Der Schul- und Internatsbetrieb der Apostolischen Schule der Legionäre Christi in Bad Münstereifel wird mit Schuljahresende 2023/2024 auslaufen. Das Schuljahr wird planmäßig abgeschlossen.

Betrieb der Apostolischen Schule läuft aus

Der Schul- und Internatsbetrieb der Apostolischen Schule der Legionäre Christi in Bad Münstereifel wird mit Schuljahresende 2023/2024 auslaufen. Das Schuljahr wird planmäßig abgeschlossen.

 

Betreff: Betrieb der Apostolischen Schule der Legionäre Christi in Bad Münstereifel läuft zum Schuljahresende aus. 

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Betrieb der Apostolischen Schule der Legionäre Christi
in Bad Münstereifel läuft zum Schuljahresende aus

Der Schul- und Internatsbetrieb der Apostolischen Schule der Legionäre Christi in Bad Münstereifel wird mit Schuljahresende 2023/2024 auslaufen. Das Schuljahr wird planmäßig abgeschlossen. 

Der Entscheidung ging über ein Jahr der umfangreichen Analyse des Schulstandortes voraus, wofür die Ordensleitung der Legionäre Christi eigens ein Team zusammenstellte, in dem verschiedene Fachbereiche mitwirkten (Pädagogik, Management, Ordensleben, Finanzen, Kommunikation).

Wenngleich die Entscheidung zur Schließung der Apostolische Schule sorgfältig geprüft und genau erwogen wurde, und aufgrund der personellen und finanziellen Gegebenheiten als unvermeidlich angesehen wird, ist sich die Gemeinschaft bewusst, dass sie für viele Wehmut und Schmerz mit sich bringt.

Dankbarkeit und Anerkennung

Die Legionäre Christi und die Schulleitung sind dankbar für die über 15 Jahre, in denen die Apostolische Schule für ihre Schüler und ihre Familien ein besonderer Ort der Gemeinschaft, des Glaubens und der schulischen Laufbahn war.

„Wir sehen mit großer Dankbarkeit und Anerkennung, wie viele Menschen dieser besondere Ort in ihrem Leben und Glauben bereichert hat, wie viele Menschen hier Kraft und Inspiration fanden und wie vielen Menschen, Jung und Alt, all das, was sie erleben und erfahren durften, Mut und Zuversicht schenkte“, sagt P. Valentin Gögele LC (Territorialdirektor; Rektor der AS von 2011 – 2018). „Wir danken in besondere Weise allen Familien, Mitarbeitern, Lehrern und Ausbildern, und den unzähligen Menschen – Betern, Wohltätern und Förderern – für ihre Unterstützung, ihr Vertrauen, ihre Mitarbeit und ihr Engagement!“

Schließungsgründe

– Zu wenig Personalressourcen

Die Apostolische Schule ist eine kleine Internatsschule in Trägerschaft der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi. Schulbetrieb und Internat erfordern seit Gründung 2008 einen hohen personellen Aufwand.

Die spezifische Zielsetzung der Apostolischen Schule als „Ort der Berufungsunterscheidung“ von Jungen auf dem Weg zum Abitur fordert eine nahe, individuelle und qualifizierte Begleitung der Teenager und bereits erwachsenen Schüler. Das bindet viele Ordensleute und Priester an die Apostolische Schule, die auch in anderen pastoralen Bereichen dringend gebraucht werden. Außerdem setzt die Arbeit in einer Apostolischen Schule besondere menschliche und pädagogische Kenntnisse und Fähigkeiten voraus, um u.a. den gesetzlichen Anforderungen an einen Schul- und Internatsbetrieb gerecht zu werden.

Die Legionäre Christi sind deshalb zu der Überzeugung gelangt, dass die fachlich erforderlichen ordenseigenen Personalressourcen auf absehbare Zeit nicht mehr im ausreichenden Maße verfügbar sein werden, und die vorhandenen Priester und Ordensleute neue Aufgaben im Dienst der Kirche und der Menschen übernehmen sollen.

