Dienstag,
26. Januar 2021
Faszination Jesus
Hl. Timotheus und Titus, Bischöfe, Apostelschüler
Gedenktag
Br. Peter Hemm LC
Mk 3,31-35
In jener Zeit kamen die Mutter Jesu und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen
und ließen Jesus herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und
deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine
Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine
Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.
Einführendes Gebet: Jesus, du nennst auch mich deinen Bruder, deine Schwester, dein geliebtes Kind. Mit demselben Vertrauen möchte ich jetzt zu dir kommen. Du bist nicht irgendein fremder, weit entfernter Gott, sondern mein Vater, mein Bruder und Freund. Stärke mein Vertrauen, damit ich mich für deine Liebe öffne.
Bitte: Jesus, lass mich deine Liebe erfahren. Schenke mir die Gnade, deinen liebenden Blick wahrzunehmen.
1. Jesus, ein Mann im Hier und Jetzt. Es ist immer wieder faszinierend, sich in Bibelstellen wirklich hineinzuversetzen. Auch hier scheint Jesus sich so ganz anders zu verhalten, als wir es oft im Alltag tun. Jesus steht da, in sein weißes Gewand gehüllt, inmitten einer großen Gruppe Männer und Frauen, die dicht an dicht gedrängt um ihn herumsitzen. Der ganze Raum ist voller Menschen und in den Gängen drängen sich weitere. Alles ist mucksmäuschenstill. Auch Jesus macht gerade eine Pause und schaut die Menschen der Reihe nach an. Außer den Menschen um ihn herum ist für ihn in diesem Moment nichts von Bedeutung – diese Frau, dieser Mann, dieses Kind. Jesus fasziniert durch seine Persönlichkeit, durch sein Auftreten und seine Ausstrahlung. Betrachten wir ihn!
2. Welch ein Blick! Da geht eine Bewegung durch die Gruppe: Ein Mann steht plötzlich auf, bahnt sich einen Weg durch die dicht an dicht sitzende Gruppe und geht nach draußen. Der Blick Jesu hat etwas in ihm bewegt. Er muss sein Leben in Ordnung bringen. Dieser Streit, dieses Laster, diese Anhänglichkeit stören ihn in der Gegenwart Jesu und wühlen sein Inneres auf. Doch der Blick Jesu in seine Augen und sein Herz ist keineswegs ein richtender. Es ist vielmehr ein liebender Blick, der so vorbehaltlos und liebevoll ist, dass vor seiner Reinheit jede kleine Unvollkommenheit umso mehr schmerzt. Wer jedoch diesen Blick bis in sein Herz dringen lässt, der erfährt auch tiefen Frieden, erfüllende Freude, innige Liebe. Welch ein Blick!
3. Liebe für alle. Wie groß ist diese Liebe Jesu! Wie übergroß und alles Menschliche übersteigend! Er schenkt und schenkt sich in ihr, allen gleich, ohne Unterschied. Jesu liebevoller Blick gilt allen ohne Unterschied, ob er seine leibliche Mutter oder einen ganz Fremden anschaut. Er schenkt sich jedem immer ganz und gar, und nach dem Maß, wie seine Liebe aufgenommen wird. Seine Liebe ist für alle gleich!
Gespräch mit Christus: Jesus, wow! Ich bin ganz und gar fasziniert von dir. Wie kann ein Mensch so sehr lieben? Wie ist es möglich, dass du für jeden einzelnen so viel Liebe übrighast? Wie kann das sein, dass du mich so sehr lieben möchtest wie Maria, die so schön, so heilig, so einzigartig ist? Jesus, du faszinierst mich. Du bist so wunderbar! Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich möchte dich einfach betrachten, deinen Blick auf mich wahrnehmen und mich für deine Liebe öffnen.
Vorsatz: Heute möchte ich allen meinen Mitmenschen mit einer Einstellung der Liebe begegnen.