Dienstag,
11. August 2020
Kindliches Vertrauen
Hl. Klara von Assisi, Jungfrau, Ordensgründerin (OSC)
Gedenktag
Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Mt 18,1-5.10.12-14
In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich
der Größte? Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn
ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein
kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt,
der nimmt mich auf. Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel
im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters. Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat
und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das
verirrte? Und wenn er es findet - amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die
neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von
diesen Kleinen verloren geht.
Einführendes Gebet: Himmlischer Vater, ich möchte jetzt bei dir sein. Ich möchte dir meine ganze Aufmerksamkeit schenken. Öffne meine Augen, öffne meine Ohren, öffne mein Herz für dich und dein Wort!
Bitte: Heute möchte ich dich um ein kindliches Vertrauen bitten. Lass mich noch tiefer verstehen und erfahren, dass du mich unendlich wertschätzt und liebst.
1. Wer ist im Himmelreich der Größte? Jeder Mensch braucht Wertschätzung und Liebe, sowohl in der Familie als auch in der Gesellschaft. Die Jünger – wie alle Juden in damaliger Zeit - lebten unter der römischen Herrschaft. Sie haben sicher viel Verachtung, Unterdrückung und zahlreiche Misshandlungen erlebt. Stellen sie deshalb Jesus diese Frage? Wer ist der Größte, der Würdigste, der von allen Verehrte und Geliebte? Erkenne ich in mir etwas Ähnliches? Was genau ist meine Sehnsucht?
2. Ein Kind. Jesu Antwort ist überraschend: Der Größte ist derjenige, der so klein wie ein Kind sein kann. Ein Kind in den alten Zeiten hatte keine Rechte, keine Macht. Worin soll denn seine Größe bestehen, dachten wahrscheinlich die Jünger. Jesus erklärt, dass genau diese Kleinen vom Allmächtigen Vater besonders geschätzt, geschützt und geliebt sind. Wie fühlt sich wohl ein so von Gott geliebtes Kind? Kann ich das nachvollziehen und mich hineindenken?
3. Eine Umkehr. "Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen." Worin besteht diese Umkehr? Sicher nicht darin, dass ich mich entwürdigen und unterdrücken lasse, sondern dass ich meine Sicherheit und Würde richtig begründe: nämlich in der unendlichen und bedingungslosen Liebe, mit der Gott mich liebt. Kann ich Gott so vertrauen?
Gespräch mit Christus: Jesus, hilf mir, dir und deinem Himmlischen Vater so zu vertrauen, wie du ihm vertraust. Du, Sohn des Vaters, wusstest dich immer vom Vater so geliebt! Ich kenne ihn nicht so gut wie du, vielleicht stören mich dabei auch einige Erfahrungen aus meiner Kindheit. Aber für dich ist nichts unmöglich. Hilf mir, so zu vertrauen, wie du vertraust.
Möglicher Vorsatz: Wenn ich heute mit meiner Schwäche konfrontiert werde, möchte ich mein Vertrauen erneuern, dass ich Gottes geliebtes Kind bin.