Montag,
2. Dezember 2024
(K)eine Frage der Perfektion?
2. Dezember 2024
Montag der ersten Woche im Advent
Hl. Luzius, Bischof, Märtyrer
Simon Beike
Mt 8,5-11
In jener Zeit, als Jesus nach Kafárnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn: Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen. Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen. Und der Hauptmann antwortete: Herr, ich bin es nicht wert, dass du unter mein Dach einkehrst; aber sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund! Denn auch ich muss Befehlen gehorchen und ich habe selbst Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, ich sage euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemandem gefunden. Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Ísaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen.
Einführendes Gebet: Herr, in Demut trete ich vor dich hin und im Wissen, dass ich deiner unendlichen Liebe und Gnade bedarf. Öffne mein Herz, damit ich dir mit vollem Vertrauen begegnen kann.
Bitte: Schenke mir eine demütige Geisteshaltung.
1. Demut als Schlüssel. Die Aussagen des Hauptmanns zeugen von tiefer Demut, da er sich nicht als würdig betrachtet, Jesus selbst in seinem Haus zu empfangen. Ebenso drückt er mit seinen Worten einen starken Glauben ihm gegenüber aus: Ein Wort Jesu soll bereits zur Heilung ausreichen. Denken wir angesichts dieser Einstellung über unsere eigenen Ansprüche und Erwartungen nach. Eine demütige Haltung, die auf Dankbarkeit und Ehrfurcht beruht, ist der Grundbaustein, um eine persönlichere und noch aufrichtigere Beziehung zu Jesus aufzubauen.
2. Wahre Macht. Die reflektierte Haltung des Bittstellers spiegelt eine nicht zu unterschätzende Facette von Autorität wider. Denn sie lehrt uns, dass wahre Autorität, die der Hauptmann in seiner Funktion zweifelsohne besitzt, nicht nur von Machtausübung, sondern vor allem durch Dienst und Verständnis geprägt ist. Das Bewusstsein der eigenen realen Grenzen stärkt den Glauben an Jesus.
3. Vertrauensakt. Trotz oder eben auch wegen unserer Begrenztheit und Schwächen hat uns Jesus die Eucharistie geschenkt. In der heiligen Messe können wir Ihm so all unsere Sorgen und Nöte darbringen. Hier dürfen wir erkennen, dass unser Hinzutreten zur Eucharistie keine Frage der Perfektion ist. Vielmehr ist es Ausdruck unseres Bedürfnisses nach Heilung und Erneuerung. Wenn wir zum Altar treten, bringen wir unser ganzes Sein – unsere Ängste, Zweifel, Schmerzen und auch unsere Hoffnungen – in die Gemeinschaft mit Gott. In diesem Akt des Vertrauens finden wir – wie der Hauptmann – Trost und Stärkung.
Gespräch mit Christus: Jesus, wie der Hauptmann will ich dir nun meine Ängste und Sorgen anvertrauen. Stärke meinen Glauben so sehr, dass ich mit voller Überzeugung auf dein Wirken in meinem Leben baue.
Vorsatz: Ich bringe heute bewusst Situationen vor Jesus, bei denen ich nicht aus eigener Kraft eine Lösung herbeiführen kann.