Samstag,
12. Dezember 2009
Unsere Antwort auf die Freude
Samstag der zweiten Woche im Advent
Unsere liebe Frau von Guadalupe
P. Walter Schu LC
Lk 1,39-47
Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in
das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem
Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als
alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu
mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig
ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele
preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir für das Geschenk des Glaubens. Damit hast du mich befähigt, dich besser zu erkennen und dich mehr zu lieben. Wenn mein Glaube auch schwach sein mag, so wünsche ich mir, dass er stärker wird. Ich möchte so lieben lernen, wie Maria liebte, die ihr ganzes Leben der Erfüllung deines Plans gewidmet hat, wie schwer oder unbegreiflich das auch immer sein mag.
Bitte: Herr, hilf mir, im wahren Geist dieses Festtags zu leben, indem ich anderen die Freude deiner Gegenwart weitergebe und leidenschaftlich das Leben ungeborener Kinder verteidige.
1. Maria machte sich „in Eile” auf den Weg. Die Atmosphäre, die diese Stelle des Evangeliums erfüllt, kann mit einem Wort beschrieben werden: Freude! Seit der Botschaft des Engels ist Maria mit dieser Freude erfüllt. Sie veranlasst sie zu einer Reise „in Eile”, um ihrer Kusine Elisabet zu helfen und mit ihr die Freude zu teilen, die sie nicht für sich behalten kann. Sie strahlt von Maria aus und veranlasst das Kind Johannes den Täufer, vor Freude im Leib seiner Mutter zu hüpfen. Was ist der Grund für die Freude Mariens? Es ist die durch den Heiligen Geist in ihrem Leib bewirkte Gegenwart des Einen, der kommen soll. Es ist die Gegenwart des Einen, den die leidende Menschheit seit dem Sündenfall Adams ersehnt hat; der Eine, den die Propheten angekündigt haben; der Eine, für den jedes Herz geschaffen worden ist: der lang erwartete Messias, unser Erlöser, Christus der Herr. Durchdringt diese christliche Freude mein Leben?
2. „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?” Ein bekanntes spanisches Gedicht, ein Dialog mit Gott, beginnt mit den Worten: „Was habe ich, dass du meine Freundschaft suchst?” Dieses Gedicht gibt Elisabets demütige Frage wieder: „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?” Elisabets Demut öffnet ihre Seele, um den Heiligen Geist zu empfangen, der sie die Freude Mariens erleben lässt. Sollten wir nicht ebenso erstaunt sein, dass Christus an Weihnachten erneut als ein hilfloses Kind zu uns in unser armes Herz kommen will? Werden wir ihm diese Umarmung aus Liebe, für die er alles hingab, verweigern?
3. „Mein Geist jubelt”. Das Christentum ist vor allem und zuerst eine Religion der Freude. Maria ruft: „Mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter”. Als sie auf dem Hügel Tepeyac erschien, schenkte unsere liebe Frau von Guadalupe dem heiligen Juan Diego eine große Freude. Sie brachte Menschen, die durch Armut und Aberglauben niedergedrückt waren, Freude, und bald wurden sie glühende Anhänger ihres Sohnes. Als Patronin für ganz Lateinamerika fährt sie fort, Freude und Hoffnung allen Christen zu bringen, die sich bemühen, die Familie zu schützen und das Recht auf Leben für jedes ungeborene Kind im Leib ihrer Mutter zu verteidigen. Wollen auch wir uns an Weihnachten mit der Freude über den Sohn Gottes, der als ein neugeborenes Kind zu uns kommen will, erfüllen lassen? Wollen auch wir in uns eine brennende Sehnsucht entfachen, das Leben aller ungeborenen Kinder zu schützen? Was wollen wir tun, um sie zu retten?
Gespräch mit Christus: Herr, auch mein Geist jubelt über das, was du für uns getan hast und über das Wunder deiner Menschwerdung. Hilf mir mich zu freuen, dass ich dein Jünger sein darf, gerade auch in den Augenblicken der Prüfung und des Schmerzes. Hilf mir, diese Freude anderen weiterzugeben.
Vorsatz: Ich will etwas Konkretes tun, um dabei zu helfen, das Leben ungeborener Kinder zu verteidigen.