Freitag,
6. April 2007
Karfreitag
Karfreitag
P. Christopher Scroggin LC
Joh 18,1-27
Nach diesen Worten ging Jesus mit seinen Jüngern hinaus, auf die andere Seite des Baches Kidron. Dort war
ein Garten; in den ging er mit seinen Jüngern hinein. Auch Judas, der Verräter, der ihn auslieferte, kannte
den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jüngern zusammengekommen war. Judas holte die Soldaten und die
Gerichtsdiener der Hohenpriester und der Pharisäer und sie kamen dorthin mit Fackeln, Laternen und Waffen.
Jesus, der alles wusste, was mit ihm geschehen sollte, ging hinaus und fragte sie: Wen sucht ihr? Sie
antworteten ihm: Jesus von Nazaret. Er sagte zu ihnen: Ich bin es. Auch Judas, der Verräter, stand bei
ihnen. Als er zu ihnen sagte: Ich bin es!, wichen sie zurück und stürzten zu Boden. Er fragte sie noch
einmal: Wen sucht ihr? Sie sagten: Jesus von Nazaret. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es
bin. Wenn ihr mich sucht, dann lasst diese gehen! So sollte sich das Wort erfüllen, das er gesagt hatte: Ich
habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast. Simon Petrus aber, der ein Schwert bei sich hatte,
zog es, schlug nach dem Diener des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Diener hieß Malchus.
Da sagte Jesus zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Der Kelch, den mir der Vater gegeben hat - soll
ich ihn nicht trinken?
Die Soldaten, ihre Befehlshaber und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest, fesselten ihn und
führten ihn zuerst zu Hannas; er war nämlich der Schwiegervater des Kajaphas, der in jenem Jahr
Hoherpriester war. Kajaphas aber war es, der den Juden den Rat gegeben hatte: Es ist besser, dass ein
einziger Mensch für das Volk stirbt. Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser Jünger war
mit dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus in den Hof des hohepriesterlichen Palastes. Petrus aber
blieb draußen am Tor stehen. Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohenpriesters, heraus; er sprach
mit der Pförtnerin und führte Petrus hinein. Da sagte die Pförtnerin zu Petrus: Bist du nicht auch einer von
den Jüngern dieses Menschen? Er antwortete: Nein. Die Diener und die Knechte hatten sich ein Kohlenfeuer
angezündet und standen dabei, um sich zu wärmen; denn es war kalt. Auch Petrus stand bei ihnen und wärmte
sich. Der Hohepriester befragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe
offen vor aller Welt gesprochen. Ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden
zusammenkommen. Nichts habe ich im Geheimen gesprochen. Warum fragst du mich? Frag doch die, die mich gehört
haben, was ich zu ihnen gesagt habe; sie wissen, was ich geredet habe. Auf diese Antwort hin schlug einer
von den Knechten, der dabeistand, Jesus ins Gesicht und sagte: Redest du so mit dem Hohenpriester? Jesus
entgegnete ihm: Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe, dann weise es nach; wenn es aber recht war,
warum schlägst du mich? Danach schickte ihn Hannas gefesselt zum Hohenpriester Kajaphas. Simon Petrus aber
stand am Feuer und wärmte sich. Sie sagten zu ihm: Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete
und sagte: Nein. Einer von den Dienern des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr
abgehauen hatte, sagte: Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen? Wieder leugnete Petrus und gleich
darauf krähte ein Hahn.
Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, ich glaube an dich. Ich glaube, dass dein Sohn für mich gelitten hat und für mich gestorben ist. Dafür will ich ihn lieben. Ich danke dir, dass du mir einen solchen Erlöser geschenkt hast. Mach mich sanft und demütig von Herzen, damit ich mein Kreuz aus Liebe zu dir annehmen kann.
Bitte: Herr Jesus Christus, hilf mir, deine Liebe zu uns nachzuahmen. Hilf mir, auf deine Liebe mit Liebe zu antworten.
1. Irdische Macht im Angesicht der Liebe. Judas führt die Schar der Soldaten und Gerichtsdiener zu Jesus in den Garten Gethsemani, damit diese ihn verhaften. Sie kommen mit ihren Waffen, um den gefangen zu nehmen, der allmächtig ist. Sie kommen mit ihren Fackeln, um den zu finden, der das Licht ist. Als diese kleine Armee auf den Nazarener trifft, stürzt sie zu Boden, als Jesus ihnen seine Identität offenbart: „Ich bin.” Er ist die unendliche Liebe. Sie können Jesus nicht standhalten! Sie sind machtlos im Angesicht der Liebe Gottes.
2. Vater, mein Herz ist bereit. Gestern gab uns Jesus im Obergemach die Eucharistie und das Priestertum, zwei großartige Zeichen seiner Liebe zu uns. Heute ist er bereit, sich selbst als Opfer für uns hinzugeben. Das Lamm Gottes ist bereit, geschlachtet zu werden, ist bereit, für unsere Sünden hingegeben zu werden. Jesus fügt sich voll Demut dem Willen des Vaters, er unterwirft sich der weltlichen Macht. Seine Sendung ist eine Sendung der Liebe, und jetzt ist er dabei, uns diese Liebe zu beweisen. Gegen den Hass, der ihm auf seinem Weg begegnet, zieht er die Waffe der Liebe. Mit dieser Waffe wird er die Sünde und den Tod zerstören und uns das ewige Leben erlangen.
3. Vater, in deine Hände Jesus bleibt treu bis zum Ende. Nichts kann ihn davon abhalten, seine Sendung zu vollenden: weder die Demütigungen, noch angespuckt und herumgestoßen zu werden, weder die Dornenkrone noch durch die Soldaten verspottet zu werden. Er ist fest entschlossen, uns bis zum Äußersten zu lieben, bis zum Tod am Kreuz. Betrachten wir diese Liebe und antworten wir auf diese Liebe mit unserer Liebe. Wie können wir ihm etwas verweigern, nachdem er uns seine Liebe so wunderbar bewiesen hat?
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke dir von ganzem Herzen, dass du dein Leben hingegeben hast, um mich zu retten. Ich bin es nicht wert, aber ich weiß, dass du mich trotzdem liebst. Erfülle mich mit deiner Liebe und bestärke mich in meinem Entschluss, dir immer treu bleiben zu wollen.
Vorsatz: Ich will heute ein besonderes Opfer bringen und mich dabei mit dem gekreuzigten Jesus vereinigen.