Donnerstag,
3. August 2017
Ein Netz, um Fische aller Art zu fangen
Donnerstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Lydia
Burchard Opraem, Probst
Eva Gloserová
Mt 13,47-52
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Netz,
das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie
setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So
wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in
den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Habt ihr das
alles verstanden? Sie antworteten: Ja. Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des
Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes
hervorholt.
Einführendes Gebet: Jesus, ich stehe vor dir mit offenem Herzen. Ich möchte ein Bürger des Himmelreichs werden, ich möchte dein Jünger werden. Danke, dass ich über diese Zeit mit dir verfüge. Hilf mir, gut zu beten. Ich lasse alle andere Gedanken und Sorgen beiseite, und möchte jetzt hier ganz für dich da sein.
Bitte: Herr, gib mir ein hörendes Herz, damit ich dein Wort verstehe und es in meinem Leben wirken lasse.
1. Ein Netz. Jesus vergleicht das Himmelreich mit einem weitreichenden Netz, das ins tiefe Meer geworfen wurde, um alle möglichen Fische zu fangen. Die Kirche ist keine geschlossene Gesellschaft. Und das ist eine große Neuigkeit für die Jünger. Der Messias kommt nicht nur für die Juden, sondern für alle Menschen und Völker. "Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden?" fragte einmal jemand (Lk 13,23). Es gibt Menschen, die sich manchmal unsicher sind, ob Gott sie liebt, oder sich seiner Liebe unwürdig fühlen. Jesus hingegen lädt alle ohne Unterschied ein, zu sich, in sein Reich zu kommen.
2. Kriterien zum Aussortieren? Alle ohne Ausnahme sind geladen! Ein weiteres Bild zeigt uns, was am Ende der Welt passiert. Für die Fischer war es Routine, nach dem Fang die Fische auszusortieren. Sie warfen die Fische und Meeresfrüchte weg, die zu klein, giftig oder unrein waren. Die Engel haben nur ein Kriterium: Sie müssen die Gerechten von den Bösen trennen. Dieses Kriterium finden wir auch im Alten Testament. Betrachten wir es aber aus der Perspektive Jesu: Er liebt alle, lädt alle zu sich ein, aber er respektiert auch unsere Freiheit. Wer die Liebe Gottes zurückweist, dessen Entscheidung wird respektiert, auch wenn es keine glückliche ist.
3. Ein Jünger des Himmelreichs. Habt ihr verstanden? Gerechtigkeit und Barmherzigkeit schließen sich gegenseitig nicht aus. Das Alte und das Neue Testament ergänzen sich. "Der Herr wird jedem seine Gerechtigkeit und Treue vergelten." (1 Sam 26,23) Er wird die Welt richten und das Böse verurteilen. Aber gleichzeitig liebt er alle seine Kinder, "er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte." (Mt 5,45) Was löst das in mir aus? Ich bin doch dazu eingeladen, ihm ähnlich zu werden, und sowohl die anderen Menschen, als auch mich selbst aus dieser Perspektive zu betrachten. Solange wir auf Erden leben, haben wir alle die Möglichkeit, uns für oder gegen Gott zu entscheiden und unser Leben zu ändern. Es beinhaltet ein Risiko, aber auch eine große Chance.
Gespräch mit Christus: Jesus, dein Herz ist so groß! Du liebst alle Menschen und möchtest uns alle zu dir in den Himmel bringen. Weite mein Herz, weite meinen Blick, damit ich selbst dort Chancen und Perspektiven sehe, wo scheinbar viel kaputtgegangen ist. Ich möchte ein Jünger des Himmelreichs werden und es mit dir verbreiten.
Möglicher Vorsatz: Ich werde heute für jemanden beten, der es besonders braucht, damit er seinen Weg zu Gott findet.