Mittwoch,
27. Januar 2021
Die verschiedenen Arten von Böden
Mittwoch der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Angela Merici, Ordensgründerin
Sel. Paul Josef
Nardini, Ordensgründer
Br. Daniel Flores Mondragón LC
Mk 4,1-20
In jener Zeit lehrte Jesus wiederum einmal am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen
versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen
am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser Belehrung sagte er
zu ihnen: Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg,
und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und
ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und
verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen
und erstickten die Saat, und sie brachte keine Frucht. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und
brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach. Und
Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre! Als er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war,
fragten sie ihn nach dem Sinn seiner Gleichnisse. Da sagte er zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches
Gottes anvertraut; denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen gesagt; denn sehen sollen sie,
sehen, aber nicht erkennen; hören sollen sie, hören, aber nicht verstehen, damit sie sich nicht bekehren und
ihnen nicht vergeben wird. Und er sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt
ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen? Der Sämann sät das Wort. Auf den Weg fällt das Wort bei
denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde.
Ähnlich ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald sie es hören, nehmen
sie es freudig auf; aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des Wortes
willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall. Bei anderen fällt das Wort in die Dornen:
sie hören es zwar, aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen
Dingen machen sich breit und ersticken es, und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist das Wort bei
denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.
Einführendes Gebet: Herr, heute komme ich zu dir und trete vor dich hin. Du kennst mich und meine Umstände tiefer und besser als ich selbst. Ich lege mein Leben in deine Hände, denn es soll wie Ton in den Händen seines Töpfers sein. Hilf mir zu erkennen, was du heute von mir willst.
Bitte: Hilf mir, Jesus, meine Seele darauf vorzubereiten, dein Wort zu empfangen; die Dornen zu entfernen, die es ersticken; die Steine zu entfernen, die es daran hindern, wirklich in mein Leben einzutreten.
1. Die Körner auf dem Weg. Die Straße ist ein Ort, an dem jeder vorbeikommt, jeder benutzt sie und niemand kontrolliert, wer ausgeht und wiederkommt. Ein Leben am Wegesrand könnte für ein Leben im Schein stehen, für ein Haschen nach Moden, Geschmäckern und Vergnügungen, die kommen und gehen, die nicht unbedingt schlecht sind, die aber Gottes Stimme übertönen. Manchmal ist es notwendig, sich an einen einsamen, weniger geschäftigen Ort zu begeben, um in die Intimität mit Gott einzutreten und in der Beziehung zu ihm zu wachsen.
2. Der felsige Boden und die Dornen. Ein Land, in dem es Steine und Dornen gibt, ist kein schlechtes Land, aber es ist ein Land, das Veränderung und Pflege braucht. Ein Mensch mit einem Leben, in dem es "Steine" und "Dornen" gibt, ist kein schlechter Mensch. Es ist ein Mensch, der Umkehr braucht, auch eine radikale Umkehr. "Steine" und "Dornen" könnten Groll, Laster oder einfach überflüssige Dinge darstellen, die allesamt losgelassen werden müssen, damit der Same des Wortes keimen und gut Wurzel fassen kann. Sonst wird er sich, selbst wenn er keimt, nicht entwickeln. Diese Umkehr besteht nicht nur aus einem Willensakt, sondern auch darin, Gottes Gnade zu erbitten und hart daran zu arbeiten, die Dinge radikal zu ändern.
3. Der gute Boden. Niemand kann sich rühmen, Jesus in seiner Seele einen gänzlich guten Boden anzubieten, aber es gibt Menschen, die danach streben, das zu tun. Ein gutes Beispiel sind die Heiligen. Sie waren keine außergewöhnlichen Menschen, sondern gewöhnliche Menschen, die sich wirklich bemühten, den Samen des Wortes Gottes in ihr Herz und ihr Leben eindringen zu lassen. Auch sie hatten Probleme und Schwierigkeiten wie wir alle, aber sie verstanden es, das Feld ihres Lebens immer wieder von Unkraut zu reinigen, indem sie häufig um die Gnade der Umkehr baten und ihre Vorsätze in die Tat umsetzten.
Gespräch mit Christus: Herr, du kennst mich, du weißt, wie sehr ich dich liebe und brauche. Öffne meine Ohren, um dein Wort zu hören und hilf mir, den Boden meines Herzens vorzubereiten, damit es in mir keimen kann. Möge dein Wort in meinem täglichen Leben Früchte tragen, möge ich die Menschen um mich herum mehr lieben. Meine Liebe zu dir soll nicht nur aus schönen Gefühlen bestehen.
Vorsatz: Heute werde ich eine gute Gewissenserforschung machen und den Heiligen Geist um Licht bitten, um zu erkennen, wo es in meiner Seele "Dornen" und "Steine" gibt, die ich entfernen muss, damit sein Wort wirklich in mein Leben eindringen kann.