Mittwoch,
3. Januar 2007
Der Geist kam herab wie eine Taube
Mittwoch der zweiten Woche nach Weihnachten
Heiligster Name Jesus
P. Jason Smith LC
Joh 1,29-34
Johannes der Täufer sah Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt
hinwegnimmt. Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor
mir war. Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, um Israel mit ihm
bekanntzumachen. Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf
ihm blieb. Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir
gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen
Geist tauft. Das habe ich gesehen, und ich bezeuge: Er ist der Sohn Gottes.
Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich. Ich habe dich kennen und lieben gelernt. Ich hoffe auf deine Gnade, um meinen Glauben zu verwirklichen. Ich hoffe, dir dienen zu können, in dem ich deine Botschaft verbreite. Ich liebe dich und verspreche, deine Liebe anderen zu bringen.
Bitte: Komm Heiliger Geist und erfülle die Herzen deiner Gläubigen!
1. Die Taube im alten Testament. Das Bild der Taube taucht im Alten Testament häufig auf. Es war ein Symbol des Bundes, der zwischen Gott und dem Menschen geschlossen wurde (Genesis 8,6-12). Ihr Flug erinnerte an die Rückkehr des ausgewählten Volkes aus dem Exil (Jesaja 60,8; Hosea 11,11). Sie war Symbol einer geliebten Frau (Hohelied 2,14; 5,2; 6,9). Der Geist Gottes, der über den Wassern schwebte (Genesis 1,2), kann gedeutet werden als ein Vogel, der über seinen Jungen schwebt. So interessant auch diese Interpretationen sind, allein die Bedeutung der Taube im Hinblick auf das Alte Testament bleibt ein Geheimnis: Sie wurde nie als Symbol für den Heiligen Geist verwendet. Nur im Neuen Testament nimmt sie diese Bedeutung an, zum Beispiel nach dem Kommen des Heiligen Geistes zu Jesus bei seiner Taufe.
2. Die Taube im Neuen Testament Für den heiligen Augustinus war das Kommen des Heiligen Geistes in Gestalt einer Taube ein Zeichen der Einheit und Einfachheit: „Wir lernen dann von der Taube, dass die, die vom Heiligen Geist geheiligt werden, ohne Arglist sein sollten: und vom Feuer [zu Pfingsten], dass sie ihre Einfachheit nicht erkalten lassen sollten. In der Taube erkennen wir Einheit” („Über die heilige Dreifaltigkeit”). Es ist die Einfachheit des Herzens, die uns erlaubt, die Eingebungen des Heiligen Geistes zu hören und zu befolgen.
3. Das Kommen des Heiligen Geistes über Jesus. Der genaue Zeitpunkt von Jesus öffentlicher Salbung ‐ nicht öffentlich wurde er schon bei seiner Empfängnis und Geburt vom Heiligen Geist gesalbt ‐ ist das Herabkommen des Geistes auf ihn nach seiner Taufe. Das Herabkommen des Geistes führte zu tiefen Einsichten bei den Kirchenvätern. Der heilige Irenäus schrieb „Deshalb kam der Geist Gottes auf Jesus; es ist der Geist des Vaters, der den Propheten versprochen hat, dass er ihn salben werde, so dass wir, die wir die Fülle dieser Salbung empfangen, gerettet werden („Gegen die Häresien”).
Gespräch mit Christus: Komm Heiliger Geist! Erfülle mein Herz. Lehre mich, was ich denken, tun und sagen soll. Hilf mir, deine Eingebungen zu hören. Bei der Taufe Jesu nahmst du die Gestalt einer Taube an. Welche Gestalt nimmst du in meinem Leben an? Hilf mir, deine heilige Gegenwart inmitten dieser Welt, die so voller Lärm und Ablenkungen ist, wahrzunehmen.
Vorsatz: Ich werde heute Zeit einplanen, in der ich still sein und die Eingebungen des Heiligen Geistes hören kann.