Montag,
11. September 2017
Das offene Herz findet Gott
Montag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Maternus, Bischof
Hl. Ludwig IV. von
Thüringen
Hl. Johann Gabriel Perboyre CM
P. Klaus Einsle LC
Lk 6,6-11
An einem anderen Sabbat ging Jesus in die Synagoge und lehrte. Dort saß ein Mann, dessen
rechte Hand verdorrt war. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer gaben acht, ob er am Sabbat heilen werde;
sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. Er aber wusste, was sie im Sinn hatten, und sagte zu
dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Der Mann stand auf und trat vor.
Dann sagte Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu
retten oder es zugrunde gehen zu lassen? Und er sah sie alle der Reihe nach an und sagte dann zu dem Mann:
Streck deine Hand aus! Er tat es, und seine Hand war wieder gesund. Da wurden sie von sinnloser Wut erfüllt
und berieten, was sie gegen Jesus unternehmen könnten.
Einführendes Gebet: Mein guter Jesus, danke, dass du dir jetzt Zeit für mich nimmst. Ich will ganz da sein, um dir zu begegnen und schenke dir alle Momente, in denen ich versucht bin, mich ablenken zu lassen. Ich freue mich, bei dir zu sein. Denn du bist wunderbar und so liebevoll. Danke. Danke. Danke.
Bitte: Öffne mein Herz ganz, damit ich dir ganz vertrauen kann. Ich weihe dir mein Leben und das aller meiner mir Anvertrauten. Segne uns mit deinem reichen Segen.
1. Jesus, ein wundervoller Mensch der Wahrheit, Güte und Kraft. In dieser Szene sehen wir drei Arten von Menschen: Jesus; den Mann mit der verdorrten Hand; die Gruppe der Pharisäer und Schriftgelehrten. Alle lehren uns etwas über unser Herz. Betrachten wir die drei Gruppen:Jesus ist wundervoll. Äußerlich und innerlich. Seine Art zu handeln, zu reden, die Menschen zu sehen. Was für ein schönes, gütiges und echtes Herz muss in dieser Brust schlagen. Ich höre in Gedanken seiner Lehre zu und ich spüre, wie echt und gut das ist, was er sagt "Noch nie hat ein Mensch so gesprochen" und "Sie hörten ihm gerne zu, denn er redete wie einer, der Vollmacht hat" (so lesen wir an anderen Stellen). Stell dir in Gedanken vor, wie Jesus spricht. Und lass dich davon beeindrucken.Durch seine tiefe Güte sieht er jeden Menschen. Auch den Mann mit der verdorrten Hand. Und weil er innerlich gut ist, hat er Mitleid. Was für ein schönes Herz. Mitleid mit den Kranken, gütiger Blick, sanfte und klare Worte. So sollen wir auch werden.Und was für eine Vollmacht im Handeln. Nur ein Wort, und es geschieht Heilung. Was für ein kraftvoller Herr. Das ist Jesus. Er ist wundervoll, gütig und mächtig.
2. Der Mann mit der verdorrten Hand, ein verwundetes Schaf. Wir wissen nichts über den Mann. Nur dass er am Sabbat in der Synagoge ist und dass er Jesus sofort gehorcht, als dieser ihn in die Mitte des Raumes bittet. Er ist kein Gelehrter, sondern ein einfacher Mann des Dorfes. Gott liebt diese einfachen, unkomplizierten Herzen. Auch dich und mich. Bei ihm müssen wir nichts Besonderes sein. Wir können so sein, wie wir sind. Jesus sieht voller Mitleid alle unsere Wunden.Hab keine Angst, deine Wunden Jesus zu zeigen: Wunden in der Gefühlswelt, der Gedankenwelt, Wunden aus vergangenen Sünden, Wunden aktueller Sünden, Wunden der Angst, des Hochmuts, Wunden der Selbstverliebtheit… Jesus ist für die Kranken gekommen! Halt ihm jetzt die Wunde hin, die am meisten schmerzt, für die du dich am meisten schämst, die dir die größte Mühe bereitet. Bitte ihn um Heilung und sage: "Ich vertraue. Du kannst alles." Glaube, dass Jesus voll Mitleid, Güte und Kraft auf dich blickt.
3. Die Schriftgelehrten und Pharisäer, verschlossene Herzen. Es ist schon erstaunlich: da geschieht ein Wunder nach dem anderen. Jeder gesunde Menschenverstand spürt, dass Jesus besonders ist. Aber ein verschlossenes Herz kann das alles übersehen und seine eigene Welt schaffen. Zahlreiche Pharisäer und Schriftgelehrte haben ihre eigene Welt des Stolzes, der Machtbesessenheit, des "So war das immer", der Verhärtung geschaffen. Sie können Jesus nicht als das sehen, was er ist. Für sie ist und bleibt er eine Gefahr und ein Stolperstein. Arme verschlossene Herzen! Sie stiften in ihrer eigenen Seele Unfrieden und ständige innere Anspannung. Aber da wäre doch der Friedensfürst, der sanft und demütig ihre Wunden heilen würde.Hab niemals Angst vor Gott und seinem Wirken in deiner Seele. Alles, was er tut und zulässt, geschieht aus Liebe.
Gespräch mit Christus: Jesus, ich bewundere dich zutiefst. Du schenkst mir so viel Sicherheit, Kraft, Lebendigkeit und Fruchtbarkeit. Mit dir will ich mein Leben leben, dir will ich mein Dasein anvertrauen und schenken, und deinen Worten und Vorgaben will ich voller Freude Folge leisten, weil ich weiß, dass du der Weg, die Wahrheit und das Leben bist.Ich bete dich an, mein Herr und mein Gott. Ich liebe dich sehr, mein Freund und Weggefährte.
Möglicher Vorsatz: Halte heute Jesus eine deiner inneren Wunden hin und bitte ihn um Heilung und Frieden für dein Herz.