Durch die Corona-Krise änderte sich viel bei „Medical Mission Network“. Im Interview spricht P. Bennet Tierney LC darüber, wie es weitergeht.

Kein Stillstand trotz Pandemie

Durch die Corona-Krise änderte sich viel bei „Medical Mission Network“. Im Interview spricht P. Bennet Tierney LC darüber, wie es weitergeht.
Seit vielen Jahren organisiert „Medical Mission Network“ medizinische Einsätze in dem mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo. Doch als die Corona-Krise vor zwei Jahren begann, änderten sich alle Pläne. In dem Interview spricht Pater Bennet Tierney LC, der Gründer von Medical Mission Network, darüber, warum diese Pause dennoch keinen Stillstand bedeutet hat und wie es weitergeht.
Seit zwei Jahren konnten keine Ärzteteams aus Deutschland nach Mexiko reisen. Wie hat Medical Mission Network diese Krise überlebt?
P. Bennet: Wir haben die Zeit genutzt, um unser deutsches Team zu vergrößern und Aufgaben neu zu verteilen. Wir können nun flexibler reagieren und neue Ziele angehen. Natürlich mussten wir sehr geduldig sein, aber wir haben nie unseren Optimismus verloren. Wir konnten in dieser Zeit auch erkennen, dass wir mit unserem Konzept genau richtig lagen.
Was meinen Sie damit?
P. Bennet: Lassen Sie mich kurz auf die Anfänge von Medical Mission Network zurückblicken. Wir kamen einmal im Jahr mit einer Gruppe von Ärzten nach Quintana Roo, um der Landbevölkerung medizinische Hilfe anzubieten. Wir erkannten aber schnell, dass es damit nicht getan ist: Denn ein solches Projekt braucht Kontinuität, Ärzte vor Ort, die ständig für die Menschen da ist. Wir haben jahrelang daran gearbeitet, ein mexikanisches Team aufzubauen, und das ist uns gelungen. Mittlerweile haben wir sieben festangestellte Ärzte und viele Helfer, die zahlreiche Dörfer in Quintana Roo betreuen. Daher konnten die Menschen dort auch während der Corona-Krise medizinische Versorgung bekommen – obwohl wir keinen einzigen Einsatz mit deutschen Ärzten organisieren konnten. Dies wäre nicht möglich gewesen, wenn wir nicht schon vor vielen Jahren die Weichen entsprechend gestellt hätten. Unser Konzept hat sich also bewährt.
Besteht denn weiterhin die Notwendigkeit, dass Ärzte aus anderen Ländern das mexikanische Team vor Ort unterstützen?
P. Bennet: Auf alle Fälle. Auch wenn das Projekt in Mexiko fest etabliert ist, ist die Not in den Dörfern noch immer groß, da die staatliche Gesundheitsversorgung völlig unzureichend ist. Es ist ein großer Fortschritt, dass nun Ärzte permanent dort arbeiten. Aber noch sind es viel zu wenige für dieses riesige Gebiet. Vor allem die Hilfe von Fachärzten wird dringend gebraucht. Hinzu kommt ein weiterer Aspekt: Bei dem Projekt geht es auch um Austausch, Vernetzung. Die Ärzte kommen mit Kollegen aus anderen Ländern in Kontakt und lernen voneinander. Und alle Teilnehmer sehen, dass sie über Grenzen hinweg in dieser gemeinsamen Arbeit verbunden sind. So zeigt sich, dass Medical Mission Network ein internationales Projekt der Regnum-Christi-Familie ist.
Sind denn mittlerweile wieder Einsätze in Mexiko möglich?
P. Bennet: Ja, prinzipiell schon. Eine Zeitlang waren wegen der Corona-Krise Einsätze ausländischer Ärzte von den mexikanischen Behörden nicht erwünscht, aber mittlerweile sieht das anders aus. Mir ist es aber wichtig, dass unser Team unter einigermaßen normalen Bedingungen arbeiten kann. Im Moment könnten wir nur mit Schutzanzügen in die Dörfer. Um das bei der Hitze dort auszuhalten, braucht man eine sehr robuste Konstitution. Außerdem erschweren Gesichtsmaske und Schutzanzug natürlich auch den direkten Kontakt mit den Patienten. Ich gehe aber davon aus, dass wir im Oktober wieder einen Einsatz mit deutschen Ärzten organisieren werden. Die Entscheidung wird wohl kurzfristig fallen, aber ich bin sehr optimistisch. Ich habe übrigens eine weitere gute Nachricht: Wahrscheinlich können wir bald Einsätze in Tansania organisieren.
Sie planen Einsätze in Tansania? Wie kommt es dazu?
P. Bennet: Wir haben schon vor längerer Zeit Kontakt mit den Heilig-Geist-Schwestern in Mammolshain aufgenommen. Dieser Orden ist auch in Tansania aktiv und betreibt in der Kilimandscharo-Region, in der Ortschaft Sayan Juu, eine Klinik. Unterstützung wird dort dringend gebraucht, und wir hätten damit schon einen Ort, an dem wir arbeiten könnten. Am 13. Februar werde ich mit einem kleinen Team von Ärzten dorthin reisen. Wir möchten die Lage sondieren und schauen, wie wir unser Projekt dort aufziehen können. Wir planen, in einem Jahr, also im Februar 2023, unseren ersten größeren Einsatz mit deutschen Ärzten dort durchzuführen. Über weitere Entwicklungen werden wir zeitnah auf unserer Website und Facebook berichten. Wir freuen uns jedenfalls sehr, dass wir damit ein neues Ziel haben und bald weitermachen können – in Mexiko und Tansania.
(Das Interview führte Dr. Andrea Neuhaus.)
Informationen zu „Medical Mission Network“ finden Sie hier online!

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