Am 31. Januar dieses Jahres feierte die Schulgemeinschaft der Schule „Johannes Paul II.” des Regnum Christi in Budapest ihr 30-jähriges Jubiläum. Ihr Bestehen geht auf das Jahr 1995 zurück.
Schultradition seit über 100 Jahren
1923 gründete der Erzabt von Pannonhalma ein Benediktiner-Gymnasium in Budapest. Nach der kommunistischen Machtübernahme in Ungarn 1948 wurde die römisch-katholische Schule verstaatlicht und unter dem Namen „Fazekas Mihály Gymnasium“ weitergeführt. Das Gymnasium existiert bis heute.
1994 genehmigte der Erzabt von Pannonhalma die Neugründung der Schule auf Wunsch ehemaliger Schüler. Sie wurde in einem Gebäude des Kapuzinerordens untergebracht. 2002 übergab der Benediktinerorden die Leitung an die Kongregation der Legionäre Christi – auf Bitten der Stiftung und des Schulleiters. Erzherzog Michael Habsburg, Pater Michael Duffy LC und Mitglieder des Regnum Christi spielten eine entscheidende Rolle bei dieser ersten großen Veränderung.
Mutige Rettung und Neustart
2011 entschieden die Legionäre Christi, die Schule zu schließen, da das Gebäude für den Unterricht nicht mehr nutzbar war. Doch dieser Beschluss rief unter den Mitgliedern des Regnum Christi in Ungarn eine Welle der Mitverantwortung und des Engagements hervor. Pater Sylvester Heereman LC, damals Territorialdirektor in Mitteleuropa, sprach ihnen sein Vertrauen aus. Daraufhin gründeten sie einen „Bund“, um die Schule zu retten.
2012 folgte die zweite große Veränderung: Die Schule zog dank des „Bundes“ an einen neuen Standort um. Dem Umzug ging ein komplexes und risikoreiches Projekt voraus, in dem sich die Laien des Regnum Christi in verschiedenen Bereichen organisierten:
– Suche nach einem neuen, für den Unterricht geeigneten Gebäude
– Mittelbeschaffung für die Renovierung und Erweiterung des neuen Schulgebäudes
– Bau des neuen Schulgebäudes
– Werbung und Einladung neuer Schüler
– Vorbereitung und Durchführung des Umzugs
Eine ungarische Privatperson, Robert de Balkany (1931-2015), unterstützte das Projekt mit einer großzügigen Spende von fast 3,5 Millionen Euro. Dadurch konnten alle Arbeiten innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden. Am 1. September 2012 nahm die Schule mit 450 Schülern am neuen Standort den Betrieb auf. Gleichzeitig öffnete ein eigener Kindergarten auf dem Schulgelände.
„Glaube und Vernunft“
„… sind wie die beiden Flügel, mit denen sich der menschliche Geist zur Betrachtung der Wahrheit erhebt.“ Mit diesen fast poetischen Worten beginnt die Enzyklika Fides et Ratio („Glaube und Vernunft“), die Papst Johannes Paul II. 1998 veröffentlichte. Seit September 2015 trägt die Schule den Namen dieses großen Papstes, Heiligen und Denkers. Sein Verständnis der Einheit von Glaube und Vernunft prägt seither ihr Profil. Heute besuchen über 700 Kinder und Jugendliche die Schule des Regnum Christi: 96 Kindergartenkinder sowie 615 Schüler der Grund- und Oberstufe.
Seit Juni 2022 leitet Orsolya Mig die Schule. Beim Festakt zum 30-jährigen Jubiläum würdigte sie die Bedeutung der Vergangenheit und Gegenwart der Einrichtung. Die Feier begann mit einem Konzert der Schüler, gefolgt von einer Podiumsdiskussion mit Erzherzog Michael von Habsburg, Pater Michael Duffy LC, Nadine Salacz und Dezső Csizy. Nadine und Dezső engagieren sich seit Jahren intensiv für die Schule.
Unter den Gästen war auch Pater Valentin Gögele LC, Territorialdirektor des Regnum Christi. Er dankte allen für das Bestehen der Schule – ein „Wunder, weil unser Gott dieses Werk getan hat“ (vgl. Neh 6,16). Den feierlichen Abschluss bildete eine gemeinsame Agape am Abend.
20 Jahre Missionszentrum des Regnum Christi
Am 12. Februar 2025 feierte außerdem das „Missionszentrum Christkönig“ des Regnum Christi in Budapest sein 20-jähriges Bestehen. Dank der großzügigen Spenden der Gemeinschaft der „Charismatischen Erneuerung“, des Regnum Christi, der „St. Andrew’s School of Evangelization“ und der „New Jerusalem Community“ konnte das Zentrum im Jahr 2005 in Budapest in der Fehérvári Straße ein größeres Gebäude beziehen. Den Dankgottesdienst zum 20-jährigen Bestehen feierte in der Kapelle der Weihbischof Levente Balázs Martos von Esztergom und Budapest. [Einen ausführlichen Bericht auf Ungarisch veröffentlichte die katholische Webseite magyarkurir.hu.]
Seit seiner Gründung bietet das Missionszentrum eine Vielzahl von Angeboten zur Neuevangelisierung: Ausbildungskurse für Mission, Einkehrtage, geistliche Exerzitien und Gebetsabende. Neben haupt- und nebenamtlichen Mitarbeitern engagieren sich hier Hunderte Freiwillige.
„Als der Krieg in der Ukraine ausbrach, haben wir gemeinsam sechzig Flüchtlingen geholfen und sie zwei Monate lang in unseren Räumen untergebracht“, erinnerte sich Ágnes Kollár, Leiterin des Regnum Christi in Budapest, an die Herausforderungen der vergangenen Jahre.
Das Regnum Christi ist seit 1996 in Ungarn aktiv. In Budapest arbeiten Priester der Legionäre Christi (Kommunität) sowie 59 Laien des Regnum Christi. Viele weitere Menschen leben die Spiritualität und nehmen an den Angeboten teil.