Wer bin ich? Zu wem gehöre ich? Ich beschäftige mich manchmal mit diesen Fragen und vielleicht geht es nicht nur mir so. Jetzt im Advent denken viele darüber nach, wie und mit wem sie Heiligabend verbringen werden.
Auch wenn die vielfältigen Weihnachtsverpflichtungen oder der Konsum unser Herz „unglücklich verstopfen“ können, weisen unsere Beschäftigungen im Dezember auch darauf hin, dass wir uns anderen Menschen verbunden fühlen. Der Dezember ist ein Monat, in dem wir vielleicht etwas mehr erfahren, wer wir sind und zu wem wir gehören. Ich finde, Dezember ist auch der Monat der Gegensätze: Manche erfahren sich geliebt und geschätzt und Andere erinnern sich vielleicht an gebrochene Beziehungen oder Menschen, die sie vermissen.
Maria empfängt ihre Identität
Wer bin ich? Zu wem gehöre ich? Auch die Jungfrau Maria hat sich mit diesen Fragen beschäftigt, vor allem nachdem der Engel Gabriel bei ihr Eintrat mit den Worten: „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir“ (Lk 1, 28).
Am 8. Dezember feiern wir das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens. Da der Tag dieses Jahr auf einen Adventssonntag fällt, wird das Marienfest liturgisch erst am Montag, den 9. Dezember begangen. Maria ist „voll der Gnade“. Sie ist durch die Erwählung Gottes vom Anfang ihrer Existenz an zum Schoß der neuen Schöpfung geworden. Durch den Heiligen Geist empfängt sie als junge Frau in ihrem Leib Jesus Christus und wird Mutter Gottes. Es herrscht von Anfang an Feindschaft zwischen ihr, der neuen Eva (Röm 5,12) und der Schlange, dem Ursprung jeder Sünde (Genesis 3,15). Das Fest der Unbefleckten Empfängnis besagt, dass Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis im Schoß ihrer Mutter Anna von jedem Fehler der Erbsünde bewahrt wurde.
Maria erkennt sich nach den Worten des Botschafters Gottes als Magd des Herrn an. Gott schenkt ihr dann eine neue Identität. Sie wird Mutter Gottes. Sie jubelt nun über Gott, ihren Retter und sagt: „Auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter“ (Lk 1,47).
Eine Einladung sich von Gott beschenken zu lassen
Marias Erwählung deutet eigentlich darauf hin, dass Gott uns erwählt hat und uns durch Jesus Christus den Erlöser heilen und ewig lieben will. Wer bin ich? Letztendlich ist die Antwort auf diese Frage eine sehr persönliche. Hoffentlich finden wir diesen Dezember Zeit mit Gott darüber ins Gespräch zu kommen und uns von Gott beschenken zu lassen. Dezember kann der Monat sein, wo wir neu erfahren dürfen, dass wir von Gott Geliebte sind. Das wünsche ich Ihnen von Herzen.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Advent!
Fabiola Marton