Samstag,
21. April 2018
Beziehung, die Entscheidung fordert
Samstag der dritten Osterwoche
Hl. Konrad von Parzham OFMCap
Hl. Anselm von Canterbury OSB,
Erzbischof, Kirchenlehrer
Sarah Briemle, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Joh 6,60-69
In jener Zeit sagten viele der Jünger Jesu, die ihm zuhörten: Was er sagt, ist
unerträglich. Wer kann das anhören? Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran
nehmt ihr Anstoß? Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher
war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen
habe, sind Geist und sind Leben. Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von
Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. Und er sagte: Deshalb habe ich
zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist. Daraufhin zogen sich
viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr
weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir
sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.
Einführendes Gebet: Herr, ich will in diesem Moment des Gebets mit meiner ganzen Person bei dir sein. Nimm meinen Verstand und richte ihn auf die Wahrheit aus. Nimm meinen Willen und richte ihn auf das Gute aus. Nimm mein Herz und richte es auf die Liebe aus.
Bitte: Herr, ich bitte dich um einen entschlossenen Glauben. Ich will dich noch mehr als meinen Weg, mein Wahrheit und mein Leben erfahren.
1. Liebe entscheidet sich. Gibt es nicht auch Dinge im Glauben, an denen ich Anstoß nehme? Es sind diese Themen, Situationen, Wahrheiten, die mich zutiefst herausfordern. Sie ziehen mich aus meiner Komfortzone heraus. Sie lassen mich erfahren, dass ich nicht Gott bin. Gott ist größer als ich. Ich kann ihn niemals ganz erfassen. Doch sind gerade diese Erfahrungen eine Türschwelle, von der aus ich in eine noch tiefere Gotteserfahrung geführt werden kann. Wenn ich Gott vertraue und akzeptiere, dass ich nicht Gott bin, dann folge ich ihm auch, wenn ich innerlich Widerwillen erfahre. Denn Liebe ist keine reine Gefühlssache, sondern auch und so oft primär eine feste Entscheidung.
2. Die Frage des Nutzens. Was ist mir nützlich? Das ist wohl die Hauptsorge des Menschen in seinen täglichen Beschäftigungen. Unsere Tage kreisen stundenlang um diese Frage: Nützt mir das etwas? Wenn Jesus sagt: "Nur der Geist macht lebendig. Das Fleisch nützt nichts", sollte das dann nicht die Motivation schlechthin für den modernen Menschen sein, damit er sich mehr dem GEISTLICHEN zuwendet? Allerdings ergibt sich der Nutzen immer in Bezug auf ein bestimmtes Ziel. Was ist mein Ziel im Leben? Habe ich ein höheres Ziel, als im Heute zu funktionieren oder mein Leben möglichst abgesichert und komfortabel zu gestalten? Wofür lebe ich? Erst wenn ich diese Frage beantwortet habe, werde ich auch erkennen können, was mich meinem höheren Ziel führen kann, was mir dafür nützt. Jesu Antwort zeigt uns, welches Lebensziel er hat.
3. Beziehung, die standhält. Die Apostel bleiben bei Jesus. Nicht etwa, weil sie verstehen oder gar an den Worten Jesu Gefallen gefunden hätten, sondern weil sie eine persönliche Beziehung zu ihm haben. Sie wissen tief im Inneren, wer er ist und dass sie ihm vertrauen können. Sie wissen, dass ihnen das, was sie von Jesus bekommen und mit ihm erfahren dürfen, nichts und niemand anderes geben kann. Wenn der Glaube herausfordert, stellt sich schnell heraus, wie tief und persönlich meine Beziehung zu Jesus ist. Wer Jesus kennt, bleibt bei ihm, denn nichts wird ihm besser oder größer erscheinen, als den Weg mit ihm zu gehen.
Gespräch mit Christus: Jesus, so oft gibt es Dinge, die ich nicht verstehe. Doch ich weiß, dass sich Treue eben dann beweist, wenn sie zur Entscheidung herausfordert. Gib mir einen neuen Blick für dich und deine Wege. Zeig mir mit drängender Klarheit, wie groß ihr Nutzen ist.
Möglicher Vorsatz: Ich will heute eine konkrete, schwierige Entscheidung aus Liebe treffen.