Freitag,
23. November 2018
Mein Haus soll ein Gebetshaus sein
Freitag der dreiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Kolumban, Abt
Hl. Felizitas, Märtyrerin
Hl.
Klemens I., Papst
Hl. Detlev von Parkentin OPraem
Anton Stehmer
Lk 19,45-48
In jener Zeit ging Jesus in den Tempel und begann, die Händler hinauszutreiben. Er
sagte zu ihnen: In der Schrift steht: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine
Räuberhöhle gemacht. Er lehrte täglich im Tempel. Die Hohepriester, die Schriftgelehrten und die übrigen
Führer des Volkes aber suchten ihn umzubringen. Sie wussten jedoch nicht, wie sie es machen sollten, denn
das ganze Volk hing an ihm und hörte ihn gern.
Einführendes Gebet: Jesus, Beten war für dich immer wesentlich. Am frühen Morgen hast du gebetet, mal ganze Tage und Wochen dafür genutzt und vor Entscheidungen ganze Nächte. Danke, dass du auch jetzt für mich betest, für die, die für mich beten und für die ich bete.
Bitte: Hilf mir, ein treuer Beter zu sein.
1. Die Räuberhöhle. Als Jesus in den Tempel kam, war er gar nicht begeistert. Die Evangelien berichten uns, dass er sehr zornig wurde. Nun können wir verstehen, warum Jesus über Jerusalem weinte. Der Tempel war in den Augen Jesu zu einer Räuberhöhle geworden. Im Vorhof des Tempels mussten die Pilger für teures Geld Opfertiere kaufen und Geldwechsler zockten die Pilger aus fernen Landen ab. Die Leute kamen zum Beten, aber bevor sie beten konnten, wurden sie ausgenutzt und betrogen. Der Tempel war zu einem Ort des Kommerzes geworden, statt zum Ort des Gebets. Als die geistlichen Leiter des Volkes sich nicht mehr vom Geist leiten ließen und schwach wurden, verkam auch der Tempel. Die Hohepriester, Schriftgelehrten und übrigen Führer des Volkes wollten Jesus töten. Wo der Geist des Gebets verloren geht, entsteht eine Räuberhöhle.
2. Ein Haus des Gebets. Jesus kam in den Tempel, um zu beten. Jesus betete, weil das Gebet eine Wirkung hat. Darum sollen unsere schönen Kirchen und Kathedralen Häuser des Gebets sein. Wie schön wäre es doch, wenn von unseren Gotteshäusern der Duft des Gebets ausginge. Aber auch unsere Wohnung oder unser Haus soll ein Ort des Gebets sein – der Apostel Paulus schreibt dies über die Hauskirchen. Wie schön wird erst eine gut eingerichtete Wohnung, ein toll möbliertes Haus sein, wenn darin der Geist des Gebets herrscht!
3. Noch einmal: Gebet hat Wirkung. Es ist schon seltsam. Man sollte meinen, dass jemand, der die Kraft seiner Hände einsetzt und selbst handelt, mächtiger ist, als der, der sie faltet. Es ist aber umgekehrt. Denn wer sie zum Gebet faltet und damit bewusst vor Gott hintritt, erkennt seine eigene Schwäche und ist stärker, weil er sich an den Starken wendet. Wenn wir nicht so sehr von uns selbst und unseren Möglichkeiten eingenommen und gefesselt wären, würden wir uns öfter und gläubiger an die Allmacht Gottes wenden und dort Hilfe finden zur rechten Zeit. Machen wir doch aus unseren Wohnstätten und Kirchen wirklich Häuser, in denen man auf Gottes Macht vertraut und ihm begegnet im Gebet.
Gespräch mit Christus: Jesus, für dich ist das Gebet keine Pflichtübung. Du betest, weil Gebet Wirkung hat. Auch mein Haus, meine Wohnung, soll ein Ort des Gebets sein.
Möglicher Vorsatz: Ich mache aus meiner Wohnung, meinem Haus ein Gebetshaus.