Freitag,
16. Oktober 2020
Mutig widersagen
Freitag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Margareta-Maria Alacoque, Ordensfrau
(OVM)
Hl. Gallus, Mönch, Einsiedler, Glaubensbote
Hl. Hedwig
Jan Burghardt
Lk 12,1-7
In jener Zeit strömten Tausende von Menschen zusammen, so dass es ein gefährliches
Gedränge gab. Jesus wandte sich zuerst an seine Jünger und sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der
Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei. Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist
verborgen, was nicht bekannt wird. Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören,
und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden.
Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, euch aber sonst
nichts tun können. Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der nicht nur töten
kann, sondern die Macht hat, euch auch noch in die Hölle zu werfen. Ja, das sage ich euch: Ihn sollt ihr
fürchten. Verkauft man nicht fünf Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch vergisst Gott nicht einen von
ihnen. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert
als viele Spatzen.
Einführendes Gebet: Herr, wie oft tun wir schlechte Dinge im Verborgenen oder denken lieblos über Menschen in unserem Umfeld. Wir werden nicht müde, über die Schwächen anderer zu reden, wir vergleichen uns, werten und urteilen, flüstern leise "hinten her", manchmal bewusst, oft unbewusst. Hilf uns Menschen in unserer Schwachheit, lass uns gut über unsere Mitmenschen denken, und lass uns liebende Nachfolger werden.
Bitte: Bitte hilf mir, dass ich auch im Verborgenen nur Dinge denke und tue, die dir und deinem Herzen gefallen.
1. "Nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird." Jesus sagt uns, dass alles, was wir sagen, denken und tun, bekannt wird. Deshalb bringen wir alles im Schuldbekenntnis vor Gott – "in Gedanken, Worten und Werken". Alle unsere guten und bösen Taten kommen spätestens in unserer Sterbesekunde ans Licht. Lassen wir es nicht so weit kommen. Nutzen wir das große Geschenk der heiligen Beichte, und versöhnen wir uns immer wieder mit Gott. Nehmen wir uns ein Beispiel an den großen Heiligen, die sehr häufig gebeichtet haben. Leben wir so, dass wir jederzeit sterben können und im Stand der Gnade sind.
2. "Ihn sollt ihr fürchten." Es gibt noch Kreise unter Christen, Priestern und pastoralen Mitarbeitern, wo man das Bewusstsein von der Existenz des Teufels nicht ernst nimmt und verdrängt. Man hört öfters die Behauptung, die Hölle gebe es nicht. Dabei ist das alles so real, wie die Wahrheit selbst – Jesus Christus –, es hier zu schildern weiß. Lassen wir uns nicht einreden, den Teufel gäbe es nicht. Wir haben alle die Erfahrung, wie leicht wir uns vom Bösen in Versuchung führen oder in Fallen locken lassen. Haben wir keine Angst vor dem Teufel, bleiben wir an Jesu Christi Seite. Er ist der Sieger und unser Retter.
3. "Fürchtet euch nicht!" Gott liebt uns über alles. Er kennt uns durch und durch, er weiß, wo wir schwach sind. In Gottes Augen sind wir das Wertvollste, was es gibt. Sind wir uns dessen bewusst? Weiß ich, dass ich mir keine Sorgen um mich und mein Leben machen muss? Jesus wird nicht müde, uns in der gesamten Heiligen Schrift immer wieder zuzurufen: "Fürchtet euch nicht". Denken wir bei der nächsten sorgen- und angstvollen Situation daran: "Fürchte dich nicht!"
Gespräch mit Christus: Christus, du hast den Teufel besiegt! So oft lasse ich mich entmutigen, mir vom Bösen Dinge einreden, die mir mein Selbstvertrauen rauben, mich ängstlich machen, mich sorgenvoll in die Zukunft schauen lassen. So oft lasse ich mir einreden, ich sei nichts wert, ich sei schlecht, nutzlos und klein. Doch du, Christus, sprichst zu mir und sagst mir immer wieder, dass ich mich nicht fürchten soll. Du liebst mich, wie ich bin. Dafür danke ich dir. Christus, ich liebe dich über alles.
Vorsatz: Ich werde heute jeder Entmutigung, jeder inneren Einredung sowie jeder Lüge, die von außen an mich herangetragen wird, entschieden entgegentreten.