Geistlicher und missionarischer Impuls zum Palmsonntag von P. Johannes Paul Jäger LC

Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!

Geistlicher und missionarischer Impuls zum Palmsonntag von P. Johannes Paul Jäger LC

Heute, am Palmsonntag lädt die Liturgie uns ein, Jesus beim Einzug in Jerusalem zu betrachten. Es ist auch der Beginn der Karwoche, in der wir Jesus in besonderer Weise begleiten werden. Heute lesen wir im Evangelium, dass die Einwohner Jerusalems einen großen Propheten, einen großen Lehrer Israels, willkommen hießen. Es werden dieselben Menschen sein, die am Karfreitag rufen werden: „Kreuzige ihn!“

Das Erste, was wir von Jesus lernen können, ist seine Demut: Er war Gott, der Herr. Er war in Israel als Lehrer anerkannt, wie ein Prophet. Und wir sehen, dass er nicht hoch zu Ross, sondern auf einem Esel in Jerusalem einzieht. Er, der Herr aller Herren, beugt sich herab, um uns mit seiner Armut, mit seinem Beispiel zu bereichern.

„Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn“, jubelt das Volk. Sie bejubeln den König, den Herrn. Und alle, die ihm in diesem Moment zujubelten, wussten noch nicht, was ihm einige Tage später widerfahren würde, wie er gedemütigt werden würde, wie er misshandelt werden und am Kreuz sterben würde. Aber Jesus war sich all dessen bewusst. „Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude“, singen wir im Psalm 40,9. Für diesen Moment war Jesus in die Welt gekommen, auf diesen Moment hatte er sich vorbereitet.

Wir haben Jesus in diesen vierzig Tagen der Fastenzeit begleitet, nun werden wir ihn auch in seiner Passion begleiten. Wir waren mit Jesus in der Wüste und wir haben auch mit den Waffen der Fastenzeit gekämpft: Gebet, Fasten und Almosen. Wir sind mit Jesus, Petrus, Jakobus und Johannes auf den Berg Tabor gestiegen und haben seine Verklärung gesehen. Wir saßen mit Jesus und der samaritischen Frau am Jakobsbrunnen und hörten ihn sagen, dass er das lebendige Wasser ist, das Leben gibt. Wir haben gesehen, wie Jesus die Augen des blinden Mannes öffnete und die ganze Verwirrung, die aufgrund dieses Wunders entstand. Letzten Sonntag ging Jesus zum Haus von Martha und Maria, um den toten Lazarus aufzuerwecken. Das Evangelium erzählt uns, dass es vier Tage gedauert hatte.

Heute begrüßen wir Jesus in Jerusalem. So wie wir ihn in die Heilige Stadt einziehen sehen, möge er auch in unsere Herzen einziehen. Dort will er sein Zuhause haben. In der kommenden Woche werden wir die Passion Jesu verfolgen: Judas wird ihn verraten, Petrus wird ihn verleugnen, die Jünger, die engen Freunde Jesu, werden ihn allein lassen. Jesus geht freiwillig nach Jerusalem, um das Geheimnis unserer Erlösung zu vollenden. Er ist unseretwillen vom Himmel herabgestiegen, und nun gibt er sich hin.

Während so viele Jesus im Stich lassen, bleiben einige ihm treu. Im Johannesevangelium lesen wir, dass „Maria am Fuß des Kreuzes stand und mit ihr der Jünger, den Jesus liebte“ (Joh 19,25-27). Ahmen wir diejenigen nach, die in der Nähe Jesu geblieben sind und ihn nicht im Stich gelassen haben, wie andere es taten. An diesen heiligen Tagen will Jesus unsere Begleitung, unsere Nähe, unseren Trost.

„Durch seine Wunden sind wir geheilt“ (Jes 53,5). Weil er sich frei und aus Liebe hingegeben hat, hat Jesus uns von all der Sünde gerettet, die uns so sehr von Gott entfernt. Sein ganzes Leiden war nicht umsonst, es diente unserem Heil. Der Baum des Gartens war das Verderben, der Baum des Kreuzes ist gekommen, um uns wieder das Heil zu bringen.

Betrachten wir nun den Kreuzesstamm, diesen Baum des Lebens an dem Jesus starb, um uns wieder freizumachen, uns zu retten. Lasst uns gemeinsam mit den Bewohnern und Pilgern Jerusalems singen: „Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn“!

Gottes Segen,

Euer P. Johannes Paul Jäger LC

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P. Johannes Paul Jäger LC absolvierte sein apostolisches Praktikum in Bayern und bereitet sich derzeit in seinem Heimatland Brasilien auf die Priesterweihe am 29. April 2023 in Rom vor.

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