Montag,
24. Februar 2025
Gottes Liebe erfahren
24. Februar 2025
Montag der siebten Woche im Jahreskreis
Hl. Matthias, Apostel
Fest
Br. Nils Schäfer LC
Joh 15,9-17
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, was ihr ihn in meinem Namen erbittet. Dies trage ich euch auf, dass ihr einander liebt.
Einführendes Gebet: Vater, ich danke dir für diesen neuen Tag und die unzähligen Ausdrücke deiner Liebe, die du mir schenken wirst. Hilf mir, mich in dieser stillen Zeit ganz für deine Gnade zu öffnen, damit du in mir ein demütiges Herz wie das deines Sohnes Jesus formen kannst.
Bitte: Jesus, demütig von Herzen. Bilde mein Herz nach deinem Herzen.
1. Gottes Liebe erfahren. In meiner Arbeit mit Jugendlichen begegne ich immer wieder der Frage: "Wie kann ich diese Liebe Gottes, von der immer wieder gesprochen wird, erfahren und nicht nur im Kopf verstehen?" Ich bin überzeugt, dass Gott uns seine Liebe auch in unserer Gefühlswelt erfahren lassen will, doch ich merke selbst -in meinem eigenem Leben-, dass das größte Hindernis dafür der Stolz ist, welcher sich auf so viele subtile Weisen in meinem Inneren festgesetzt hat. Gottvater füllt uns in dem Maß mit seiner Liebe, mit dem wir ihm in unserem Herzen Raum geben. Ein Glas voller Schlamm kann jedoch nicht mit Wein gefüllt werden. Ich muss es zuerst entleeren und auswaschen, bevor es wieder gefüllt werden kann. Daher ist die Demut der einzige Weg, um Gottes Liebe, von der Jesus heute so eindrücklich spricht, erfahren zu können.
2. Demütigungen umarmen. Dieses Grundgesetz des geistlichen Lebens ändert unsere Sicht auf den Alltag radikal. Eine kleine Demütigung im Alltag, sei es eine unangenehme Zurechtweisung oder eine unfreundliche Antwort im Supermarkt, wird so zu einer Möglichkeit, Gottes Liebe konkreter zu erfahren. Sie gibt mir die Chance, mich ein bisschen mehr meines Stolzes zu entledigen. Anstatt mich gegen die Demütigung innerlich aufzubäumen, kann ich sie umarmen und Gott bitten, diesen in meinem Inneren freigewordenen Raum mit seiner Liebe zu füllen. Du wirst merken, wie konkret genau dies ein alltäglicher Zugang zur Erfahrung Gottes werden kann! Diese zuerst etwas schmerzhaften Momente, werden zur Freude, die Jesus im Evangelium heute beschreibt.
3. Frei werden, um zu lieben. In den letzten Zeilen dieser Worte Jesu über die Liebe Gottes, lädt er uns ein, einander zu lieben, wie auch er uns geliebt hat. Echte Liebe erfordert genau diese Art von Demut, die wir heute betrachtet haben. Sie erfordert aus der menschlichen Logik des "wie du mir, so ich dir" auszubrechen. Demut befähigt uns, Stolz, Berechnungen und die Verletzung des Egos hinter uns zu lassen und frei zu werden, um uns anderen wirklich selbstlos zu schenken. Wie steht es mit deiner Fähigkeit, das Gute des anderen zu suchen, ohne auf das bedacht zu sein, was dabei für dich herausspringt?
Gespräch mit Christus: Herr, mein ganzes Sein sehnt sich danach, in deiner Liebe eingetaucht zu sein und dort eine Heimat zu finden. Hilf mir, mich von meinem Stolz und meiner Selbstbezogenheit zu befreien, damit deine Gnade in mir Raum gewinnt. Von dir erwarte ich alles, weil ich aus mir selbst heraus zu arm bin, um wirklich zur Liebe fähig zu werden.
Vorsatz: Heute will ich die kleinen und großen Demütigungen, die mich an diesem Tag erwarten, innerlich umarmen und Gott einladen, mich in diesen menschlich schmerzhaften Momenten zu erfüllen.