Donnerstag,
1. Dezember 2016
"Herr! Herr!"
Donnerstag der ersten Woche im Advent
Hl. Natalia Märtyrerin
Hl. Charles de Foucauld, Missionar
Michaela Weimann
Mt 7,21.24-27
Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern
nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie
ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen
heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf
Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein
Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten
und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.
Einführendes Gebet: Wir beten mit den Worten des heiligen Charles de Foucauld:Mein Vater,
ich überlasse mich dir,
mach mit mir, was dir gefällt.
Was du auch mit mir tun magst, ich danke dir.
Zu allem bin ich bereit,
alles nehme ich an.
Wenn nur dein Wille sich an mir erfüllt
und an allen deinen Geschöpfen,
so ersehne ich weiter nichts, mein Gott.
In deine Hände lege ich meine Seele;
ich gebe sie dir, mein Gott,
mit der ganzen Liebe meines Herzens,
weil ich dich liebe,
und weil diese Liebe mich treibt,
mich dir hinzugeben,
mich in deine Hände zu legen, ohne Maß,
mit einem grenzenlosen Vertrauen;
denn du bist mein Vater.
Bitte: Hilf mir, Herr, auf dich zu schauen, auf dich zu hören um dann treu deinem Willen in Liebe nachzukommen.
1. Wie wende ich mich an Gott? Es gibt verschiedene Weisen, wie wir uns an unsere Nächsten wenden. Die Beziehung zur eigenen Mutter ist anders als die zu einem Vorgesetzten. Dies drückt sich vor allem in der Sprache und in Umgangsweisen aus. Wie ist meine Beziehung zu Gott? Wie wende ich mich an ihn? Wie beginne ich mein Gebet? Wie rede ich ihn an? Rufe ich ihn auch während des Tages an? Was sage ich ihm?
2. Wohin wende ich mich? Das Himmelreich ist nicht materiell. Es besteht nicht aus Stoffen, wie wir sie auf der Erde kennen. Würde es aus der uns bekannten Materie bestehen, könnten wir es mit unseren Sinnen wahrnehmen und auf diese Weise in unser Leben einbeziehen. So aber können wir den Himmel und die himmlischen Wesen weder sehen noch hören oder fühlen. Göttliche Dinge kann der Mensch nur mit seinem Geist erkennen. So sind wir eingeladen, uns im übernatürlichen Geist zu üben, im Glauben und im Vertrauen auf Gott hin zu handeln. Wenden wir uns ihm zu und blicken wir auf Christus! Er wurde erhoben und von dort aus möchte er uns an sich ziehen. Mögen wir ihm mit unserer Gebundenheit an Irdisches dabei kein Hindernis sein.
3. Wie kann ich aber den Willen Gottes erkennen? Unser Verstand, unsere Vernunft, unsere Gefühle können auf dem Weg helfen, aber sie können auch eine Hürde darstellen. Um zu erkennen, was Gott von mir will, muss ich tief ins Gebet gehen und mir meiner Umstände und meiner innerlichen Regungen bewusst werden. Diese können positiv oder negativ sein. Welcher Wunsch liegt meinem Herzen zu Grunde, was nehme ich (wiederholt) wahr? Ein guter geistlicher Leiter kann helfen, mich selber besser zu (er)kennen und verstehen zu lernen. So werde ich immer fähiger, Gottes Willen in meinem Leben, in meinem Alltag zu erkennen und dann besser zu entsprechen.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich weiß, dass nicht nur du eine lebendigere Beziehung zu mir möchtest, auch mein Herz sehnt sich danach. Ich brauche dich. Zeige mir, wie ich mich noch weiter an dich wenden kann. Meine Wünsche und Sehnsüchte sollen nicht ins Leere laufen, sondern ich möchte sie in dir verankern. Lehre mich, deinen Willen in meinem Leben immer besser zu erkennen und zu erfüllen.
Möglicher Vorsatz: Ich nehme mir heute vor, mich viel bewusster in Jesu Hände zu legen. Bei wichtigen Gesprächen und zu erfüllenden Aufgaben nehme ich mir ein paar Minuten Zeit, um, geführt von seinem Geist, seinen Willen zu erfüllen.