Papst Franziskus hatte vor mehreren Jahren angeregt, den „Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“ (18. November) zu nutzen, um in Gottesdiensten dem Leid Betroffener sexualisierter Gewalt zu gedenken.
Für Deutschland haben die Bischöfe festgelegt, dass dieser von den Kirchengemeinden rund um den 18. November, den „Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“, veranstaltet werden sollte. In diesem Jahr wird empfohlen, den Gebetstag mit dem 33. Sonntag im Jahreskreis (17. November 2024) oder dem Christkönigsfest (24. November 2023) zu verbinden bzw. in unmittelbarer zeitlicher Nähe dazu zu begehen.
Digitale Welt: Schutz von Kindern ausbauen
Mit Blick auf den „Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“, der dieses Jahr Bedrohungen und Chancen neuer technischer Entwicklungen für Kinder thematisiert, sollte auch ein besonderes Augenmerk auf die Herausforderungen gelegt werden, die durch aufkommende Technologien entstehen.
Erzbischof Stephan Burger (Freiburg), stellvertretender Vorsitzender der bischöflichen Fachgruppe für Fragen sexuellen Missbrauchs und von Gewalterfahrungen bei der Deutschen Bischofskonferenz erklärt in diesem Zusammenhang: „Diese Technologien, darunter Künstliche Intelligenz, erweiterte und virtuelle Realität, bieten Kindern einzigartige Möglichkeiten, ihre Rechte zu erkunden und wahrzunehmen. Gleichzeitig bergen sie jedoch erhebliche Risiken, darunter sexuelle Ausbeutung, Grooming und Zugang zu schädlichen Inhalten.“ Es sei entscheidend, die Gefahren, die mit diesen Technologien verbunden seien, ernst zu nehmen. „Kinder und Jugendliche können sich im Internet nicht alleine schützen. Dieser Tag bietet eine Gelegenheit, das Bewusstsein für die Herausforderungen und bewährte Praktiken im Schutz von Kindern zu schärfen“, so Erzbischof Burger.
Mit dem Gebetstag solle ein bewusstes Zeichen für die Anerkennung des Leids und Solidarität mit den Betroffenen sexuellen Missbrauchs gesetzt werden. Dabei, so der Wunsch von Erzbischof Burger, müsse das Bewusstsein für das Leid der Betroffenen und für die Thematik geschärft werden.
Legionäre Christi: Gebetstag für Betroffene
Catalina Gallego, internationale Leiterin der Abteilung „Safe Environments“ in der Generaldirektion der Legionäre Christi, erinnert an diesem Tag besonders an die Worte von Papst Franziskus:
„Vergessen wir nicht die vielen Kinder und Jugendlichen, deren Würde verletzt worden ist. Dieses Phänomen tritt überall auf der Welt auf (…) Wir sind alle aufgerufen, verantwortungsvoll zu handeln, um jede Art von Missbrauch zu verhindern und unseren jungen Menschen ein ruhiges Aufwachsen zu ermöglichen“ (Worte von Papst Franziskus bei seinem Besuch in Osttimor, Oktober 2024).
Die Legionäre Christi laden dazu ein, dass am diesjährigen Gebetstag die Feier der heiligen Messe und die eucharistische Stunde am Donnerstag, den 21. November, den Rahmen für das Gebet für all diejenigen bilden, die unter sexuellem Missbrauch leiden, die Betroffenen, ihre Familien, die Täter, und diejenigen, die zu Unrecht beschuldigt wurden.
Weitere Informationen
Wohl und Schutz von Kindern, Jugendlichen und schutzbefohlenen Erwachsenen zu gewährleisten, ist ein weitreichendes und komplexes Verantwortungsfeld. Es hat für das Regnum Christi und die Legionäre Christi höchste Priorität. Auf unsere Webseite finden Sie hier alle Informationen, u.a. zu Ansprechpartnern und Präventionsmaßnahmen.