Mittwoch,
26. Februar 2025
In deinem Leben geht´s nicht um dich
26. Februar 2025
Mittwoch der siebten Woche im Jahreskreis
Br. Nils Schäfer LC
Mk 9,38-40
In jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir für diese neue Gelegenheit, mit dir Zeit zu verbringen und über deine Worte zu meditieren. Erneut will ich dich darum bitten, mir ein demütiges Herz zu schenken, das ganz auf dich und nicht auf sich selbst schaut.
Bitte: Jesus, demütig von Herzen. Bilde mein Herz nach deinem Herzen.
1. Worum geht es mir? Warum würde ein Jünger Jesu jemanden daran hindern, etwas Gutes zu tun? Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, aus dem auch ich immer wieder andere in meinen Gedanken verurteile, weil sie nicht gemäß meiner Sichtweise handeln. Ist es nicht merkwürdig, wie schnell wir unsere Meinung verabsolutieren und alles in unsere kleinen, engen Denkschemen pressen wollen? Wie oft erleben wir diese Dynamik besonders auch in der Kirche unter eifrigen Katholiken! Innerlich kritisiere ich den Priester, weil er die Messe nicht so feiert, wie ich es gewohnt bin. Oder ich verurteile ein Familienmitglied, weil es ein Detail der Höflichkeit mir gegenüber vergessen hat. Auch hier drückt sich wieder ganz versteckt unser Stolz und Ego aus. Letztlich geht es mir nicht um Gut oder Böse, Richtig oder Falsch, sondern um mich und meine Meinung. Bemerkst du dieses Bestreben auch in deinem Leben?
2. Christus im Zentrum. Wenn mein Stolz mein Denken und Urteilen bestimmt, verwandeln sich alle Beziehungen in einen Wettkampf. Wenn ein anderer aufblüht, scheine ich zu verblassen. Mein Grüppchen Gleichgesinnter hat Recht und alle anderen stehen uns fast feindlich gegenüber. Christus lädt uns heute zu einem kompletten Gesinnungswandel ein. Er will das Zentrum unseres Denkens, Handelns und Urteilens sein. Doch das bedeutet, mich selbst aus dem Zentrum zu nehmen und Jesus und seine Kriterien Einzug halten zu lassen. Will ich das wirklich oder sehe ich darin vielleicht mein Ego bedroht? Auch heute entdecken wir wieder die Demut als den Weg für unser Leben.
3. Eine neue Lebensfreude. Wie anders wäre meine Sicht auf meinem Alltag, wenn Christi Denken mein Denken bestimmen würde und ich mein Umfeld mit seinen Augen sehen könnte? Mein Arbeitskollege wäre dann nicht mehr mein Konkurrent, sondern jemand, der wie ich Licht und Schatten in seinem Inneren erfährt. Vielleicht müssten wir dann nicht mehr jeden Bischof in progressiv und konservativ einteilen, sondern könnten in ihnen Apostel entdecken, die letztlich auch versuchen, in dieser gebrochenen Welt, Menschen zu Gott zu führen. Ich bin mir sicher, dass eine Haupteinstellung eines demütigen Menschen, der Christus im Zentrum hat, eine gewisse Gelassenheit in Bezug auf seine Beziehungen und seine Weltsicht ist. Schließlich geht es ihm um Jesus und nicht um sich selbst.
Gespräch mit Christus: Jesus, ich würde mir so sehr wünschen, dass du der Mittelpunkt meines Herzens bist und ich nicht so oft in meiner Meinung eingesperrt wäre. Alleine kann ich allerdings nicht ausbrechen. Vollbringe du in mir Wunder der Demut!
Vorsatz: Heute will ich versuchen, andere in meinen Gedanken nicht zu verurteilen.