Montag,
2. April 2018
Brannte uns nicht das Herz in der Brust?
Ostermontag
Hl. Franz von Paola, Einsiedler
Hl. Eustasius, Abt
Svenja Nonnenmacher
Lk 24,13-35
Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens
Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich
ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch
sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für
Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen -
er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in
diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er
war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer
haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der
Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht
nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe
beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel
erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die
Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie
schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das
erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen
Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie
unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns;
denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und
als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da
gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander:
Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift
erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die
Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon
erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot
brach.
Einführendes Gebet: Mein Vater, ich danke dir für diesen neuen Tag und dein Wort, durch das du zu uns sprichst. Bitte sende mir deinen Heiligen Geist, damit ich dich immer mehr verstehe und meine Liebe zu dir immer größer wird.
Bitte: Lass mich nicht blind sein für deine Nähe!
1. Unverständnis auf dem Weg. Zwei Jünger gingen einen langen Weg von Jerusalem nach Emmaus und zuerst ist auch kein Name von den beiden bekannt und so wird von ihnen als den Emmaus-Jüngern berichtet. Einen Namen erhält der eine erst, als er Jesus begegnet. Von da an ist er nicht mehr "namenlos". Die beiden unterhalten sich darüber, was passiert ist und können es nicht fassen. Der, von dem sie dachten, dass er alle retten würde, er ist tot. Unfassbar. Jemand, der Wunder getan hatte, Kranke geheilt und die große Hoffnung war, er ist auf die Art und Weise gegangen, wie alle normalen Menschen auch. Durch den Tod. Als Jesus dann zu ihnen stößt, erkennen sie ihn nicht, wahrscheinlich auch deshalb, weil sie ihn gar nicht erwarteten.
2. Begreift ihr denn nicht? Sie sprechen mit Jesus über alles, was geschehen ist, über die Engel am Grab, über das, was die anderen erzählen. Er redet mit Ihnen, legt ihnen die Schrift aus und doch sind ihre Augen mit Blindheit geschlagen. Sie können einfach nicht verstehen, was da passiert sein soll. Wie oft ist es so, dass auch wir Dinge nicht verstehen oder nicht verstehen wollen. In unserem Leben passieren Sachen, die wir so nicht haben wollen. Krankheit, Verletzungen, Tod. Für uns oft nicht zu verstehen, weil wir das ganze Bild nicht sehen. Gott aber sieht das ganze Bild und auch, warum Dinge geschehen oder wie sie einen Sinn bekommen können. Versuchen wir manchmal auch unsere Augen wahrhaft zu öffnen und zu sehen?
3. Sie erkannten ihn, als er das Brot brach. Auf dem ganzen Weg und während des ganzen Austauschs drang er nicht zu ihnen durch, so gefangen waren sie in ihrem Schmerz und ihrer Verzweiflung. Jesus bleibt aber bei ihnen, als sie ihn darum bitten. Es steht geschrieben: Er tat, als wolle er weitergehen. Er hat ihnen also die Chance gegeben, ihn zu bitten, bei ihnen zu bleiben. So ist Gott. Er drängt sich nicht auf, respektiert uns und wartet, dass wir ihn einladen. Also geht Jesus mit und speist mit ihnen. Als er das Brot bricht, den Dank spricht und es teilt, da erkennen sie ihn und stellen fest, dass er schon die ganze Zeit mit ihnen war, denn ihnen brannte das Herz. Doch erst jetzt sind sie so weit, zu erkennen und sich dies einzugestehen. Im gleichen Moment verschwindet Jesus, aber die Jünger müssen ihn jetzt auch nicht mehr sehen, denn sie glauben und teilen diese Erkenntnis, dass er wirklich auferstanden ist, mit anderen, geben sie weiter.
Gespräch mit Christus: Herr, wie oft brennt auch mein Herz und ich nehme dich nicht wahr? Du bist immer bei mir, umwirbst mich und willst dich mir ganz schenken. Ich danke dir, dass du mir die Freiheit geschenkt hast, mich auf dich einzulassen.
Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich jemandem erzählen, wie Jesus mein Herz entzündet hat und wie ich ihn erkennen durfte. Und wenn das niemanden interessiert, mache mich zumindest zum Weggefährten eines Mitmenschen.