– Zu hohe Kosten

Die Apostolische Schule finanziert sich seit ihrer Gründung ausschließlich durch die Beiträge der Familien und vor allem durch Spenden. Sie erhält keine Mittel aus der Kirchensteuer oder staatliche Zuschüsse. Daher sind die Finanzierung des Schulbetriebs und der Unterhalt des Gebäudes seit der Gründung 2008 eine außerordentliche Herausforderung.

Die in den letzten Jahren stark gestiegenen Kosten, insbesondere für Energie und Lebensmittel, gingen nicht mit gleichermaßen steigenden Spendeneinnahmen einher. Außerdem erfordert das Gebäude mittelfristig größere Sanierungen. Die Kosten für die Apostolische Schule binden einen erheblichen Teil der Mittel der Gemeinschaft in Deutschland. Zuletzt waren für den Betrieb der Schule jährlich insgesamt über eine Million Euro erforderlich (Energiekosten, Lehrpersonal, Internatsbetrieb, Schulmaterialien, Verköstigung, Transport, Hausinstandsetzung, Sonstiges), die nicht einmal zur Hälfte durch das Schulgeld der derzeit 30 Schüler gedeckt waren.

Die Legionäre Christi sind deshalb zu der Überzeugung gelangt, dass eine Weiterführung der Apostolischen Schule nicht finanzierbar ist und die vorhandenen Ressourcen anderwärtig für katholische Jugendarbeit, Berufungsförderung und Evangelisierung eingesetzt werden sollen.

Aufgrund dessen wird es mit Ende des Schuljahres 2023/2024 in Bad Münstereifel keine feste Niederlassung der Legionäre Christi mehr geben, womit sich auch im Allgemeinen die Standortfrage stellt. Damit befasst sich, in Abstimmung mit der Stadt Bad Münstereifel, ein eigenes Projektteam.

– Veränderungen in der Berufungspastoral

Die Apostolische Schule versteht sich seit ihrer Gründung in Deutschland 2008 als „Ort der Berufungsunterscheidung“ von Jungen. Jede Berufung zum Ordensleben und Priestertum ist ein Geschenk Gottes. Aus diesem Grundverständnis und dem tiefen Glauben in Gottes Vorsehung entstand und wirkte die Apostolische Schule, wo die jungen Schüler als Menschen und Christen wachsen konnten und manche den Ruf Gottes zum Priestertum verspürten und darauf antworteten. Die Berufungspastoral der Legionäre Christi erstreckt sich aber zugleich auf andere Bereiche der Begleitung von jungen Menschen und passt sich an die jeweiligen zeitlichen und kulturellen Veränderungen an.

Dazu gehört zum Beispiel die Einrichtung des europäischen Noviziates in Madrid 2021 (wir berichteten). P. Konstantin Ballestrem (ehemaliger Novizenmeister in Deutschland) sagte vordem in einem Interview: „In den 25 Jahren seit meiner eigenen Ausbildung hat sich einiges geändert, auch in der Kultur unserer Gesellschaft, die die jungen Leute prägt. Die jungen Männer überlegen zum Beispiel länger, ob sie wirklich in einen Orden eintreten wollen, sich für immer an die drei evangelischen Räte binden wollen oder auch können, ob sie treu bleiben werden. Das ist ein Punkt, der immer wieder aufgetaucht ist.”

Die Legionäre Christi sind deshalb zu der Überzeugung gelangt, dass die Entwicklungen der vergangenen Jahre und die Unverhältnismäßigkeit der Herausforderungen für den Betrieb der Apostolischen Schule eine weitere Anpassung der Prioritätensetzung in der Pastoral erforderlich machen.

Bestmöglicher Übergang

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die gesamte Schulgemeinschaft der Apostolischen Schule wurden über die anstehenden Pläne zur Schließung informiert. Die Schulleitung wird in den kommenden Monaten eng mit den Schülern, ihren Eltern, den Lehrern und Mitarbeitern zusammenarbeiten, um für alle den bestmöglichen Übergang zu gewährleisten. Vor allem ist die Schulleitung fest entschlossen, den Abiturienten beim Abschluss ihrer schulischen Laufbahn zur Seite zu stehen und allen anderen Schülern beim Wechsel auf weiterführende Schulen. P. Valentin Gögele: „Besonders liegen uns alle Mitarbeiter am Herzen, wir wollen jeden individuell nach seinen Bedürfnissen beim beruflichen Übergang begleiten.“

