Geistlicher und missionarischer Impuls zum Zweiten Fastensonntag von Br. Raphael Meyer LC

Fürchtet Euch nicht!

Geistlicher und missionarischer Impuls zum Zweiten Fastensonntag von Br. Raphael Meyer LC

Heute am zweiten Fastensonntag lädt uns die Liturgie ein, die Verklärung des Herrn zu betrachten. Nach nur zwei Wochen in der Fastenzeit stellt uns die Kirche klar vor Augen worum es wirklich geht, nämlich um die Begegnung mit Jesus. Diese Begegnung wird im Evangelium in einen bestimmten Kontext beschrieben. Bevor wir auf Einzelheiten schauen, wenden wir uns der gesamten Szene zu. Das Evangelium nimmt uns in eine Berg – Tal Dynamik hinein, welche durch Gegensätze erleuchtet wird. Diese Dynamik zeigt sich im Zusammentreffen von Gott und Mensch, Himmel und Erde, Licht und Schatten, altem und neuem Bund, der Verheißung und deren Erfüllung. Wenden wir uns gleich dem „Bergmoment“ der Verklärung zu.

In Mitten der Geschehnisse befinden sich die Apostel Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes. Petrus, ganz benommen vom gegenwärtigen Moment, möchten diesen gerne festhalten. Die drei Hütten, die Petrus errichten möchte, könnten Wohnung für Mose, Elijah und Jesus bieten. Mit dieser Bereitschaft drückt Petrus die Sehnsucht aus, dass die vertrauten Gäste doch bleiben mögen. Mose und Elijah, die beiden Propheten des alten Bundes, sind den Aposteln wohl bekannte Charaktere aus der Thora. Mose, Überbringer der Gesetze und Elijah, Zeuge der Echtheit des einzigen, wahren Gottes gegen die Baals Priester. Die beiden geben den Jüngern Struktur und die Möglichkeit mit Gott durch die Schrift in Beziehung zu treten.

Andererseits ist da Jesus, er steht für den neuen Bund, von dem die Apostel noch wenig Ahnung haben. Doch die Verwandlung Jesus vor ihren Augen so wie die Bezeugung der Identität des Sohnes Gottes, vom Vater garantiert, macht einen Schnitt in das Leben der Apostel. Dieses Ereignis stellt eine Wende da, denn danach ist alles anders. Wem sich der Sohn Gottes in seiner Herrlichkeit offenbart, trägt seinen Glanz auf dem Antlitz. Das Heraufdämmern des Neuen verheißt Abenteuerliches und Aufregendes. Es begeistert, denn die Apostel verstehen, dass einer da ist, der noch größer ist als Mose und Elijah. Nach der Verklärung, die sich wie ein Siegel auf das Herz der Apostel eingebrannt hat, ist Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes alleine. Mit den Worten „Steht auf und fürchtet euch nicht!“ ruft er sie heraus aus ihrer Angst, hinein in seine Gegenwart.

Der Weg hinunter ins Tal stellt die Kehrseite der eben erfahrenen Verklärung da. Jesus vervollkommnet den Aufstieg des Berges mit dem Abstieg ins Tal, Sinnbild seines und unseres Lebens. Gerade noch herrlich, zugegeben auch auf seine Art erschreckend, doch voller Lebendigkeit, prophezeit Jesus das Tal, welches er noch durchschreiten muss. „Erzählt niemandem von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferweckt ist!“ Jesus schildert nur den natürlichen Gang eines Lebens, denn der herrliche Moment kann nicht auf unsere Weise festgehalten werden. Wir können nicht die ewige Hütte auf der Hälfte des Weges bauen. Denn wir selbst sind es nicht, die uns auf das kommende Pascha vorbereiten.

Heute ruft uns Jesus loszulassen und das Leben als Geschenk anzunehmen, mit allen seinen Freuden und Leiden. Er lädt uns ein, darauf zu verzichten, alles auf unsere Weise zu tun. So wie der Vater alles für den Sohn vorbereitet hat, so bereitet auch er alles für uns vor. Nur das Kreuz und die Verherrlichung, die auf dem Weg des Lebens, der Freude und des Leidens geschieht, führt zur ewigen Herrlichkeit.

Mit Realismus können wir feststellen, dass wir im Leben oft Leid begegnen und nicht alles wie gewünscht läuft. Doch Jesus macht uns Hoffnung, denn wir müssen durch die Schwierigkeiten keinesfalls alleine durch. Jesus geht mit uns durch das Tal. Denn durch die Taufe hat er in unseren Herzen eine ewige Hütte errichtet und darin Wohnung genommen. Durch die ganze Fastenzeit ist er an unserer Seite, jetzt auf dem Berg und morgen im Tal bis hin zum Osterfest.

Gottes Segen, Euer Br. Raphael Meyer

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