Donnerstag,
17. März 2016
Er gibt, was er ist
Donnerstag der fünften Woche in der Fastenzeit
Hl. Gertrud von Nivelles OSB, Äbtissin
Hl.
Patrick von Irland, Missionar
P. Georg Rota LC
Lk 8,51-59
In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand an
meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen. Da sagten die Juden zu ihm: Jetzt wissen wir,
dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham und die Propheten sind gestorben, du aber sagst: Wenn jemand
an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht erleiden. Bist du etwa größer als unser Vater
Abraham? Er ist gestorben, und die Propheten sind gestorben. Für wen gibst du dich aus? Jesus antwortete:
Wenn ich mich selbst ehre, so gilt meine Ehre nichts. Mein Vater ist es, der mich ehrt, er, von dem ihr
sagt: Er ist unser Gott. Doch ihr habt ihn nicht erkannt. Ich aber kenne ihn, und wenn ich sagen würde: Ich
kenne ihn nicht, so wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte an seinem Wort fest. Euer
Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich. Die Juden entgegneten:
Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben? Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen,
ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich. Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus
aber verbarg sich und verließ den Tempel.
Einführendes Gebet: Herr, du bist im Wort der Heiligen Schrift, die verkündet wird, wirklich gegenwärtig. In deine Gegenwart will ich mich jetzt vertiefen, um meinen Willen ganz mit deinem göttlichen Willen in Übereinstimmung zu bringen. Ich glaube, dass du Worte des ewigen Lebens hast!
Bitte: Herr, hilf mir, deine Gebote zu halten!
1. Ewiges Leben, schon jetzt! Jesus verheißt uns ewiges Leben: "Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen". Er ist die Quelle des ewigen Lebens, er selbst ist ohne Anfang und ohne Ende, das Alpha, von dem wir alles empfangen, und das Omega, das wir als Ziel vor Augen haben. Ewiges Leben bedeutet also ein Leben zusammen mit ihm. Ist das nicht auch schon hier auf dieser Erde möglich? Ja, wir können unser irdisches Leben trotz aller Müh und Not zusammen mit ihm leben, unseren Alltag mit ihm durchleben. Christus ist zwar nur durch den Glauben erfahrbar, sei es im Gebet, in den Sakramenten oder in den anderen verborgenen Weisen seiner Gegenwart in dieser Welt (Mitmenschen, Kreuze, Schöpfung und Natur…), aber auch so ist er Teil der Wirklichkeit, real und kraftvoll.
2. Lügen macht blind. Jesus verheißt uns ewiges Leben und wird dafür als von einem Dämon besessen abgestempelt. Seine Verheißung passt nicht in das Weltbild und Schema seiner Gegner. Diese Verheißung ist scheinbar zu groß, zu befreiend, zu un-erhört. Auch wir stehen in Gefahr, Gottes Größe zu unterschätzen, weil wir ihn instinktiv an unsere Maßstäbe anpassen wollen. Auch wir geraten sehr leicht in Versuchung, seine Worte nach rein menschlichen Kriterien zu beurteilen. "Herr nimm von mir die Blindheit meines Herzens und befreie mich von der Lüge, die deine Größe klein machen will!"
3. "Ich bin". Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich. Er beansprucht damit den göttlichen Namen "YHWH" für sich. Es kommt zum Bruch mit den Juden, die ihn für diese scheinbare Gotteslästerung steinigen wollen. Dabei sagt Jesus nichts anderes als die Wahrheit. Er ist tatsächlich die Quelle allen Seins. Er hat alles geschaffen und ihm gebührt alle Ehre. Auch ich verdanke ihm meine Existenz. Dafür möchte ich mich dankbar erweisen und ihm den Platz in meinem Leben einräumen, den er verdient. Er, in dem alles Sein beschlossen ist, wird auch nicht davor zurückschrecken, am Karfreitag alles für mich hinzugeben.
Gespräch mit Christus: Jesus, lass mich auf deine Vorsehung vertrauen, darauf, dass du mich nie allein lassen wirst, dass du mir alles gibst, was ich brauche, um meine Aufgabe und Sendung auf dieser Erde zu erfüllen. Nimm von mir die Angst, die mich lähmt und daran hindert, mich dir ganz hinzugeben. Gib mir deinen Frieden.
Möglicher Vorsatz: Ich werde versuchen, heute einmal zu gehorchen, ohne zu meckern oder mich selbst zu rechtfertigen.