Betreff: Heiliger Stuhl approbiert die neuen Konstitutionen der Legionäre Christi
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Heiliger Stuhl approbiert die neuen Konstitutionen
der Legionäre Christi
Die approbierten Konstitutionen enthalten die grundlegenden Normen, die das Charisma der Kongregation darlegen und fördern. Alle Legionäre Christi hatten die Möglichkeit, am Revisionsprozess der Konstitutionen, der fast drei Jahre andauerte, teilzunehmen.
Düsseldorf, den 1. November 2014. Pater Eduardo Robles Gil, Generaldirektor der Legionäre Christi, hat in einem Brief an die Ordensmitglieder mitgeteilt, dass der Heilige Stuhl die neuen Konstitutionen der Legionäre Christi approbiert hat. Das Approbationsdekret des Heiligen Stuhls wurde am 16. Oktoberunterzeichnet. Die neuen Konstitutionen sind damit in Kraft getreten.
Mit diesem Schritt ist das Hauptziel des Erneuerungsprozesses der Legionäre Christi erreicht, der 2010 auf Anweisung von Papst Benedikt XVI. begonnen und unter Papst Franziskus weitergeführt wurde. Während beiden Pontifikaten wirkte Kardinal Velasio De Paolis als Päpstlicher Delegat. Der Text ist das Ergebnis eines Beratungs- und Reflexionsprozesses, zu dem alle Legionäre aktiv beitragen und so teilnehmen konnten. Nach drei Jahren fand er im außerordentlichen Generalkapitel, das von Januar bis Februar 2014 tagte, seinen Abschluss.
Hauptziele des Erneuerungsprozesses waren die Klärung des Charismas, die Vereinfachung der Normen sowie die Reduzierung ihrer Anzahl; es sollte gewährleistet werden, dass die Modalitäten der Beteiligung, die im Kirchenrecht bei der Ausübung der Autorität vorgesehen sind, genutzt werden; in der Ausbildung der Legionäre, wurde besonderes Augenmerk darauf verwendet, die Verantwortung jedes Einzelnen für seine Berufungsentscheidung zu betonen und eine Trennung zwischen äußerem und innerem Forum zu gewährleisten.
Pater Robles Gil sagt hierzu in seinem Brief: „Jetzt halten wir den Text unserer Konstitutionen in Händen, der für jeden von uns die besondere Weise beschreibt, in der wir das Ordensleben in der Legion leben. Darin zeigt sich uns der Weg, der uns im Dienst der Kirche und der Menschen zur Heiligkeit und zur Fruchtbarkeit im Apostolat führt.“
Einige Eigenschaften der neuen Konstitutionen
Vereinfachung der Normen und Reduzierung ihrer Anzahl: Zwecks einer leichteren Unterscheidung zwischen dem, was im Leben der Kongregation wesentlich und was beiläufig ist, kam es zur Streichung einiger Kapitel, Artikel und Nummern. Dies macht das Institut auch anpassungsfähiger für zeitliche und örtliche Gegebenheiten. Allzu ausführliche Anwendungsbeispiele werden vermieden. Die Anzahl der Nummern wurde von vorher 872 auf nun 235 verringert. Geistliche und normative Elemente werden harmonisch verbunden. Der Text ist in einem weniger exhortativen Stil verfasst.
Das Charisma: Johannes Paul II. spricht in Vita consecrata Nr. 93 davon, dass das Charisma eines Ordensinstituts in der Kirche einen Aspekt des Geheimnisses Christi gegenwärtig macht. Dies führt zu einer besonderen Beziehung zu Gott, woraus sich eine Spiritualität ergibt; zu einer besonderen Beziehung zum Nächsten, woraus ein Lebensstil und eine Form des Gemeinschaftslebens hervorgeht; zu einer besonderen Beziehung zur Welt, wodurch die Sendung bestimmt wird. Dies ist nun besonders in den ersten Nummern der Konstitutionen dargelegt.
Die Ausübung der Autorität: Die Leitungsstruktur und die Art und Weise, wie die Autorität auf allgemeiner, territorialer und lokaler Ebene ausgeübt wird, hält sich enger an die Vorschriften des Codex des kanonischen Rechts: Dies geschieht im Leitungsschema, wobei gewährleistet wird, dass die Ausübung der Autorität persönlich ist und die Anzahl von Hilfskräften nicht zu groß ist (Nrn. 124, 125); in der Dauer der Mandate und dem Wechsel der Oberen nach den vorgeschriebenen Zeitintervallen (Nr. 126); in der Ernennung der Oberen nach Vollzug angemessener Befragungen (Nr. 126 §5); in der Gestalt des Oberen, der für die um Christus versammelte Gemeinschaft verantwortlich ist und nicht nur eine höhere Instanz vertritt (Kap. 18); in der Dezentralisierung der Verantwortlichkeiten und der zahlreicheren Kompetenzen der Territorialdirektoren (Kap. 17); in der Bedeutung und Sendung der Räte, welche auf allen Ebenen bei der Ausübung der Autorität Hilfe leisten, auf diese moderierend wirken und die Rechenschaftsablegung begünstigen (Nrn. 125 §3; 149,5º; 176,6º; 201,3º; 223 §2).
