Die Liturgie präsentiert uns heute die Emmausjünger. Ja, Sie wissen schon: Jene beiden Helden, die nach der Auferstehung Jesu traurig und enttäuscht aus Jerusalem abzogen. Die „so große Hoffnungen“ auf Jesus gesetzt hatten. Die Jesus mit „mächtig in Wort und Tat“ beschrieben. Die Jünger wissen, was die Propheten über ihn gesagt hat. Und dann kam alles doch ganz anders.
Das ist ja keine Situation, die uns völlig unbekannt ist: Wenn unsere Pläne durcheinandergeworfen werden, Sachen ganz anders ausgehen, als wir gehofft hatten. Im Kleinen wie im Großen merken wir, dass unsere Vorstellungen nicht zutreffen und unser Gebet scheinbar keine Erfüllung findet.
Warum sollten die beiden Jünger in dieser Situation dann auch noch in Jerusalem bleiben? Ist jene Stadt nicht gerade nach der Hinrichtung ihres Herren ein zu heißes Pflaster? Ist es dann nicht klüger sich in einem Dort auf dem Land zu verstecken? Und vielleicht ein wenig die Wunden zu lecken?
Jesus hat einen anderen Plan und lässt nichts unversucht, die beiden zurück in die Gemeinschaft der Jünger zu rufen. „Musste der Christus nicht all das Erleiden und so in seine Herrlichkeit zu gelangen?“ (Lk 24,13-35). Also, da hat der Herr alle Opfer auf sich genommen, hat die Schrift erfüllt, und die beiden sind so im Hier und Jetzt gefangen. Sie sind so von den äußeren Umständen in Beschlag genommen, dass sie gar nicht begreifen, dass der tote Jesus AUFERSTANDEN ist?
Lassen wir uns das alle eine Lehre sein: Egal was uns gerade beschäftigt und heute bedrückt: Jesus hat gestern den Tod besiegt und dann kann er sich auch heute um alle Umstände kümmern, die uns so beschäftigen! Wenn sich die Geschichte der Emmausjünger schon wiederholen muss, dann sollte sich auch die ganze Geschichte wiederholen: Und wir sollten voller Freude zurücklaufen, um zu bekennen: Es lohnt sich große Hoffnungen auf den Herrn zu setzen.
Gottes Segen, Euer P. Mariano Ballestrem LC