Tägliche Meditationen
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Montag,
29. Februar 2016

Christus in Freiheit lieben

Montag der dritten Woche in der Fastenzeit
Hl. Oswald von York, Erzbischof
Hl. Antonia von Florenz OSCI, Oberin

Br. Robert Wills LC

Lk 4,24-30
In jener Zeit begann Jesus in der Synagoge in Nazaret darzulegen: Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon. Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman. Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.

Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube, dass du wirklich bei mir bist. Ich vertraue auf dich, auf deine Barmherzigkeit. Ich liebe dich um deiner selbst willen.

Bitte: Jesus, bitte öffne meiner Seele Aug und Ohr, damit ich erkenne, wer du wirklich bist. Du hast mich geschaffen, damit ich dich kenne und liebe, aber ich kann dich nicht kennen, wenn du dich mir nicht offenbarst. Bitte hilf mir, dich ein bisschen besser kennenzulernen, und deine Liebe mit Liebe zu beantworten.

1. Unerkannt. Die Lesung von heute stellt uns zwei große Geheimnisse vor Augen: die Freiheit Gottes und die Freiheit der Menschen. Es ist schwer für uns zu begreifen, warum diese Menschen Jesus nicht erkannt haben. Aber würden wir vielleicht an ihrer Stelle den gleichen Fehler gemacht haben? Diese Leute waren diejenigen, die eigentlich hätten glauben sollen, eben Juden, die jede Woche zu Synagoge gingen. Kommt uns das vielleicht bekannt vor? Was ist passiert? Sehr wahrscheinlich waren sie so an Gottes Geschenke gewöhnt, dass sie Gott selbst vergessen hatten, ähnlich wie der ältere Sohn in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,25-32). Wir müssen immer wieder eine lebendige Beziehung zu Gott pflegen, eine, bei der wir nicht vergessen, etwas von ihm zu erbitten, ihm dankzusagen und gute Dinge von ihm zu erwarten, nicht weil wir sie verdienen, sondern weil er durch und durch gut ist.

2. Gott meint es persönlich mit mir. Es ist sehr leicht, etwas Negatives persönlich zu nehmen (beleidigt zu sein usw.), schwieriger ist es und tugendhaft, etwas Positives als persönlich von Gott kommend anzunehmen. Es ist Jesu Art, ganz persönlich zu sein. Er ist der Gute Hirte, der die neunundneunzig Schafe in der Steppe zurücklässt, um das eine verlorene Schaf zurückzugewinnen. Die Neunundneunzig sollen die Engel im Himmel gewesen sein, die der Sohn Gottes verlassen hat, um das eine Schaf, den Menschen auf Erden, zu retten. Und wie der einzelne Mensch in Christus sein Heil finden kann, steht schon im Prolog des Johannesevangeliums: "Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden" (Johannes 1,10-12). Der Herr lädt jeden persönlich ein, durch die Taufe in diese Kind-Gottes-Beziehung hineinzuwachsen, sich von der heiligen Kommunion zu ernähren und das, was uns von ihm und von den anderen trennt, durch die Beichte wegzunehmen.

3. Jesus ist frei und befreit. Es ist interessant, diese Stelle des Evangeliums mit Getsemani zu vergleichen, wo Jesus ausgeliefert wurde. In beiden Fällen ist Jesus ganz frei und fähig, den Tod zu meiden. In Getsemani hat er sogar gesagt, "Glaubst du nicht, mein Vater würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken, wenn ich ihn darum bitte?" (Mt 26,53). Auch der Priester spricht während der heiligen Messe im Hochgebet kurz vor der Wandlung die Worte, "Denn am Abend, an dem er ausgeliefert wurde und sich aus freiem Willen dem Leiden unterwarf…" Je freier man ist, umso mehr kann man lieben, umso mehr sich ausliefern, sich für andere einsetzen. Jesus will, dass auch wir die Freude der Liebe erfahren und dazu muss er uns von unserem Egoismus befreien.

Gespräch mit Christus: Jesus, danke für deine große Liebe zu mir und zu allen Menschen! Es ist schwer zu fassen, wie groß deine Liebe ist. Hilf mir, daran zu glauben! Bewahre mich vor der Blindheit des Unglaubens, die zu deinem Tod geführt hat. Du bist gekommen, um mir deine Liebe zu schenken, so bitte ich dich, gib mir mehr und mehr Glauben an sie.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich das Geschenk meiner Freiheit besser nutzen. Wenn ich heute lieber einer meiner Pflichten aus dem Weg gehen will, werde ich sie umso entschlossener erfüllen, nicht wie ein Sklave, der unfrei ist, sondern wie ein Kind Gottes, das sich frei entscheidet, zu lieben.

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