Montag,
15. Januar 2007
Gott erforscht unser Herz
15. Januar 2006
Montag der zweiten Woche im Jahreskreis
P. Robert DeCesare LC
Mk 2,18-22
Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum
fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten? Jesus
antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der
Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam
genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten. Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn
der neue Stoff reißt doch vom alten Kleid ab und es entsteht ein noch größerer Riss. Auch füllt niemand
neuen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren und die Schläuche
sind unbrauchbar. Neuer Wein gehört in neue Schläuche.
Einführendes Gebet: Herr, du kennst mich besser als ich mich selbst kenne. Ich glaube, dass du mein Gott und mein alles bist. Ich vertraue auf dich, denn ich weiß, dass du mich führst und mir hilfst, heilig zu werden, denn dafür hast du mich erschaffen. Herr, ich liebe dich, weil du mir durch dein Leiden und deinen Tod den Himmel neu erschlossen hast. Ich vertraue darauf, dass du mir helfen wirst und mir das gibst, was ich brauche, um dir inniger zu folgen.
Bitte: Herr, gib mir die Gnade, meine Absicht zu reinigen und das zu tun, was du von mir willst.
1. Warum fasten wir? Es gibt immer etwas, das wir in unserem Leben verbessern können. Gott liest in unserem Herzen und kennt uns besser, als wir uns selbst kennen. Das Fasten hilft uns, dass wir uns die Herrschaft über unsere Triebe und die Freiheit des Herzens erringen (KKK 2043). Wir alle sind Opfer der Erbsünde, und eine ihrer Folgen ist die Willensschwäche. Der Wille gehört wesentlich zur Heiligkeit. Wer seinen Willen gut formt, setzt im Leben das Fundament, um heilig zu werden. Wir können nicht heilig werden, wenn wir nicht zuerst die menschlichen Tugenden in uns bilden, auf die Gott dann seine Gnade und Liebe bauen kann. Zuerst Mensch und dann Heiliger. Das Fasten kann uns dabei helfen, unseren Willen zu formen und Selbstbeherrschung zu erlangen.
2. Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Christus bringt Glück und Freude in unser Leben. Er ist die Erfüllung all unserer Hoffnung und unserer Träume. Er bringt alles, nach dem wir uns sehnen, zur Erfüllung. Wie kann man traurig sein, wenn man Christus gefunden hat? Er erfüllt all unser Suchen und unsere Sehnsucht. Mit ihm haben wir alles, was wir wollen. In ihm sind wir stark. In ihm sind wir mächtig. Wenn der Bräutigam bei uns ist, wirkt er durch die Gnade in unserer Seele. Er vermittelt uns durch die Sakramente geistige Stärke und Formung. Christi Gegenwart in unserer Seele bewirkt auf geistiger Ebene das, was das Fasten zur Formung unseres Charakters auf menschlicher Ebene bewirkt: Er stärkt und reinigt.
3. Es werden aber Tage kommen an denen werden sie fasten. Oft tun wir etwas, von dem wir wissen, dass es richtig ist. Wir tun auch oft etwas, das richtig ist, ohne uns darüber bewusst zu sein; wir tun es einfach aus Gewohnheit und weil es schon zur Routine geworden ist. Ein Opfer für sich allein hat keinen Wert. Es muss aus persönlicher und begeisterter Liebe zu Gott getan werden. Ein Opfer wird erst dann wertvoll, wenn der richtige Beweggrund dahinter steht. Die gute Absicht macht ein Opfer zu etwas Wertvollem. So ist es etwas Gutes, ein Opfer für den heiligen Vater, die Kirche oder für das Ende der Abtreibungen zu bringen.
Gespräch mit Christus: Herr, ich glaube, dass du mein Herz kennst. Du weißt, was in mir ist. Ich möchte meine Absichten durch Opferbringen reinigen und mit deiner Gnade erfüllt werden, um so heiliger zu werden. Wirke in meiner Seele. Hilf mir, die Gelegenheiten zu nutzen, bei denen ich ein Opfer bringen kann, damit ich auf dem Weg der Heiligkeit voranschreite, denn das ist dein Wunsch.
Vorsatz: Heute will ich für den heiligen Vater und in seiner Meinung ein Opfer bringen (z.B. Verzicht auf eine Fernsehsendung, etwas nicht essen, das ich mag, ein konkreter Akt der Nächstenliebe).