Mittwoch,
14. Oktober 2020
Sich zu Christus bekennen
Mittwoch der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Kallistus I., Papst, Märtyrer
Jan Burghardt
Lk 11,42-46
In jener Zeit sprach Jesus: Weh euch Pharisäern! Ihr gebt den Zehnten von Minze,
Gewürzkraut und allem Gemüse, die Gerechtigkeit aber und die Liebe zu Gott vergesst ihr. Man muss das eine
tun, ohne das andere zu unterlassen. Weh euch Pharisäern! Ihr wollt in den Synagogen den vordersten Sitz
haben und auf den Straßen und Plätzen von allen gegrüßt werden. Weh euch: Ihr seid wie Gräber, die man nicht
mehr sieht; die Leute gehen darüber, ohne es zu merken. Darauf erwiderte ihm ein Gesetzeslehrer: Meister,
damit beleidigst du auch uns. Er antwortete: Weh auch euch Gesetzeslehrern! Ihr ladet den Menschen Lasten
auf, die sie kaum tragen können, selbst aber rührt ihr keinen Finger dafür.
Einführendes Gebet: Gott, du hast uns deine Gebote zur Freiheit gegeben. Du schenkst uns deine Liebe und wünschst dir, dass wir es im Umgang mit unseren Mitmenschen dir gleichtun. Du kennst mich und weißt, dass ich häufig schwach bin. Oft gar ignoriere ich dich und will mein Leben alleine gestalten. Ich will tun, was mir lieb ist, und dabei vergesse ich zu oft dich. Bei alledem bist du die Liebe und ohne dich ist alles nichts.
Bitte: Gott, du verdienst es, die absolute Mitte meines Lebens zu sein. Hilf mir, dir tatsächlich diese Stellung zu geben und unterscheiden zu können, was dem entgegensteht.
1. "Die Gerechtigkeit aber und die Liebe zu Gott vergesst ihr." Wieder eine aus Liebe gegebene Erklärung Jesu. Und er spricht energisch, weil die Menschen so sicher sind, richtig zu handeln. Die ganze religiöse Kultur sagt es ihnen so. Kann es auch bei uns, in unserem Leben solches geben? Dass wir nur das Äußere erfüllen, uns innerlich aber längst von Gott und der Lehre der Kirche verabschiedet haben? Jesus sagt, dass wir beides tun sollen, den Zehnten geben und für das Recht und die Barmherzigkeit in Liebe eintreten.
2. "Ihr seid wie Gräber, die man nicht mehr sieht." Sind wir nicht auch wie Gräber, die man nicht mehr sieht? Merken unsere Mitmenschen, dass wir für Christus und seine heilige katholische Kirche und die Lehre der Kirche brennen? Oder wollen wir uns lieber verstecken, wegducken, nicht auffallen und Teile der Lehre der Kirche leugnen, vielleicht gar verdrehen, relativieren und bewusst falsch wiedergeben? Ist es uns peinlich, dass wir uns als Katholiken zu Gott, Jesus, dem Heiligen Geist, der Gottesmutter Maria und der Lehre der Kirche bekennen?
3. "Ihr ladet den Menschen unerträgliche Lasten auf." Oft denken wir, die Lasten, die uns Gott auferlegt, sind schwer. Doch dies ist eine Lüge. Die Lasten der Welt und unser Egoismus machen uns müde. Die Pflichten, die uns nicht von Gott, sondern von anderen aufgebürdet werden, machen uns kraftlos. Die Gebote Gottes hingegen machen uns frei. Wenn unser Blick rein und unbelastet ist, erkennen wir: Sie sind leicht zu halten und führen uns zum ewigen Leben. Sie bedeuten keinen Verzicht, sondern Fülle. Sie führen uns zu Gott und lassen uns in seiner Liebe bleiben. Glaube ich das?
Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du so klar zu uns sprichst. Du weißt, wie gern wir uns selbst betrügen und uns selbst schönreden. Ich danke dir, dass du meinen Blick, mein Herz weiten willst. Das "duale" Leben, "sowohl als auch": Gnade und Werke, beten und arbeiten, Gott und die Menschen lieben, von innen nach außen. Erinnere mich bitte immer wieder daran, dass ein Leben ohne dich sinn- und wertlos ist.
Vorsatz: Heute will ich jede Gelegenheit nutzen, um den Menschen, denen ich im Alltag begegne, von Christus, seiner einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche und der Liebe Gottes zu uns Menschen erzählen.