Mittwoch,
21. Juni 2006
Herr, lehre mich zu beten
Mittwoch der elften Woche im Jahreskreis
P. Jason Koch LC
Mt 6,1-6,16-18
Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von
eurem Vater im Himmel zu erwarten.
Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben, und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
Einführendes Gebet: Herr, das Lesen dieser Stelle im Evangelium bringt mich dazu, dir danken zu wollen. Ich danke dir für deine Gnade in meinem Leben und für alles, was du bisher darin erreicht hast. Danke für deine vielfältigen Erinnerungen daran, ein gutes Gebetsleben zu entwickeln. Hilf mir, im Vertrauen zu wachsen und mich darauf zu konzentrieren, eine enge und persönliche Beziehung zu dir aufzubauen.
Bitte: Herr Jesus, erneuere meine Leidenschaft im Gebet.
1. Authentisches Gebet. Die heilige Thérèse von Lisieux schreibt in ihrer Lebensgeschichte: „Für mich ist das Gebet ein Aufschwung des Herzens, ein schlichter Blick zum Himmel, ein Ausruf der Dankbarkeit und Liebe inmitten der Prüfung und inmitten der Freude.” (zitiert nach KKK 2558). In unserem Gebet erkennen wir Gott als unseren Schöpfer und die tiefe Liebe, die er für uns hat. In unserer Betrachtung seiner Liebe sollten wir seinen Willen für unser Leben annehmen, die Freuden ebenso wie das Kreuz. Herr, hilf mir, dich in meinem Gebet immer mehr zu loben.
2. Du aber geh in deine Kammer und schließe die Tür. Im Gebet ist es notwendig, in die Tiefe unseres Herzens und unseres Gewissens einzutauchen. Nur so können wir zum Vater sprechen, der uns mit großer Aufmerksamkeit zuhört. Im Gegensatz zu den im Evangelium erwähnten Menschen, die an den Straßenecken beten, um gesehen zu werden, erhört Gott jene, die in Demut beten, jene die erkennen, dass er in ihr Leben eintreten muss, um sie auf den Weg der Heiligkeit zu führen.
3. Gott liebt den, der frohen Herzens gibt. Das Gebet von Jesus als Sohn ist das vollkommene Vorbild des Gebetes im Neuen Testament. Oft betet er in der Stille und Einsamkeit und vertraut darauf, gehört zu werden. Sein Gebet ist begleitet von einer liebenden Unterwerfung unter den Willen des Vaters, sogar bis zum Tod am Kreuz. Unser Gebet sollte ein Akt des Lobes sein, eines, das unser Leben erfüllt: „Betet ohne Unterlass. Dankt Gott für alles, denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört.” (Thess 5,17-18). Herr, lass es zu, dass durch mein Leben und mein Gebet, dein Name verherrlicht werde.
Gespräch mit Christus: Ich danke dir für mein Leben und für diese Zeit, die ich mit dir verbringen durfte. Hilf mir, meinem Vorsatz, mir auch weiterhin täglich für das Gebet und den Kampf für ein beständiges Gebetsleben Zeit zu nehmen, nicht aufzugeben.
Vorsatz: Heute will ich einen Freund dazu einladen, mit mir für ein besonderes Anliegen zu beten.