Dienstag,
7. April 2020
Herr, bleibe bei uns!
Dienstag der Karwoche
Hl. Johannes Baptist de la Salle, Priester, Ordensgründer (FSC)
Dr. Christoph Kunkel
Joh 13,21-33.36-38
In jener Zeit, als Jesus mit seinen Jüngern bei Tisch war, wurde er im Innersten
erschüttert und bekräftigte: Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten. Die Jünger
blickten sich ratlos an, weil sie nicht wussten, wen er meinte. Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu;
es war der, den Jesus liebte. Simon Petrus nickte ihm zu, er solle fragen, von wem Jesus spreche. Da lehnte
sich dieser zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist es? Jesus antwortete: Der ist es, dem ich
den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem
Sohn des Simon Iskariot. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Jesus sagte zu
ihm: Was du tun willst, das tu bald! Aber keiner der Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte. Weil Judas
die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: Kaufe, was wir zum Fest brauchen!, oder Jesus trage
ihm auf, den Armen etwas zu geben. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war
aber Nacht. Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist
in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er
wird ihn bald verherrlichen. Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und
was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen.
Simon Petrus sagte zu ihm: Herr, wohin willst du gehen? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, dorthin kannst du
mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen. Petrus sagte zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt
nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben. Jesus entgegnete: Du willst für mich dein Leben
hingeben? Amen, amen, das sage ich dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
Einführendes Gebet: Jesus, lass mich wie Johannes meinen Kopf auf dein Herz legen und spüren, wie es für uns klopft. Danke, dass du vor deinen Feinden nicht zurückweichst, sondern bleibst, um uns zu erlösen!
Bitte: Herr, zeige mir, wie treu du bist.
1. Im Bleiben Jesu verherrlicht sich GOTT. Märtyrer, die edel und sehenden Auges für ihre Sache in den Tod gehen, gibt es einige in der Geschichte. Waren sie Fatalisten? Hätten sie nicht weglaufen sollen, um Leben und Lehre zu erhalten? Jesus gibt die Antwort, die über schützenswerte Verkündung und hohes Ideal hinausgeht. Sein Bleiben ist eine Verherrlichung GOTTES, das bald mit der Kreuzigung in die Vernichtung führen wird, aber später dann dorthin, wohin zunächst niemand folgen kann: durch IHN zum Vater.
2. Der wahre Grund der Erschütterung Jesu. Jesus ist in seinem Innersten so erschüttert, weil die Vollendung GOTTES jetzt so stark zu Tage tritt. Das geschieht, indem sein Menschsein verraten und ausgelöscht sein wird.
3. Erlösung geschieht von Gott her. In allem, was wir berichtet bekommen, liegt GOTTES Absicht, dem Menschen eine Rettung zu schenken, ihn ohne Sünde vor sich treten zu lassen. Nicht über Amnestie und Wegsehen, sondern weil ER SELBST unsere Sünden vor SICH SELBST tilgt. In dem Opfertod GOTTES in Jesus vor dem lebendigen GOTT erstrahlt die befreite Schöpfung herrlich und ohne Sünde!
Gespräch mit Christus: Herr, du wirkst die Erlösung trotz unserer Untreue, trotz unserer Unwissenheit, trotz unserer Feigheit. Was wären wir ohne dich? Lehre uns, ganz auf dich zu vertrauen!
Vorsatz: Ich werde heute ein Fastenopfer bringen.