Samstag,
2. Juli 2022
Das Licht der Gottheit
Samstag der dreizehnten Woche im Jahreskreis
Mariä Heimsuchung
Fest
Dorit Wilke-Lopez
Lk 1,39-56
In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von
Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte
das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet
bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die
Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude
in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte
Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die
Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der
Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll
Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit
seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein
Erbarmen, das er unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa
drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.
Einführendes Gebet: Zusammen mit Elisabet und dem kleinen Johannes möchte ich dich, Jesus, jetzt in Maria begrüßen und dir von Herzen danken, dass du in mein Leben kommst, auch heute wieder!
Bitte: Schenke mir heute - und immer wieder - Staunen über das Wunder der Menschwerdung!
1. Die Jungfrau Maria spricht zu Luisa Piccarreta, italienische Mystikerin (1865 – 1947), über die Heimsuchung. "Ich brach also von Nazaret auf, begleitet vom heiligen Josef, und begab mich auf eine lange Reise über die Berge, um in Judäa Elisabet zu besuchen… Ich begab mich zu ihr, … weil ich vor Verlangen brannte, ihr Jesus zu bringen. Die Fülle der Gnaden, der Liebe, des Lichtes, die ich in mir fühlte, trieb mich an, das Leben meines Sohnes zu bringen, um es in den Geschöpfen zu vervielfältigen, zu verhundertfachen."
2. Jesus in sich tragen. "Ja, mein Kind, die Mutterliebe, die ich für alle Menschen… hatte, war so groß, dass ich ein großes Verlangen hatte, allen meinen teuren Jesus zu schenken, damit alle ihn besitzen und lieben könnten. Jesus bereitzuhalten, um ihn jedem zu geben, der ihn begehrte. Wie war ich glücklich! Wie sehr wünschte ich, dass auch du, mein Kind, wenn du zu den Menschen gehst und Besuche machst, immer Jesus in dir trägst und ihn bekannt zu machen fähig bist und voll Verlangen, dass er geliebt wird."
3. Vom Licht der Gottheit getroffen. "Beim Gruß, den ich ihr (Elisabet) entbot, geschahen wunderbare Dinge. Mein kleiner Jesus jubelte auf in meinem Schoß und überflutete mit den Strahlen der Gottheit den kleinen Johannes im Schoß seiner Mutter, heiligte ihn, verlieh ihm den Gebrauch der Vernunft und ließ ihn erkennen, dass er (mein Sohn) der Sohn Gottes war. Da fuhr Johannes so stark vor Liebe und Freude auf, dass Elisabet erschüttert wurde. Auch sie wurde vom Licht der Gottheit meines Sohnes getroffen und erkannte, dass ich Mutter Gottes geworden war, und zitternd vor Dankbarkeit rief sie in bewegter Liebe aus: "Woher kommt mir die Ehre, dass die Mutter des Herrn zu mir kommt?" – (Alle Zitate aus: "Die Jungfrau Maria im Reich des göttlichen Willens", Meditation 1, Anhang)
Gespräch mit Christus: Großer Gott, mit Maria preist meine Seele deine Größe, denn du schaust auf unsere Niedrigkeit und erbarmst dich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die dich fürchten. Auch mich hast du erhöht und mit dem Licht überflutet, das Christus in meine Dunkelheit gebracht hat.
Vorsatz: Darüber will ich zusammen mit Maria, Elisabet und Johannes heute staunen. Und dir danken, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Amen.