Die Gewissensfreiheit: Es wird gewährleistet, dass neben denjenigen, die in der Kongregation Autorität ausüben, geistliche Begleiter und Beichtväter zur Verfügung stehen, die keine Oberen sind und zu denen die Ordensleute freien Zugang haben; es gibt eine klare Trennung zwischen äußerem und innerem Forum. (Nrn. 50; 59; 60; 212 §3)
Die Ausbildung: Es wird besonders betont, dass jeder Ordensmann in Eigenverantwortlichkeit seine Berufung finden und sich aus freien Stücken für sie entscheiden muss (Nrn. 63 §1,3º; 65; 69; 77 §2; 83,1º; 91 §1; 109). Ebenso werden Sinn und Wert der Disziplin unterstrichen, die Hand in Hand mit einer Erziehung zur Freiheit gehen muss (Nrn. 39 §1; 71; 83,4º; 98); genauso werden die Bedeutung des schrittweisen Vorgehens und der Anpassung an die Ausbildungsetappen, das Alter und andere Faktoren betont (Nrn. 53 §2; 60 §1).
Beziehung zur Bewegung Regnum Christi: Das Generalkapitel der Legion Christi und die Generalversammlungen der gottgeweihten Frauen und Männer des Regnum Christi haben den Wunsch zum Ausdruck gebracht, innerhalb der Bewegung Regnum Christi vereint zu bleiben. Der Prozess, um der Bewegung Regnum Christi eine kirchenrechtliche Gestalt zu geben, ist noch im Gange, was unter Mitarbeit des Päpstlichen Assistenten, Pater Gianfranco Ghirlanda, SJ., geschieht. Daher steht für die Artikel Nrn. 1,2º; 16; 112 und 130 §2, in denen es um die Beziehung zwischen der Legion und dem Regnum Christi geht, die Approbation noch so lange aus, bis für das ganze Regnum Christi eine endgültige kirchenrechtliche Gestalt gefunden ist. Voraussichtlich wird der Weg dorthin bis zum Generalkapitel von 2020 abgeschlossen sein.
Weitere Informationen stehen auf unseren Internetseiten zur Verfügung, insbesondere:
– Der Text der neuen Konstitutionen im spanischen Original (http://legrc.org/regnum_db/archivosWord_db/clc14v10.pdf).
– Der Brief des Generaloberen P. Eduardo Robles Gil zur Approbation der Konstitutionen.
– Ein Überblick zum Revisionsprozess der Konstitutionen (spanisch).
– Der Prozess, um der Bewegung Regnum Christi eine kirchenrechtliche Gestalt zu geben (http://www.regnumchristi.eu/comissione/explicacion-del-proceso/) [Diese URL existiert nicht mehr. Red].
Wir über uns
Die Legionäre Christi sind eine Priester-Kongregation päpstlichen Rechts. Sie wurde 1941 in Mexiko gegründet und 1948 bzw. 1965 auf diözesaner und weltkirchlicher Ebene anerkannt. Heute zählt die Ordensgemeinschaft 4 Bischöfe und knapp 1.000 Priester, die in gut 20 Ländern der Welt tätig sind. Etwa 2.000 Aspiranten, Novizen und Ordensleute befinden sich in Ausbildung. Sie unterhält in 22 Ländern 127 Niederlassungen. Die Legionäre Christi widmen sich als missionarischer Orden vor allem der Verkündigung und der Ausbildung. In Deutschland sind die Legionäre Christi seit 1988 tätig und haben heute Niederlassungen in Neuötting-Alzgern (Noviziat), Bad Münstereifel („Apostolische Schule“) und Düsseldorf (Territorialdirektion und Kommunität). Sie betreuen Mitglieder des Regnum Christi und begleiten deren Initiativen v.a. in den Bereichen Ehe, Familie und Spiritualität in 12 deutschen Bistümern und sind auch in anderen seelsorglichen Aufgaben tätig (z.B. Schulseelsorge und Pfarrmissionen). Weltweit arbeiten sie vorwiegend in Schulen und Universitäten, in Mission und Entwicklungshilfe, im Bereich der Medien und in der Jugend- und Familienpastoral sowie in der Diözesanpriesterausbildung.
Alle bisher zum Erneuerungsprozess veröffentlichten Dokumente finden Sie chronologisch, thematisch und nach Etappen geordnet auf der offiziellen Webseite (www.regnumchristi.eu/de) in einer Sonderrubrik „Ein neues Kapitel in unserer Geschichte“.
Im Internet finden Sie uns außerdem unter: