Dienstag,
12. September 2017
Das Geheimnis des Lebens Jesu
12. August 2017
Dienstag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Mariä Namen (Marion)
Hl. Guido, Küster
Hl.
Degenhard
P. Klaus Einsle LC
Lk 6,12-19
In jenen Tagen ging er auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im
Gebet zu Gott. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er
auch Apostel. Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und
Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt
der Zelot, Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde. Jesus stieg mit ihnen
den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus
ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei. Sie alle wollten ihn
hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt.
Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.
Einführendes Gebet: Jesus, mein Herr. Danke, dass ich bei dir sein darf. Danke, dass du dir Zeit für mich nimmst. Danke, dass du mich liebst. Danke, dass ich dich "Freund" nennen darf. Danke. Ich will nun beten und mit meinem Verstand, meinem Herz und meinem Geist ganz bei dir sein. Lehre mich beten.
Bitte: Jesus, ich trage viele Anliegen in mir: Ich vertraue dir heute besonders … an. Ich bete für diese Person und weiß, dass du ihr Anliegen erhören kannst.
1. Was beten für Jesus wirklich bedeutet. Geht es dir auch manchmal so, wenn du betest: Nach ein paar Minuten weißt du schon nicht mehr, was du beten sollst. Dann wird dir langweilig und die Gedanken wandern umher?Bei Jesus war das anders. Offensichtlich. "Er verbrachte die ganze Nacht im Gebet." Sechs, sieben Stunden beten… Uff, wie anstrengend. Finden wir. Jesus scheint das anders zu sehen. Er war 40 Tage in der Wüste, hat gefastet und gebetet. 40 Tage! Bei seinem öffentlichen Wirken geht er immer wieder früh morgens schon in die Stille, um zu beten. Oder die ganze Nacht. Was findet Jesus im Gebet, was wir zu selten finden?Seinen geliebten Vater! Wenn er betet, ist Jesus bei seinem Vater. Und den liebt er über alles. Jesus denkt nicht nur nach, wenn er betet. Er ist bei seinem Vater. Jesus rezitiert nicht nur, wenn er betet. Er ist bei seinem Vater. Jesus konzentriert sich nicht nur, wenn er betet. Er ist bei seinem Vater. Sein Vater ist die Liebe in Person. Wie schön muss das sein…Und du? Gerade betest du. Bist du beim Vater? Oder liest du? Denkst du nach? Versuchst du, dich zu konzentrieren? Rezitierst du? Höre jetzt auf zu lesen. Nimm dir fünf Minuten Zeit – und sei einfach beim Vater. Er ist ganz nah bei dir, in dir, vor dir, neben dir, mit dir. Er ist überall. Er ist der "Ich bin da." Sei einfach beim Vater. Fünf Minuten…
2. Jesus betet vor wichtigen Entscheidungen. Diese ganze Nacht des Betens geht einer wichtigen Entscheidung voraus: der Wahl der zwölf Apostel, auf denen der Herr seine Kirche aufbauen wird. Aus so vielen Jüngern nun die "richtigen" Zwölf auswählen: Dazu muss Jesus beten. Und zwar viel. Zu Beginn seines öffentlichen Wirkens muss Jesus viel beten: 40 Tage lang. Und dann beginnt seine Mission.Vor der Entscheidung, das Kreuz anzunehmen und Ja zum erlösenden Leid zu sagen, muss Jesus beten. Stundenlang im Ölgarten ("Wacht hier und betet mit mir.")Sicher gibt es viele andere Momente, in denen Jesus vor wichtigen oder schweren Entscheidungen stand. Und was tat er? Er betete. Er suchte die Nähe des Vaters. Die Nähe dessen, der Liebe und Wahrheit und der Gute ist. Denn Jesus wollte immer lieben und immer die Wahrheit tun und immer das wirklich Gute verbreiten.Was tust du vor wichtigen Entscheidungen? "Aus dem Bauch raus entscheiden"? Oder suchst du Rat bei einem guten Freund? Oder schiebst du die Entscheidung auf, weil du keine Kraft dafür hast? Oder gehst du in die Stille (einer Kirche, der Natur, deines Zimmers), um lange zu Gott zu beten?
3. Die Mitte muss immer Jesus sein. Interessant, dass die Menschen JESUS hören wollten. Sie wollten IHN berühren. Nicht die Apostel, nicht die Mutter Jesu, sondern IHN. In all unserem Wirken im kirchlichen Umfeld dürfen wir das nie aus den Augen verlieren: Worauf es wirklich ankommt, ist, dass die Menschen mit Jesus in Kontakt kommen; dass sie IHN "berühren" können. Viele Aktivitäten, viel Einsatz mögen gut und schön sein. Ihren tiefen Sinn finden sie dann, wenn sie zu Gott führen; im entfernten oder direkten Sinn. -entfernt: Zur Wahrheit, zum Guten, zum Gemeinwohl, zur Solidarität, zum Dienst am Nächsten-direkt: durch die Sakramente, die Katechese, durch die Glaubensunterweisung, durch das Gebet, durch Gottesdienste, das persönliche Glaubenszeugnis.
Gespräch mit Christus: Sprich jetzt mit Gott darüber, wie du betest und wie du das Gebet verbessern kannst. Und dann bleib einfach ein paar Minuten still beim Herrn (und wenn du willst, stell dir vor, wie du deinen Kopf an seine Schulter lehnst und bei ihm ausruhst).
Möglicher Vorsatz: Ich werde heute einmal die Stille suchen, um einfach bei Gott zu sein (und meinen Kopf an seine väterliche Schulter zu lehnen).