Freitag,
18. März 2016
Glaube und Werke
Freitag der fünften Woche in der Fastenzeit
Hl. Cyrill von Jerusalem, Bischof, Kirchenlehrer
P. Georg Rota LC
Joh 10,31-42
In jener Zeit hoben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen. Jesus hielt ihnen
entgegen: Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke
wollt ihr mich steinigen? Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes,
sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott. Jesus erwiderte
ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er jene Menschen Götter
genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft
ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich
gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht.
Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr
erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin. Wieder wollten sie ihn festnehmen; er
aber entzog sich ihrem Zugriff. Dann ging Jesus wieder weg auf die andere Seite des Jordan, an den Ort, wo
Johannes zuerst getauft hatte; und dort blieb er. Viele kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen
getan; aber alles, was Johannes über diesen Mann gesagt hat, ist wahr. Und viele kamen dort zum Glauben an
ihn.
Einführendes Gebet: Herr Jesus Christus, du lädst mich ein, deine Botschaft in die Welt hinauszutragen. Von dir erbitte ich die Kraft, dies auch zu tun. Stärke meinen Glauben, gib mir die Hoffnung auf deine Gnade, erfülle mich mit Liebe!
Bitte: Herr, schenke mir deinen Frieden!
1. Die Frucht der guten Werke? Jesus hat Zeit seines Lebens immer nur Gutes getan. Er hat Kranke geheilt, Besessene befreit, die Trauernden getröstet und uns die Gute Nachricht von Gottes Liebe verkündet. Die Juden aber wollen ihn steinigen, und er hält ihnen zu Recht entgegen: "Für welches dieser Werke wollt ihr mich steinigen?" Wenn es aber Jesus so ergangen ist, wieso sollte es uns dann besser ergehen? Wenn wir Gutes tun, müssen wir uns immer vor Augen halten, dass wir dies nicht um eines irdischen Lohnes willen tun sollen. Noch dazu wird uns die Welt wegen unserer guten Werke, die uns zudem meist viel abverlangen, verfolgen. Jesu Werdegang führt mir das klar vor Augen und das sollte mir helfen, meine Absichten erneut zu läutern. Ich tue das Gute nicht, um das Lob der Welt zu ernten.
2. Glaubt den Werken! Die vielen Wunder, die Jesus gewirkt hat, hatten stets auch das Ziel, seine Botschaft glaubwürdig zu machen und zu bestätigen. Er verkündete die Wahrheit über Gott und über seine Liebe zu den Menschen nicht nur mit Worten, sondern eben auch mit Taten. Alles, was er gesagt und getan hat, war Offenbarung des Vaters. So sollte es auch bei uns sein: Unser Tun muss mit unserem Reden übereinstimmen, und das soll unseren Mitmenschen die christliche Botschaft glaubhaft machen. "Herr, ich glaube deinen Werken. Gib mir deine Kraft, damit dein Licht auch durch mein Zeugnis in diese Welt hineinstrahlen kann!"
3. Jesus im Glauben berühren. Es ist sicher kein Zufall, dass die Juden Jesus nicht festnehmen konnten, nicht nur in physischem Sinne, weil seine Stunde noch nicht gekommen war, sondern auch im geistigen Sinne, weil ihnen der nötige Glaube fehlte. Wer Jesus festhalten möchte, wer ihn berühren will, muss glauben. Dieser Glaube kommt vom "Hören". Viele haben die Wahrheit gehört, die Johannes über Jesus verkündet hatte. Dieses Hören auf Johannes ermöglichte es ihnen, die Wahrheit über Jesus zu glauben. So konnten sie sich an ihm festhalten.
Gespräch mit Christus: O Jesus, ich danke dir, dass du mir gezeigt hast, dass dein Herz nicht davor zurückschreckt, alles für mich zu geben. Du fühlst mit mir. Es ist dir nicht egal, wenn ich leide, und du rufst mir auch zu, dass ich nicht für immer leiden werde, weil du für mich am Kreuz Tod und Leid besiegt hast.
Möglicher Vorsatz: Heute will ich die Menschen, die mir begegnen, still segnen und ihnen den Frieden Christi wünschen.