Freitag,
13. Oktober 2017
Die alten Völker kannten sehr wohl Dämonenaustreiber
Freitag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Sintpert, Bischof
Hl. Eduard der
Bekenner
Hl. Koloman
Hl. Lubentius
Dr. med. Christoph Kunkel
Lk 11,14-26
In jener Zeit trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen
verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von
Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. Andere wollten ihn auf die Probe stellen und
forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich,
das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich
selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit
Hilfe von Beelzebul austreibe. Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure
Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger
Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen. Solange ein bewaffneter starker
Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann
nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. Wer
nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Ein unreiner Geist, der
einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er
keinen findet, sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. Und wenn er es bei
seiner Rückkehr sauber und geschmückt antrifft, dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch
schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am
Ende schlimmer werden als vorher.
Einführendes Gebet: Herr, du kennst die Tiefe meiner Seel', lass mich nicht in der Verworfenheit mein Auge von Dir wenden.
Bitte: Lieber in den Vorhöfen deines Heiligtums stehen, als in den Zelten der Frevler weilen. Herr, das gilt mir auch heute noch als Unterscheidung angesichts dämonischer Kräfte in mir.
1. Welche Macht ist hier am Werk? Die alten Völker kannten sehr wohl Dämonenaustreiber, Gesundbeter, Viehbesprecher. Deren Fähigkeit war eine unerklärliche Gabe, eben unerklärlich, eben Gabe. Als nun Jesus Dämonen austrieb, reichte diese bewährte Einschätzung offensichtlich nicht mehr aus. Irgendwie schimmerte da den anwesenden Pharisäern etwas Höheres durch, unleugbar. Aber da Denkverbot besteht, dass es sich bei Jesus um Göttliches handelt, deutet man sein Tun als Teufel-mit-Beelzebub-Austreiben, wie es heute noch der Volksmund sagt.
2. Ein in sich gespaltenes Reich hat keinen Bestand. Jesus antwortet mit einer Geschichte über das vermeintlich gespaltene Reich des Teufels. Wie in einem Krimi handelt sie von Ganovenbanden, die sich gegenseitig umbringen, trotz allen Terrors ohnmächtig sind, eben keine echte Macht besitzen, sondern nur den erbärmlichen momentanen Vorteil vor dem anderen ausspielen und letztlich infolge der Spaltung ihrer Unterwelt-Macht so verschwinden, wie sie gekommen sind.
3. Jesu Auftrag, ein neues Reich zu errichten. Dann aber spricht Jesus von seiner Sendung. Nicht allein durch Krankenheilung, wie hier bei dem Besessenen geschehen, sondern durch Bekehrung will er das Volk Israel heilen, damit es bereit wird für das mit Jesus anhebende Gottesreich. Stets will Jesus und durch ihn der Vater nur dieses Eine: das von Gott schon den Vätern gezeigte Reich nun in seiner neuen und barmherzig menschennahen Form dem auserwählten Volk bringen, bevor es sich durch Erstarrung und bewaffneten Widerstand gegen die Römer selbst auflöst.
Gespräch mit Christus: Mächtige Dämonen suchen uns Menschen heim, Schutz von oben werde uns zuteil und Wachsamkeit möge uns aufwecken.
Möglicher Vorsatz: Ich weise von mir fort, weg von meinem Ego, was eine immer wiederkehrende dämonische Versuchung ist.