Samstag,
29. Juli 2006
Glaubst du das?
Samstag der sechzehnten Woche im Jahreskreis
Marta v. Betanien
P. Patrick Murphy LC
Joh 11,19-27
Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders
zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm
entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst
du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch
jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.
Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm:
Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten
Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer
an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und
an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete
ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes,
der in die Welt kommen soll.
Einführendes Gebet: Herr, mehre mein Vertrauen zu dir. Du weißt, dass ich dazu neige, mich zu überschätzen, selbst im Gebet. Ich möchte nicht, dass das Selbstvertrauen zwischen dich und mich gerät. Vertrauen ist keine leichte Tugend, weil es ein Loslassen von der Selbstverwirklichung verlangt. Gewähre mir die Gnade, loszulassen und dir zu vertrauen. Nimm meine Furcht von mir, Herr. Ich glaube an dich.
Bitte: Herr, möge mich mein Glaube darin bestärken, dir ohne Zögern zu folgen.
1. Schwermut durch Vertrauen überwinden. „Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.“ Wenn Leiden und Schmerz an unsere Tür klopfen, geraten wir manchmal in Schwermut und Selbstmitleid. Wir fragen uns, warum Gott dabeisteht und zuschaut, anstatt seine allmächtige Hand auszustrecken, um uns in unserer Verzweiflung und in unseren Nöten zu helfen. Wir erfahren auch Gefühle des Zorns und des Unmuts. Der Glaube hilft uns, dass wir diese Gefühle überwinden und unser Vertrauen auf Christus setzen. Martas Glaube wächst und wird stärker, als sie zu Christus gesprochen und entsprechend ihrem Glauben gehandelt hat. Wir sollten unsere Augen und Sinne gerade in der Versuchung und im Leiden auf den Herrn richten. Auf diese Weise werden sich unser Glaube und unsere Hoffnung durchsetzen.
2. Glaube an die Wahrheit. Papst Johannes Paul II. sprach gerne vom Gehorsam des Glaubens. Der Glaube überzeugte Marta, die Schwester des Lazarus, dass Christus allmächtig und gütig ist. Doch fiel es ihr schwer, sich vorzustellen, dass er ihren Bruder von den Toten auferwecken würde. Trauer bedrückte sie, als sie mit ihm, in zuversichtlichem Vertrauen auf seine Macht, sprach. Wie oft bedrückt uns eigenes Leid und behindert unseren Glauben und schwächt unseren liebenden Gehorsam. Das Gebet wird unseren Glauben und unsere Überzeugung stärken, dem Herrn zu gehorchen, egal was es uns kostet und ungeachtet der widerstrebenden Gefühle unserer menschlichen Natur.
3. Der letzte Sieg. „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ Diese Worte sind das Fundament unseres christlichen Glaubens. Christus ist gekommen, um uns Erfüllung unseres menschlichen Lebens in einem neuen Leben in Seligkeit, Freude und Liebe mit Gott und anderen für immer anzubieten. Wir sollten öfter darüber nachdenken. Ähnlich wie ein professioneller Fußballspieler vom Sieg bei einer Fußballweltmeisterschaft träumt, sollten wir unseren endgültigen Sieg mit Christus sehnlich erwarten.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, du bist die Auferstehung und das Leben. Du sprengst die Ketten der Furcht, der Leiden, des Todes, der Sünde und der Selbstgenügsamkeit. Hilf mir, meinen Blick auf deine Macht und Stärke zu richten, damit ich lerne, mich auf dich und nicht auf mich zu verlassen. Stärke meinen Glauben an die Kraft deiner Auferstehung.
Vorsatz: Ich will heute über die verschiedenen Auferstehungsberichte in den Evangelien nachdenken, um so mein Vertrauen auf den Herrn zu stärken.