Samstag,
8. Juni 2013
Selig ist die, die geglaubt hat
Samstag der neunten Woche im Jahreskreis
Unbeflecktes Herz Mariä
P. Timothy Mulcahey LC
Lk 2,41-51
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt
geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren,
machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es
merkten. Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten
sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und
suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu
und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als
seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns
das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich
gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht,
was er damit sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter
bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.
Einführendes Gebet: Liebste Mutter Maria, von deinem Beispiel der Liebe hat Christus, dein Sohn, zu lieben gelernt. Lehre mich zu lieben wie du. Unterweise mich in deinen Tugenden. Hilf mir, jede Gelegenheit zu nutzen, um in ihnen zu wachsen. Hilf mir, keine Gelegenheit, die das Leben mir schenkt, auszulassen, um zu lieben und in der Tugend voranzuschreiten. Ich möchte immer so lieben wie du.
Bitte: Maria, meine Mutter, hilf mir, dein treues Kind zu sein. Bring mich zu deinem Sohn.
1. Von außen gesehen ist nicht alles klar. Maria hat das Herz einer Mutter, die das lieben möchte, was ihr Sohn liebt. Für Maria war der Weg nicht immer klar. Es gab viele Prüfungen und Schwierigkeiten. Trotzdem ist Maria entschlossen, ihrem Sohn zu folgen. Sie will ihm folgen und seine Sendung verstehen. Sie sorgt auf jede mögliche Weise für ihn ‐ auch im Religiösen. Es gab viele Überraschungen für sie, als Christus heranwuchs und sich für seine Sendung vorbereitete. Sie hat niemals damit gerechnet: ihren Sohn drei Tage lang verloren zu haben, in so jungem Alter. Ihr Sohn wollte im Haus seines Vaters sein und sein Werk vorbereiten. Er liebte es dort zu sein und bereitete sich für den Tag vor, als er hinausziehen und das Werk in die Tat umsetzen würde, für das er gesandt worden war. Auch Maria bereitete sich für diesen Tag vor und Christus half ihr, dafür bereit zu sein.
2. Sie bewahrte all das in ihrem Herzen. Für Maria war es schwer, den vollen Sinn dieses Augenblicks zu begreifen. Sie war eine Frau des Gebets und der Betrachtung, und darum bewahrte sie alle diese Dinge in ihrem Herzen, wo sie sich daran erinnern, darüber nachdenken und sie mit anderen Ereignissen während ihrer Sendung vergleichen konnte. Was bedeutete all das? Worauf deutete es hin? Gottes Plan würde sich erst mit der Zeit zeigen und Maria würde dafür bereit sein. Es war nicht so sehr das Verstehen, das sie brauchte, sondern eher das Annehmen und die Treue, es zu erfüllen. Maria hatte ein betrachtendes Herz, das sich selbst mit der Sendung ihres Sohnes vereinen und identifizieren wollte. Sie wusste, dass sie ihren Teil zu dieser Sendung beitragen musste und dass sie sich dafür durch Gebet vorbereiten musste.
3. Nimm Marias Hand. Wir werden niemals die Absicht und den Sinn unseres Lebens begreifen, wenn wir nicht beten und betrachten, wie Maria es tat. Das braucht Zeit, Geduld und viel Einfachheit und Vertrauen. „Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ!” ruft mit lauter Stimme ihre Base Elisabet, als Maria sie nach der Verkündigung durch den Engel Gabriel besuchte. Wir sind gesegnet, wenn wir glauben können. Es kann viel Zeit vergehen, bis wir Gottes Ratschluss für unser Leben in Erfüllung gehen sehen können. Wir müssen wie Maria sein und unserer Sendung treu bleiben, indem wir auf dem Weg gehen, der für uns gezeichnet worden ist. Es kann ein Weg sein, der nicht klar ist.Wir brauchen nicht alles wissen, was vor uns liegt ‐ nur die Richtung, in die wir laufen müssen. Maria hat sich die Sendung ihres Sohnes mit ganzem Herzen ganz zu Eigen gemacht. Sie lädt auch uns ein, sie uns zu Eigen zu machen. Maria nimmt uns bei der Hand und führt uns sicher auf diesem unklaren, schwierigen und unbekannten Weg.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, als du uns schon alles gegeben hast ‐ dein Leben, deine Liebe, dein Leib und Blut in der Eucharistie ‐ da hast du uns vom Kreuz herab deine Mutter gegeben. Ich danke dir für dieses große Geschenk. Ich möchte ihr treues Kind sein. Ich will alle ihre Tugenden nachahmen, besonders ihre Treue zu dir bis hin zum Kreuz und noch darüber hinaus. Schenk mir die Gnade, euch beide zu begleiten bis zum Fuß des Kreuzes. Ich möchte dir so nah und vollkommen folgen wie Maria es tat. Ich möchte dir allein gehören und nur deinen Willen tun.
Vorsatz: Ich werde Maria bitten, in mir alle christlichen Tugenden zu formen durch das tägliche Beten des Rosenkranzes. Ich möchte ihr einen besonderen Besuch machen, indem ich diese Woche einen Ort aufsuche, wo eine Muttergottesstatue oder ein Muttergottesbild verehrt wird.