Samstag,
12. Mai 2007
Sie werden auch euch verfolgen
Samstag der fünften Woche in der Osterzeit
P. Alex Yeung LC
Joh 15,18-21
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst
hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht
von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Denkt an
das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben,
werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort
festhalten. Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich
gesandt hat.
Einführendes Gebet: Wenn ich mein Haupt im Gebet beuge, erkenne ich dich, Herr, als wahrhaft gegenwärtig in deinem lebendigen Wort. Entzünde das Feuer des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe in meiner Seele, so dass ich die Gnaden empfangen möge, die du mir heute in dieser Begegnung mit dir zugedacht hast.
Bitte: Herr, ich bitte darum, für würdig gehalten zu werden, um deines Namens willen Leid zu ertragen.
1. Die Unbequemlichkeit des Christentums. Wenn Freunde ihr Band der Zuneigung anschaulich darstellen wollen, schwören sie einen feierlichen Eid als Blutsbrüder. Christus ist unser Blutsbruder. Er hat sein Blut für uns zuerst vergossen und demzufolge sollten diejenigen, die sich selbst für würdig halten, seine Freunde zu sein, auch bereit sein, sein Los zu teilen. Christentum ist fordernd. Darum blüht der Glaube, wenn Verfolgung aufkommt: sie reinigt das „tote Holz” und stärkt die Überzeugung, dass Christus alles ist. Wie stehe ich zur Verfolgung? Vermeide ich es, die Lehre der Kirche laut zu verkünden, wenn sie lächerlich gemacht oder ihre Wahrheit verdreht wird? Christsein sollte eine Quelle der Unbequemlichkeit in der Welt sein. Als Dienerin Gottes sagte Maurita Degollado einmal: „Wenn das Evangelium nicht weh tut, kann es nicht das Evangelium von Christus sein.”
2. Mut zu Glauben. Für die Juden war der gekreuzigte Jesus ein Skandal und für die Nichtjuden war sein Leben töricht. Aber wir Christen sollen stolz auf sein Kreuz sein. Die Welt wird das Christentum niemals verstehen, weil unser menschlicher Verstand niemals die Tiefe der Weisheit Gottes fassen kann. Glauben ist ein Bekenntnis oder Vertrauen, nicht eine aus menschlicher Intuition geborene Ideologie. Darum wird das Christentum niemals mit der „Weisheit” und den Wegen der Welt übereinstimmen. An Christus zu glauben heißt, sich in Demut vor Gottes Offenbarung zu beugen und unter der Führung des Heiligen Geistes zur Fülle der Wahrheit zu gelangen. Für eine stolze Seele ist es schwer, diese Wahrheit anzunehmen. Wenn du nicht wie ein Kind wirst, wirst du nicht in das Reich Gottes kommen. Jesus, gütig und demütig von Herzen, bilde mein Herz mehr nach deinem Herzen. Lass mich den Mut finden, Spott und Verachtung für dich zu ertragen, weil deine Worte allein die Fülle des Lebens enthalten.
3. Sieg in der Versuchung. Sie werden dich an deinen Früchten erkennen. Das ist das Zeugnis eines Christen, ein Leben, das die Liebe Gottes widerspiegelt, eine opferbereite Liebe. Diejenigen, die uns mit Hass, Boshaftigkeit und Gewalt begegnen, werden Christen an ihrer Liebe, ihrer Vergebung und ihrem Frieden erkennen. Christ zu sein ist wirklich schön, weil wir die Zuversicht haben, dass am Ende die Liebe siegen wird. Sicherlich gibt es noch viele Leiden zu ertragen, solange diese Welt in Dunkelheit und unter Ungerechtigkeit ächzt. Die aber in Liebe durchhalten, werden den endgültigen Sieg dessen sehen, in dessen Namen sie gelitten haben. Herr Jesus, stärke mich in der Versuchung und gewähre mir Härte, damit ich dem Namen gerecht werde, den ich trage: Christ.
Gespräch mit Christus: Viele sind berufen, aber wenige auserwählt. Herr, ich möchte zu denen gehören, die würdig waren, um deinetwillen etwas zu erleiden. Wie viele Gelegenheiten bieten sich jeden Tag, sich für dich einzusetzen, gut über die zu sprechen, die mir Unrecht tun, und Liebe zu säen, wo Streit ist. Ich bitte dich, Herr, lass mich für den Glauben an deinen Namen einstehen und mit Freuden ein Zeichen des Widerspruchs sein in einer Welt, die weder dich noch deine Werke kennt.
Vorsatz: Ich werde heute eine Gelegenheit suchen, mutig über soziale Angelegenheiten gemäß der Lehre der Kirche zu sprechen.