Außergewöhnliche Geschichte der Apostolischen Schule in Bad Münstereifel

Mit dem Schuljahr 2008/2009 hatte die katholische Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi, mit Genehmigung des Erzbistums Köln, der Bezirksregierung Köln und des Kreisjugendamts Euskirchen, in Bad Münstereifel eine Apostolische Schule eröffnet. Die verschiedenen Apostolischen Schulen der Legionäre Christi weltweit stehen in der Tradition der Kleinen Seminare bzw. Knabenseminare. Im Unterschied zu letzteren befinden sich Apostolische Schulen in der Trägerschaft einer Ordensgemeinschaft, während Kleine Seminare von Bistümern unterhalten werden. In ihrer Konzeption folgen die Apostolischen Schulen der Legionäre Christi den kirchlichen Richtlinien.
Die Apostolische Schule in Bad Münstereifel zeichnete sich von Beginn an durch individuelle Förderung (kleine Klassen, engagierte Lehrer), ein harmonisches, christliches Umfeld und hohe Lernstandards aus. Den Schulalltag ergänzt eine Vielfalt von Freizeit- und Förderangeboten: Sport, Musik, Kultur, Ausflüge, Natur. Im Einklang mit den Eltern kümmern sich in Bad Münstereifel Ordensleute und Priester um Ausbildung und Erziehung der Schüler. Glaube und Gebet verleihen dem Leben in der Apostolischen Schule seine besondere Prägung.

Der Schulbetrieb folgt den Lehrplänen für Gymnasien in Nordrhein-Westfalen. Das Lehrangebot beginnt mit der 7. (bzw. zuletzt 8.) Klasse und endet nach der 13. Klasse mit einer Externenprüfung zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur). So verfügen die Absolventen über die nötige schulische Vorbereitung für den Eintritt in ein Noviziat oder in ein Priesterseminar, oder haben freien Zugang zu anderen Studiengängen und Berufsfeldern. Seit ihrer Gründung im Jahr 2008 hat die Apostolische Schule Generationen von Schülern nicht nur akademisch, sondern auch im Glauben und in sozialen Kompetenzen ausgebildet. Das Engagement für Exzellenz und die Vermittlung von Werten hat das Leben vieler Menschen bereichert und ihnen geholfen, ihre eigenen Wege mit Gott im Leben zu gehen.

„Wir sind zutiefst dankbar für die Unterstützung, die wir im Laufe der Jahre von Eltern, Alumni, Spendern und den Menschen vor Ort in Bad Münstereifel erhalten haben“, sagt P. Karl Maurer LC (Rektor). „Ihr Wohlwollen, ihre tatkräftige Hilfe und ihr Glaube an unsere Mission haben eine ganz besondere Gemeinschaft und ein Erbe geschaffen, das weit über die Schule hinausreicht und Früchte in die Zukunft trägt.“

Die Schule plant zum Ende des Schuljahres ein Dankfest, um allen Freunden und Förderern der Apostolischen Schule persönlich Dank sagen zu können. P. Valentin: „Wir blicken mit Dankbarkeit auf die Vergangenheit und mit Hoffnung in die Zukunft unserer Gemeinschaft in Deutschland, wohl wissend, dass das Anliegen der Apostolischen Schule, Jungen bestmöglich auf ihren Weg der Berufungsunterscheidung zu begleiten, nicht nur in den Herzen und im Wirken all jener weiterleben wird, die Teil dieser außergewöhnlichen Gemeinschaft waren, sondern weiterhin ein zentraler Bestandteil unseres Wirkens bei der Neuevangelisierung sein wird.“

