiter hinzu.
2. Die in Vollmacht verkündigte Botschaft eines Erntearbeiters. Jesus verharmlost nicht die Umgebung, in die die Erntearbeiter gesandt werden. Darum könnte man sich leicht an die Umgebung anpassen. Mit seiner Vollmacht ausgestattet, sind sie keine kraftlosen Jünger. Jesus fordert sie auf, mutig zu sein und auf Gottes Führung zu vertrauen, eben weil er sie bevollmächtigt hat. Sie vertreten ihn und treten an seiner statt auf. Es wird für sie gesorgt werden. Wo sie den Menschen das Reich Gottes verkünden, da kommt der Friede Gottes ins Haus. Es wird jedoch Menschen geben, die das Reich Gottes ablehnen.
3. Das Ziel des Erntearbeiters. Die Erntearbeiter kämpfen einen geistlichen Kampf gegen den Satan und die bösen Geister und nicht mit Menschen. Die Jünger kamen voll Freude zurück, weil sie großartige Siege errungen hatten. Doch nicht darüber sollten sie sich freuen, sagte Jesus zu ihnen, denn der Böse versucht dadurch leicht zu Stolz und Überheblichkeit. Vielmehr soll die Freude darüber sein, dass man Menschen für das Reich Gottes gewinnen konnte. Menschen ins Reich Gottes zu bringen, ist das Ziel des Erntearbeiters. Ein Erntearbeiter darf nie selbstbezogen leben.
Gespräch mit Christus: Jesus, du sagst uns, dass wir evangelisieren und beten sollen, dann werden weitere Erntearbeiter hinzukommen. Schenke mir mehr Mut und die Weisheit, es zu tun.
Vorsatz: Ich will mutig zu Jesus stehen, in einer schwierigen Umgebung.