Wir über uns / Zahlen

Seit der Gründung der Apostolischen Schule 2008 haben 176 Jugendliche die Schule besucht (alle Zahlen vom Stand Schuljahresende 2022/2023), zum aktuellen Schuljahr sind es 30 und damit mehr als im Gesamtdurchschnitt. Davon haben bisher 49 Schüler in zehn Jahrgängen das Externen-Abitur absolviert. 22 Absolventen haben nach dem Abitur eine engere Berufungsunterscheidung als Kandidaten bzw. Postulanten bei den Legionären Christi vorgenommen. 13 Abiturienten sind im Anschluss an die Kandidatur ins Noviziat der Legionäre Christi eingetreten, davon haben acht die Ordensprofess abgelegt und sieben Absolventen setzen derzeit ihren Weg bei den Legionären Christi fort. Weitere drei ehemalige Schüler befinden sich auf dem geistlichen Weg in ihren Diözesen oder anderen geistlichen Gemeinschaften. Viele ehemalige Schüler bezeugen, dass sie dank der Zeit in der Apostolischen Schule Freundschaften knüpfen konnten und in ihrem Glauben gewachsen sind, der sie auch heute im Studium, im Beruf, in der Familie und im ehrenamtlichen Engagement stärkt.

Die Legionäre Christi sind eine Priester-Kongregation päpstlichen Rechts. Sie wurde 1941 in Mexiko gegründet und 1948 bzw. 1965 auf diözesaner und weltkirchlicher Ebene anerkannt. Die Ordensgemeinschaft zählt 1.338 Mitglieder (darunter Novizen, Ordensleute und Priester), die in 21 Ländern der Welt tätig sind, vier Mitglieder der Legionäre Christi sind Bischöfe. Die Priester, Ordensleute und Novizen der Legionäre Christi kommen aus 40 Ländern. Die Gemeinschaft widmet sich als missionarischer Orden vor allem der Verkündigung und der Ausbildung. Zusammen mit der Apostolatsbewegung Regnum Christi bilden die Legionäre Christi eine geistliche Familie, die kirchrechtlich als Föderation organisiert ist. Das Regnum Christi zählt weltweit 19.210 Laienmitglieder, 500 gottgeweihte Frauen, und 48 gottgeweihte Männer. Teil des Regnum Christi bildet die internationale Kinder- und Jugendorganisation ECYD, ihr gehören insgesamt 10.468 Mädchen und Jungen an. Im deutschsprachigen Raum zählt das Regnum Christi über 500 Mitglieder [Stand Ende 2022].

In Deutschland sind die Legionäre Christi und das Regnum Christi seit 1988 tätig und haben heute Niederlassungen in Neuötting-Alzgern (ApostelHaus und Kommunität der Legionäre Christi), Düsseldorf (Territorialdirektion und Kommunität der Legionäre Christi), Ratingen (ApostelHaus und Kommunität der Gottgeweihten Frauen des Regnum Christi), Königstein i.T. (Geistliches Zentrum St. Angela und Kommunität der Legionäre Christi). Sie betreuen Mitglieder des Regnum Christi und begleiten deren Initiativen v.a. in den Bereichen Kinder, Jugend, Ehe, Familie und Spiritualität in verschiedenen deutschen Bistümern und sind auch in anderen seelsorglichen Aufgaben tätig (z.B. Pfarrmissionen).

Mehr Informationen über uns finden Sie auch im Internet unter:

www.regnumchristi.eu
www.regnumchristi.eu/apostolische-schule

Mit modernem Design, intuitiver Benutzerführung und relevanten Inhalten schafft das Regnum Christi eine neue Plattform, die Mitglieder und Interessierte einlädt, den Glauben zu vertiefen und Teil einer lebendigen, missionarischen Gemeinschaft zu werden.

Einladung zur Gemeinschaft: Unsere neue Webseite

P. Martin Baranowski LC übergibt die Leitung des Jugendapostolates ECYD des Regnum Christi nach 15 Jahren an P. Raphael Ballestrem LC. Im Interview erzählt er von den Herausforderungen und Freuden der Jugendarbeit.

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Am Gedenktag Allerseelen beginnt die traditionelle Gebetswoche der Kirche für die Verstorbenen. Beten Sie mit uns und erhalten Sie dafür kurze Betrachtungen per E-Mail!

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VII. Jahrestreffen der Koordinatoren für „Safe Environments“, der Verantwortlichen für Prävention sexualisierter Gewalt und Schutz von Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen der Legionäre Christi in Rom

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